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    ROUNDUP  611  0 Kommentare Telefonica Deutschland bleibt beim Umsatz unter Druck - Aktie zieht an

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Telekomkonzern Telefonica Deutschland steht zwei Jahre nach dem milliardenschweren Kauf des Mobilfunkers E-Plus weiter unter Druck. Der Preiskampf im Mobilfunk und die geringere Nachfrage nach neuen Smartphones und Tablets ließen den Umsatz im dritten Quartal um gut fünf Prozent auf 1,88 Milliarden Euro sinken. Die Münchner sparen aber Kosten bei Netz, Läden und Personal ein. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Oibda) konnten sie um rund drei Prozent auf 467 Millionen Euro steigern. Damit schnitten sie etwas besser ab als von Experten erwartet - steckten unter dem Strich aber weiter in der Verlustzone.

    Finanzchefin Rachel Empey sagte am Mittwoch in München: "Wir liegen operativ und finanziell voll im Plan und bekräftigen unsere Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr." Nach wie vor will der Vorstand bis Ende des Jahres auch mehr als die Hälfte der geplanten Einsparungen aus der Fusion erreicht haben. 2019 soll die Kassenlage jährlich um rund 800 Millionen Euro besser sein als vor der Fusion. Insgesamt sollen über die Zeit mehr als 5 Milliarden Euro eingespart werden. Dazu streicht das Unternehmen rund jeden sechsten Arbeitsplatz. Gut ein Drittel der Sendestationen gibt das Unternehmen im Zuge der Integration auf. Shops wurden bereits verkauft.

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    Im Kerngeschäft mit Mobilfunk leidet der O2-Netzbetreiber weiterhin unter Umsatzschwund. Die Erlöse mit Telefonie und Datenverbrauch gingen aber etwas weniger stark als erwartet um 1,8 Prozent zurück. Dafür seien unter anderem die stufenweise Absenkung von Roaminggebühren und Durchleitungsentgelten durch die Regulierungsbehörden verantwortlich, sagte Vorstandschef Thorsten Dirks. Ohne diese Effekte wäre das Minus nur halb so groß ausgefallen.

    Am Markt kamen die Zahlen auch deshalb gut an. Der Aktienkurs legte am Vormittag um mehr als 2 Prozent zu. Analystin Heike Pauls wertete die im Vergleich zum Vorquartal eingedämmten Umsatzeinbußen als gutes Zeichen.

    Dirks setzt nach wie vor auf steigende mobile Internetnutzung, um zu mehr Erlösen im Kerngeschäft zu kommen. Denn die Umsätze mit Sprachtelefonie und SMS gehen weiter zurück. Der durchschnittliche Datenkonsum bei Kunden der O2-Premiummarke mit dem schnellen Datenfunk LTE wuchs im Jahresvergleich um 46 Prozent auf 1,6 Gigabyte pro Monat. Die Zahl der LTE-Nutzer stieg um gut die Hälfte auf 10,6 Millionen. Dirks zeigte sich angesichts dessen langfristig vorsichtig optimistisch für die Mobilfunkerlöse. In Deutschland sei im internationalen Vergleich noch viel Luft nach oben. In den USA nutzten Kunden etwa zweieinhalb Mal so viele Daten wie in Deutschland.

    Anfang Oktober startete das Unternehmen einen neuen Datentarif, der gegen Aufpreis auch nach verbrauchtem Inklusivvolumen eine Übertragungsgeschwindigkeit von 1 Megabit pro Sekunde ermöglichen soll - allerdings im älteren Datenstandard UMTS, bei dem Telefonica besser mit Sendestationen ausgestattet ist. Bislang verdiente O2 auch gut an den Zubuchoptionen, sobald der Kunde das Standardvolumen aufgebraucht hatte. Dirks wollte noch keine Angaben dazu machen, was das neue Angebot an zusätzlichen Einnahmen bringen könnte.

    Mit dem Schritt geht Dirks einen ähnlichen Weg wie zuvor die Netzanbieter Telekom und Vodafone. Ziel ist, die Preise über mehr Leistung zu stabilisieren oder möglichst anzuheben. Druck bekommt das Unternehmen nach Ansicht von Experten aber vor allem von den Billiganbietern im deutschen Markt wie United Internet und Drillisch .

    Diese sorgten als Partner von Telefonica auch erneut für den Großteil der im dritten Quartal netto 426 000 neuen Vertragskunden im Mobilfunk - O2 weist den Anteil der Neukunden unter eigener Marke nicht aus. Drillisch mit den Marken Yourfone und Smartmobil sowie United Internet mit 1&1 haben kein eigenes Netz und mieten bei Telefonica Leitungen für ihre Kunden. Das bringt Telefonica zwar auch Geld, aber deutlich weniger als eigene Kunden der Stammmarke O2.

    Telefonica Deutschland steckt wegen erhöhter Abschreibungen für die Fusion mit E-Plus weiter in den roten Zahlen. Im dritten Quartal verringerte sich der Verlust von 134 Millionen auf 105 Millionen Euro. Dabei mussten nicht mehr so lang benötigte Sendeanlagen schneller abgeschrieben werden. Zudem lasten Wertminderungen auf den für E-Plus gezahlten Aufpreis auf den Gewinnen.

    Im zweiten Quartal hatte der Verkauf von Funktürmen an eine Infrastrukturholding des spanischen Mutterkonzerns Telefonica vorübergehend für schwarze Zahlen gesorgt. Die Türme mietet Telefonica Deutschland zurück, im dritten Quartal kostete das 9 Millionen Euro. Den Effekt rechnet das Unternehmen aus dem bereinigten operativen Gewinn heraus./men/stw/stb




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