Aktien Frankfurt Ausblick
Kräftiger Aufwind aus Übersee zieht Dax weiter mit
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die imposante Stärke der Übersee-Börsen dürfte dem Dax am Donnerstag weiteren Rückenwind liefern. Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda sah den Grund für die positive Kehrtwende an den weltweiten Aktienmärkten vor allem in versöhnlicheren Tönen des künftigen Präsidenten Donald Trump nach seiner Wahl. Der X-Dax als Indikator für den Dax signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsauftakt ein Plus von 0,50 Prozent auf 10 699 Punkte. Tags zuvor hatte er nach einer beeindruckenden Trendwende von fast 500 Punkten letztlich knapp 1,6 Prozent gewonnen. Für den EuroStoxx 50 zeichnet sich an diesem Morgen ein Plus von 0,56 Prozent ab.
An der Wall Street war dem US-Leitindex Dow Jones Industrial nach dem Ergebnis des Wahlausgangs und der anschließenden Rede Trumps fast der Sprung auf ein neues Rekordhoch gelungen. In Asien folgten nun die Börsen mit deutlichen Gewinnen. Der Nikkei-225-Index konnte seine Vortagesverluste von mehr als 5 Prozent egalisieren.
Der Sieg Trumps sei von den Marktteilnehmern anfangs als ungünstiger und risikoreicher gesehen worden, sagte Erlam. Die Erkenntnis, dass er auch eine Chance sein könne, sei nun erstaunlich schnell gekommen. Trump habe sich in seiner Rede nach der Wahl auf das Einende fokussiert und auf die Notwendigkeit von Investionsausgaben, um die Wirtschaft wieder ins Wachstum zu bringen.
ZAHLENFLUT AUS DER DAX-FAMILIE
Im Tagesgeschäft in Deutschland dürfte sich ansonsten der Blick erneut auf Einzelwerte richten, da eine regelrechte Flut von Quartalszahlen die Anleger überschwemmt. Im Dax öffnen zwar nur die Deutsche Telekom und Siemens ihre Bücher, dagegen sind es umso mehr Unternehmen aus dem MDax , TecDax und SDax .
Dank ihrer boomenden US-Tochter T-Mobil US gelang der Deutschen Telekom erneut ein großer Wachstumsschritt, was der T-Aktie vorbörslich bei Tradegate bereits ein Plus von 1,7 Prozent bescherte. Weil die Kunden T-Mobile US nach wie vor die Ladentüren einrennen, kletterte der Umsatz im dritten Quartal insgesamt deutlich. Auch das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis profitierte von dem aggressiven Wachstumskurs in den USA und auch im deutschen Mobilfunkgeschäft lief es überraschend gut. Die Jahresprognose bestätigte der Konzern.
SIEMENS MIT VERHALTENEM AUSBLICK
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Der Elektrokonzern Siemens hingegen stellt sich nach nach einem guten Lauf im vergangenen Geschäftsjahr auf Gegenwind ein. Im Angang Oktober begonnenen neuen Jahr sollen die angeschobenen Kosteneinsparungen weiter greifen. Ohne Zukäufe und Wechselkursschwankungen wird zugleich nun nur noch mit geringem Umsatzwachstum gerechnet. Die Papiere von Siemens legten bei Tradegate zuletzt unterdurchschnittlich um 0,2 Prozent zu.
Vorbörslich mit deutlichen Gewinnen zeigten sich im MDax bereits die Anteilsscheine des Außenwerbespezialisten Ströer , des Rückversicherers Hannover Rück , des Generikaherstellers Stada und auch des Medienkonzerns RTL .
K+S dagegen zeigten sich nach vorgelegten Quartalszahlen bei Tradegate schwach. Wegen Produktionsausfällen und anhaltendem Preisdruck im Kaligeschäft senkte der Düngerhersteller seine Ergebnisprognose erneut leicht./ck/ag