Fünf überzeugende Gründe für Investments in Micro Caps
Hohe Kursschwankungen, niedrige Liquidität, geringe Transparenz: Vorurteile gegen Micro Caps, also Aktien mit besonders niedriger Marktkapitalisierung, sind reichlich anzutreffen. Und mitunter sind sie durchaus berechtigt. Ernesto Ramos, Head of Equities, US bei BMO Global Asset Management, empfiehlt Investoren dennoch, die Anlageklasse nicht links liegen zu lassen und nennt fünf gute Gründe für Investments in Micro Caps.
1. Micro Caps bieten besonders hohe Renditechancen
Die sogenannte Small-Cap-Prämie ist inzwischen vielen Investoren ein Begriff: Wer in Aktien mit niedriger Marktkapitalisierung investiert, darf mit höheren Renditen als bei Standardwerten rechnen.
Besonders ausgeprägt ist die Small-Cap-Prämie bei Micro Caps. So erzielte das nach Marktkapitalisierung untere Fünftel des US-Aktienmarktes zwischen 1973 und 2016 eine jährliche Rendite von 13,21
Prozent. Dagegen brachten es die größten 1.000 Werte lediglich auf 12,24 Prozent jährlich.
2. Micro Caps bieten Chancen für aktives Management
In keinem Segment des Aktienmarktes ist die Chance auf Alpha für aktive Portfoliomanager so hoch wie bei Micro Caps. „Der Grund dafür ist, dass insbesondere bei niedrig kapitalisierten Titeln
häufig Marktineffizienzen vorkommen“, erläutert Ramos. „Das liegt auch daran, dass Standardwerte sehr viel häufiger von Analysten unter die Lupe genommen werden als Nebenwerte und zudem nur wenige
professionelle Anleger Micro Caps in ihren Portfolios halten.“ So befinden sich zwischen 80 und 90 Prozent der US-amerikanischen Standardwerte in der Hand institutioneller Investoren – aber nur gut
30 Prozent der im Russell Microcap ex-Russell 2000 enthaltenen kleinsten Micro Caps. Auch werden diese Titel im Mittel (Median) nur von einem einzigen Analysten beobachtet. Bei Standardwerten sind
es im Durchschnitt 16. Entsprechend hoch sind die Überrenditen kompetenter Portfoliomanager: BMO Global Asset Management etwa erzielte mit der hauseigenen Disciplined Micro-Cap Equity Strategie in
den fünf Jahren bis zum 30. Juni 2016 ein jährliches Alpha von 8,6 Prozent vor Kosten.
3. Micro Caps schließen eine Lücke in vielen Small-Cap-Portfolios
Small-Cap-Portfolios enthalten trotz ihres Namens häufig viele Titel mit vergleichsweise hoher Marktkapitalisierung. So lag die durchschnittliche Marktkapitalisierung – gemessen anhand des Medians
– in den Portfolios einer ausgewählten Peer Group von Small-Cap-Fonds Ende Juni 2016 bei etwas mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar. Dagegen beträgt sie im Small-Cap-Index Russell 2000 lediglich 661
Millionen US-Dollar – und bei der BMO Disciplined Micro-Cap Strategie sogar nur 454 Millionen US-Dollar. „Indem sie Micro Caps in ihr Portfolio aufnehmen, können Investoren Verzerrungen in ihrer
Small-Cap-Allokation in Richtung höher kapitalisierter Titel also vermeiden“, erläutert Ramos.
4. Micro Caps bieten den direktesten Zugang zur US-Wirtschaft
Die USA sind nach wie vor die wichtigste Volkswirtschaft der Welt – entsprechend viele große US-Unternehmen sind weltweit aktiv. „Für Investoren, die gezielt auf die Binnenwirtschaft der USA setzen
wollen, stellt dies eine Herausforderung dar“, so Ramos. „Schließlich erzielen viele Large-Cap-Unternehmen einen wichtigen Teil ihrer Umsätze in Übersee.“ Anders sieht dies bei Micro Caps aus: Der
auf dem heimischen Markt generierte Umsatzanteil liegt bei über 90 Prozent.
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5. Micro Caps sind eine liquide Alternative zu Private Equity
Die geringe Liquidität von Micro Caps im Vergleich zu Blue Chips ist nur eine Seite der Medaille: Betrachtet man die niedrig kapitalisierten Aktien nämlich als Alternative zu Private Equity, also
Eigenkapitalinvestments, die gar nicht börsennotiert sind, erscheint die ständige Handelbarkeit eines Micro-Cap-Fonds als vergleichsweise komfortabel. „Wie Private Equity bieten Micro Caps Zugang
zu Unternehmen in einer relativ frühen Phase ihrer Entwicklung – und das ohne strikte Liquiditätsbeschränkungen“, erklärt Ramos.