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    Tech-Investor Peter Thiel  2631  0 Kommentare „Trumps Ansichten sind nicht verrückt und sie werden nicht wieder verschwinden“

    Die Aussicht, dass Donald Trump die Wahl am 8. November gewinnen könnte, sorgt für eine kräftige Korrektur am Aktienmarkt. Während die Massenmedien alles tun, damit Hillary Clinton doch noch erfolgreich ist, bekennt sich der berühmte Tech-Investor Peter Thiel offen zu Trump. Thiel zeigt auf, warum die Wähler in Scharen zu Trump überlaufen.

    Peter Thiel ist sehr mutig: Er ist Chef des Hedgefonds Clarium Capital und gründete gemeinsam mit Max Levchin und Elon Musk den Online-Bezahldienst Paypal. Zudem war der Finanzprofi der erste externe Kapitalgeber des sozialen Netzwerks Facebook. Nun bekennt sich Thiel offen dazu, Trump zu wählen und nimmt dafür die scharfen Angriffe der Trump-Gegner in Kauf, wohlwissend, dass viele Leute aus dem Establishment und aus dem Silicon Valley Thiels Handeln entschieden ablehnen. Dennoch erklärte Thiel in einer Pressekonferenz, warum nicht nur er, sondern auch viele andere Amerikaner auf Trump setzen.

    „Jedermann weiß, dass wir ein verrücktes Wahljahr erlebt haben… Nur ein Ausbruch von Irrwitz scheint die nie dagewesene Sache in diesem Jahr möglich gemacht zu haben, dass ein politischer Außenseiter es geschafft hat, die Nominierung einer großen Partei zu bekommen“, sagte Thiel. „Den Leuten, die es gewohnt sind, unsere Wahlmöglichkeiten zu beeinflussen, den reichen Leute, die Geld spenden und den Kommentatoren erscheint das Alles wie ein böser Traum. Die Spender wollen nicht herausfinden, was uns in diese (schwierige) Lage gebracht hat, sie wollen einfach weitermachen. Sie hoffen, dass nach dem 9. November jeder wieder wie üblich seinen Geschäften nachgehen wird. Aber es ist genau diese Rücksichtslosigkeit, diese Versuchung, die schwierige Realität zu ignorieren, die unsere Mitbürger durchmachen müssen, die uns in jene Lage gebracht hat, in der wir heute sind“, sagte Thiel. „Eine Menge erfolgreicher Menschen sind zu stolz es zuzugeben, denn es würde ihren Erfolg in Frage stellen. Aber die Wahrheit ist, egal wie verrückt diese Wahl erscheint, sie ist weniger verrückt als der Zustand unseres Landes… Die Baby-Boomer stehen vor dem Renteneintritt und sind praktisch pleite. 54 Prozent von ihnen, die älter als 55 Jahre sind, besitzen nicht genügend Ersparnisse, um ihre Ausgaben für ein Jahr zu decken. Das ist ein Problem, vor allem weil die USA das einzige Land ist, in dem man für ein einfaches Medikament bis zu dem Zehnfachen von dem zahlen muss, wie in jedem anderen Land der Welt. Das überteuerte Gesundheitssystem… hilft nicht den Amerikanern, die es sich nicht leisten können und das fällt allmählich auf.“

    Studienkredite steigen rasant an

    „Unsere jüngsten Mitbürger haben vielleicht keine Arztrechnungen, aber die Ausgaben für das Studium steigen stärker an als die Inflationsrate, weshalb das Volumen an Studienkrediten von aktuell 1,3 Billionen Dollar von Jahr zu Jahr weiter steigt. Amerika ist das einzige Land, in dem Studenten Kredite aufnehmen, die sie nie wieder loswerden können, nicht einmal in einer Privatinsolvenz. In diesem kaputten System gefangen, sind die Millenials (Generation mit den Geburtsjahren von Anfang der 1980er-Jahre bis Ende der 1990er-Jahre) die erste Generation, die erwartet, dass ihr Leben schlechter sein wird, als das ihrer Eltern. Während die Ausgaben der amerikanischen Familien unaufhaltsam gestiegen sind, haben die Einkommen stagniert. In realen Dollar (unter Berücksichtigung der Inflation) ist das durchschnittliche Haushaltseinkommen heute niedriger als vor 17 Jahren. Fast die Hälfte der Amerikaner wäre nicht im Stande, im Notfall 400 Dollar aufzubringen. Während die privaten Haushalte mit den Herausforderungen des täglichen Lebens kämpfen, verschwendet die Regierung Billionen von Dollar vom Geld der Steuerzahler für Kriege in weit entfernten Ländern. Derzeit kämpft die USA fünf Kriege: im Irak, Syrien, Libyen, Jemen und Somalia. In den reichen Vororten von Washington DC geht es den Leute einfach gut. Und da wo ich arbeite, geht es den Leuten einfach blendend. Aber die meisten Amerikaner leben nicht in dem Speckgürtel oder in der Bucht von San Francisco.“

    Zehntausende gut bezahlte Jobs sind verloren gegangen

    „Es ist nicht das mangelnde Urteilsvermögen, das dazu führt, dass viele Amerikaner Trump wählen werden. Wir wählen Trump, weil wir der Überzeugung sind, dass die Führung unseres Landes versagt hat. Dieses Urteil war für einige der erfolgreichsten und prominentesten Leute hart zu akzeptieren…. Warum wählen die Leute Trump?... Weil Trump bei den wichtigen Dingen richtig liegt. Zum Beispiel hat der Freihandelt nicht für alle Amerikaner funktioniert. Trump profitiert davon, dass es die andere Seite einfach nicht kapieren will. Unsere gesamten Eliten erklären, dass der Freihandel gut sei, weil jedermann von den günstigeren Importen profitiere, so die Theorie. Aber in der Praxis haben wir zehntausende Fabriken verloren und Millionen von Dollar im Freihandel… Das reine Ausmaß des Handelsdefizits zeigt, dass etwas gewaltig schief gelaufen ist. Das am stärksten entwickelte Land der Welt sollte Kapital in weniger entwickelte Länder exportieren. Stattdessen importiert das Land (die USA) mehr als 500 Mrd. Dollar jedes Jahr“, so Thiel. Der Experte spielt auf das Außenhandelsdefizit an, das bei rund 500 Mrd. Dollar pro Jahr liegt. „Das Geld fließt in finanzielle Vermögenswerte, führt zu Verwerfungen in unserer Wirtschaft zugunsten eines größeren Bankensektors und mehr finanziellen Vermögenswerten und gibt Leuten, die davon profitieren, allen Grund, den Status Quo zu verteidigen, aber nicht jedermann profitiert und das wissen die Trump-Wähler.“

    Eine gigantische Blase folgt auf die nächste

    „Unsere Eliten sind schon lange an der Macht und sie haben sich daran gewöhnt, unangenehme Wahrheiten zu ignorieren. So entstehen Blasen… Es ist sowohl wahnsinnig als auch irgendwie unvermeidlich, dass die Insider aus Washington DC geglaubt haben, dass diese Wahl eine Wiederholung der zwei politischen Parteien sein wird, die uns durch die zwei gigantischsten Blasen unseres Lebens geführt haben. Präsident Georg Bush hat regiert, während die Blase am Immobilienmarkt so stark aufgeblasen worden war, dass ihr Kollaps heute noch für wirtschaftliche Stagnation sorgt. Was aber vergessen wird, ist, dass die Immobilienblase nur ein Versuch war, um die Verluste aus der vorherigen Blase wettzumachen. Während der 1990er-Jahre hat Bill Clinton regiert, als es eine enorme Blase am Aktienmarkt gegeben hatte, woraufhin es 2000 einen verheerenden Crash gegeben hat. So lange ist es schon her, dass die gleichen Leute, die gleiche, verheerende Politik betreiben“, sagte Thiel. „Nun ist aber jemand im Rennen, der die Geschichten, dass alles in Ordnung sei, bestreitet… So sehr es darum geht, Amerika großartig zu machen (Trumps Wahlslogan lautet „Make America great again“), dreht sich Trumps Agenda darum, Amerika zu einem normalen Land zu machen. Ein normales Land hat nicht ein Außenhandelsdefizit von einer halben Billion Dollar. Ein normales Land führt nicht gleichzeitig fünf Kriege. In einem normalen Land erledigt die Verwaltung ihre Aufgaben. Es ist wichtig zu erkennen, dass die Verwaltung einen Job zu erledigen hat. Die Wähler sind es leid, von den republikanischen Abgeordneten zu hören, dass der Staat nicht funktioniert. Sie wissen, dass der Staat nicht immer so schlecht funktioniert hat.“

    „Was immer bei dieser Wahl passieren wird, was Trump repräsentiert ist nicht verrückt und es wird nicht wieder verschwinden… Er steht für eine neue Politik, die das Verleugnen überwindet, Blasendenken ablehnt und sich der Realität stellt. Wenn die Spektakel dieser Wahl vorbei sind und Geschichte geschrieben wird, wird die einzige Frage sein, ob diese Politik zu spät gekommen ist, oder nicht.“




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