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     1010  0 Kommentare Obacht, VDAX im Sinkflug. Was dieser Indikator für Anleger taugt.

    Blauer Hase mit Malpinsel

    Der Risiko-Indikator VDAX zeigt an, mit welchen DAX-Ausschlägen die Händler von Optionen rechnen. Aber gibt es Regeln, die wir uns zu Nutze machen können, um mit seiner Hilfe bessere Anlageentscheidungen zu treffen? Ich werde nachfolgend argumentieren, warum ich das nicht glaube – und warum ich den VDAX trotzdem nützlich finde.

    Kein zuverlässiger Frühindikator

    Dieser Index wird minütlich aus den Preisen der an der Terminbörse Eurex gehandelten DAX-Optionen berechnet. Er macht eine Aussage über die erwartete Schwankungsbreite des DAX über die jeweils folgenden 30 Tage.

    Die Details der Berechnung können wir ignorieren. Wichtig ist, dass er letztlich etwa das Dreieinhalbfache der aus Sicht der Händler wahrscheinlichsten (oder mittleren) prozentualen Ausschläge anzeigt. Beispielsweise würden 35 VDAX-Punkte bedeuten, dass es bei einem DAX-Stand von 10.000 über die folgenden 4 Wochen voraussichtlich 10 % (oder anders ausgedrückt 1.000 DAX-Punkte) nach oben oder unten geht.

    Dabei ist immer zu beachten, dass dies auf der Einschätzung von Tausenden von Händlern und Investoren basiert, die fast alle dem hektischen alltäglichen Treiben unterliegen und wenig Zeit haben, sich ständig ein umfassendes und tiefgreifendes Bild der Realität zu machen.

    Es gibt Leute, die sind völlig überzeugt, dass der VDAX auf magische Weise Voraussagen über den zukünftigen Verlauf der Aktienindizes machen kann. Ich glaube in diesem Fall nicht an eine kollektive Intelligenz und gehe davon aus, dass der VDAX den gleichen Mechanismen wie Anleihen- und Aktienmärkte unterliegt.

    Sicher ist nur, dass der VDAX nach oben schießt, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, wie etwa beim Platzen der Dot-com-Blase oder bei der Lehman-Pleite. Aber taugt er deshalb gar nichts? Keineswegs! Nachdem wir nun eine gute Idee von der Funktionsweise des VDAX haben, würde ich vorschlagen, dass wir uns im folgenden Abschnitt drei nützliche Anwendungen ansehen.

    Wofür der VDAX taugt

    1. Als Absicherungsinstrument

    Obwohl er mathematisch gesehen keine Aussage zur Richtung macht, hat er erfahrungsgemäß doch ziemlich unsymmetrische Eigenschaften. Starke Ausschläge nach oben gibt es normalerweise nur, wenn der DAX einbricht. Geht es hingegen aufwärts, verhält er sich ruhiger.

    Ich erkläre mir das so, dass es so etwas wie eine „positive Katastrophe“ praktisch nicht gibt. Damit meine ich eine unglaublich gute Nachricht, die uns aber gleichzeitig verunsichert bezüglich ihrer Auswirkungen. Es sind eben doch eher die negativen Entwicklungen, die für Verunsicherung sorgen, während die guten Sachen uns beruhigen.

    Deshalb können wir unser Depot mit einem Wertpapier auf den VDAX zumindest teilweise absichern. Gerade jetzt, wo die DAX-Kurse ein gutes Stück gestiegen sind und der VDAX ein relativ niedriges Niveau erreicht hat, könnte man sich diesen Weg überlegen. Im Gegensatz zu Optionsscheinen und Hebelzertifikaten ist dort ein Totalverlustrisiko ausgeschlossen (abgesehen vom Emittentenrisiko).

    2. Für das Timing von Discount-Zertifikaten

    Discount-Zertifikate beziehen sich in der Regel auf eine Aktie oder einen Aktienindex. Sie sind nützlich, um auch in Seitwärtsphasen eine gute Rendite erwirtschaften zu können. Den Vorteil gegenüber einem Direktinvestment erzielen sie dadurch, dass eine Kauf-Option verkauft wird. Der dabei erzielte Preis verbilligt den Einstieg.

    Wenn die Volatilität aber gering ist, dann sinken auch die Preise solcher Optionen, weil wenig Bewegung wenige Gewinnmöglichkeiten impliziert. Den VDAX können wir somit als Indikator dafür nutzen, wann Discount-Zertifikate besonders starke Rabatte bieten.

    Im Spätsommer 2011 lag der Index beispielsweise bei rund 50 Punkten, also etwa dem Dreifachen von heute. Damals hätte man einen richtig guten Deal gemacht. Beim eher niedrigen Niveau von heute würde ich hingegen lieber direkt in Aktien investieren.

    3. Herdentrieb ausnutzen

    Auch wenn der VDAX wie oben dargestellt vermutlich keine Aussagen über die Zukunft machen kann, so gibt er doch eine wertvolle Information darüber, was das Kollektiv erwartet.

    Da wir Fools keine Händler sind, müssen wir auch nicht jederzeit die allgemeine Informationsflut verarbeiten. Vielmehr können wir den Zeitpunkt frei wählen, an dem wir die Muße haben, um uns eingehender mit einem Anlagethema zu befassen. Wenn der VDAX also wie jetzt gerade recht niedrige Werte erreicht, dann lohnt es sich vielleicht, sich einmal in Ruhe zu überlegen, warum das so ist.

    Einerseits könnte es sein, dass hier eine Art Herdentrieb am Werk ist und die Händler sorglos werden. Das wäre ein Alarmzeichen. Andererseits könnte es auch berechtigt sein, einfach weil sich in den letzten Tagen ein paar Unsicherheiten reduziert haben.

    Wenn du zum Schluss kommst, dass die Risiken von Markt, Politik und Konjunktur auf längere Sicht reduziert sind, dann lässt das auf steigende Aktienkurse hoffen. Handelt es sich hingegen dem Anschein nach eher um ein kurzfristiges Phänomen, dann könnten die risikofreudigeren Anleger unter uns sich überlegen, günstig ein paar Optionen oder Optionsscheine einzusammeln.

    Ein nützliches Werkzeug

    Im Werkzeugkasten eines Foolishen Anlegers befinden sich die vielfältigsten Dinge, darunter Kennzahlen, Buffett-Zitate, Formeln und Strategien. Ein Element davon ist der VDAX.

    Er teilt uns mit, wie Herr Markt die Lage einschätzt und ob derivative Finanzinstrumente gerade günstig zu haben oder teuer sind. Aufgrund seiner Eigenschaften kann ein VDAX-Zertifikat in bestimmten Situationen auch gut als Sicherungsinstrument genutzt werden. Falls du allerdings rein aus seinem Verlauf die Zukunft lesen möchtest, empfehle ich dir lieber meinen persönlichen Schamanen.

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    Dieser Artikel wurde ursprünglich auf fool.de veröffentlicht.



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Die Empfehlungen sind keine „offiziellen“ Empfehlungen der kostenpflichtigen Produkte der Aktienwelt360 GmbH, sondern stellen die Meinungen der Analysten zum betreffenden Zeitpunkt dar. Im Artikel benutzte Bewertungsmethodologie Die Bewertung, die der Anlageempfehlung für das jeweils analysierte Unternehmen zugrunde liegt, stützt sich auf allgemein anerkannte und weit verbreitete Methoden der fundamentalen Analyse, wie z. B. Discounted-Cash-Flow (DCF)-Modell, Terminal-Multiple-Bewertung, Peer-Gruppen-Vergleich, „Sum of the parts“-Modell oder ähnliche, häufige und weit verbreitete fundamentale Bewertungsmethoden. Das Ergebnis dieser fundamentalen Bewertung wird als Basis der Empfehlung benutzt, obwohl es auch abhängig von der Einschätzung des Analysten bezüglich möglicher Industrieveränderungen, Alternativen möglicher zukünftigen Entwicklungen, Ergebnissen der Unternehmensstrategie, Wettbewerbsdruck usw. angepasst wird. Die letztendliche Meinung des Analysten sollte nicht ausschließlich im Modell betrachtet werden, sondern eher als das wahrscheinlichste Ergebnis vieler möglicher zukünftiger Auswirkungen. Unabhängig von der verwendeten Bewertungsmethode besteht das Risiko, dass das Investitionsergebnis nicht erreicht wird, z. B. aufgrund unvorhergesehener Veränderungen der Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens, Änderungen des Managements, der Technologie, der konjunkturellen Entwicklung, der Zinsentwicklung, der operativen und/oder Materialkosten, des Wettbewerbsdrucks, des Aufsichtsrechts, des Wechselkurses, der Besteuerung, usw. Bei Anlagen in ausländischen Märkten und Instrumenten gibt es weitere Risiken, etwa aufgrund von Wechselkursänderungen oder Änderungen der politischen und sozialen Bedingungen. Diese Ausarbeitung reflektiert die Meinung des jeweiligen Verfassers zum Zeitpunkt ihrer Erstellung. Eine Änderung der Bewertung zugrundeliegenden fundamentalen Faktoren kann nachträglich dazu führen, dass die Bewertung nicht mehr zutreffend ist. Ob und in welchem zeitlichen Abstand eine Aktualisierung dieser Ausarbeitung erfolgt, ist vorab nicht festgelegt worden. Es wurden zusätzliche interne und organisatorische Vorkehrungen zur Prävention oder Behandlung von Interessenkonflikten getroffen. Die Ergebnisse der Analysen sowie die Meinungen der Analysten werden den analysierten Unternehmen vor der Veröffentlichung nicht offengelegt. Alle Preise von Finanzinstrumenten, die in der jeweiligen Anlageempfehlung angegeben werden, sind Schlusskurse des dem jeweiligen ausgewiesenen Veröffentlichungsdatums vorangegangen Börsenhandelstages, soweit nicht ausdrücklich ein anderer Zeitpunkt genannt wird. Anlageempfehlung: Erwartete Entwicklung der Gesamtperformance des Finanzinstruments bis zum angegebenen Kursziel, nach Meinung des dieses Finanzinstrument betreuenden Analysten. Marktschlagende: Es wird erwartet, dass die Gesamtperformance der Aktie in den nächsten drei bis fünf Jahren stärker als der jeweilige Vergleichsindex steigen wird. Profitabel: Es wird erwartet, dass die Gesamtperformance der Aktie in den nächsten drei bis fünf Jahren weniger als der jeweilige Vergleichsindex steigen wird, aber mehr als null. Negativ: Es wird erwartet, dass die Gesamtperformance der Aktie in den nächsten drei bis fünf Jahren fallen wird. Handelsregeln und Offenlegungen von Analysten und Dritten in Verbindung mit der Aktienwelt360 GmbH Wenn ein Analyst (Mitarbeiter sowie Freiberufler) von Aktienwelt360 über eine Aktie schreibt, von der er oder sie selbst eine Position besitzt oder davon anderweitig profitiert, dann wird dieser Umstand am Ende eines Artikels oder Berichts erwähnt. Wir haben Aktienempfehlung in unseren kostenpflichtigen Newslettern und wir legen auch diese Empfehlungen offen, wenn wir darüber auf unserer kostenlos zugänglichen Website schreiben (aktienwelt360.de). Um unseren zahlenden Mitgliedern gegenüber fair zu bleiben, legen wir diese Empfehlungen mindestens 30 Tage ab der ersten Veröffentlichung der Empfehlung nicht in unserem kostenlosen Content offen. Nach dieser Frist von 30 Tagen werden wir auch diese Empfehlungen offenlegen. Zusätzlich zu den oben erwähnten Anforderungen unterliegen wir zusätzlichen Handelsbeschränkungen und Richtlinien. Diese Beschränkungen verlangen, dass die Angestellten von Aktienwelt360: - jede Aktie, die sie besitzen, mindestens zehn volle Handelstage besitzen müssen. (Daytrading ist nicht zugelassen – als ob wir das überhaupt wollten!) - nicht im Zeitraum von zwei vollen Handelstagen vor und nachdem sie eine Aktie gekauft oder verkauft haben, über diese Aktie schreiben dürfen. - unsere Compliance-Abteilung informieren müssen, wenn sie eine Aktie kaufen oder verkaufen, egal ob sie darüber geschrieben haben oder nicht. Wir arbeiten auch mit freiberuflichen Autoren, die: - jede Aktie, die sie besitzen und über die sie bei Aktienwelt360 schreiben, mindestens zehn volle Handelstage halten müssen. - nicht im Zeitraum von zwei vollen Handelstagen vor und nachdem sie eine Aktie gekauft oder verkauft haben, über diese Aktie schreiben dürfen.
    Verfasst von Aktienwelt360
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