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    Egbert Prior  3997  0 Kommentare Brain setzt auf zuckersüße Allianz

    Börsengang im Februar. Ausgabepreis 9 Euro. Eine ganze Zeit dümpelte der Kurs, doch seit August geht es aufwärts. Aktuell 15,65 Euro. Wir sprechen mit Vorstandschef Jürgen Eck und dem Mitglied der Geschäftsleitung Martin Langer. Wie es scheint, hat eine Ende August bekanntgegebene Kooperation die Aktie wachgeküßt: Brain, der Naturstoffspezialist AnalytiCon und Roquette, einer der weltweit führenden Anbieter von Lebensmittelinhaltsstoffen, möchten im Rahmen einer strategischen Partnerschaft mit dem Namen Dolce eine neue Generation natürlicher Süßstoffe entwickeln. Der Markt ist riesig. Große Teile der Lebensmittelindustrie sind bestrebt, den Einsatz von Zucker zu reduzieren. Was der Allianz noch fehlt, ist ein Partner für Marketing und Vertrieb. Dem Vernehmen nach laufen entsprechende Verhandlungen mit einem großen amerikanischen Konsumgüterhersteller. Brain mit Sitz im idyllischen Zwingenberg an der Bergstraße hat sich der industriellen, der sogenannten Weißen Biotechnologie, verschrieben. Mit dem „Werkzeugkasten der Natur“, wie es CEO Eck formuliert, entwickeln die Hessen innovative Produkte für Anwendungen in der Chemie, Kosmetik oder Nahrungsmittelindustrie. Die Weiße Biotechnologie sollte nicht verwechselt werden mit der Roten, die sich auf medizinische Anwendungen konzentriert. Was kann man sich unter den Produkten konkret vorstellen? – Beispielsweise verwendet der Konsumgüterriese Henkel von Brain identifizierte Eiweißstoffe zur Herstellung von Waschmitteln, die bei einer Temperatur von 40 Grad Resultate erbringen, die sonst erst bei 60 Grad möglich wären. Zum breiten Produktspektrum zählt auch ein Mikroorganismus, der CO2 in Kunststoff verwandeln soll. Brain arbeitet neben Henkel mit vielen anderen namhaften Industriepartnern wie BASF, Bayer, Evonik, RWE, Südzucker oder Symrise zusammen und erhält dafür Forschungsentgelte, Meilensteinzahlungen, Royalities oder Lizenzgebühren. Die zweite Säule des Geschäfts besteht aus der Entwicklung und Vermarktung eigener Produkte wie Nahrungsmittel, Kosmetika oder Pflegeartikel. In den letzten zwei Jahren explodierte der Umsatz um 150% auf rund 26 Millionen. Im laufenden Turnus hatte man sich aber mehr Dynamik erhofft. In den ersten neun Monaten kletterte der Umsatz nur geringfügig auf 16,5 Millionen, während der sich um Sondereffekte bereinigte Fehlbetrag sogar auf 5,2 Millionen (Vorjahr 3,9 Millionen) erhöhte. Den Hessen machte unter anderem der niedrigere Ölpreis zu schaffen, der zu einer geringeren Nachfrage nach Enzymen für die Bioethanol-Herstellung führte. Für die Zukunft stellen Eck und Langer wieder zweistellige Wachstumsraten in Aussicht, der break even soll im Geschäftsjahr 2017/18 (per 30.9.) geschafft werden. Marktkapitalisierung gut 250 Millionen. Zehnfacher Umsatz! Unsere Gesprächspartner verweisen auf ähnlich hohe Bewertungen bei internationalen Wettbewerbern. Schließlich bediene Brain gleich zwei Megatrends: Nachwachsende Rohstoffe und natürliche Substanzen. 21% der Aktien liegen in den Händen von Gründern und Management. 39% hält die Industriellenfamilie Putsch (Recaro). Fazit: Brain – für Anleger mit Köpfchen!




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    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
    Egbert Prior Brain setzt auf zuckersüße Allianz Börsengang im Februar. Ausgabepreis 9 Euro. Eine ganze Zeit dümpelte der Kurs, doch seit August geht es aufwärts. Aktuell 15,65 Euro. Wir sprechen mit Vorstandschef Jürgen Eck und dem Mitglied der Geschäftsleitung Martin Langer. Wie es scheint, …