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    Forex-Report  5626  0 Kommentare US Wahl als Katalysator für Aktien – Glauben Märkte an „Trumponomics“?

    Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0915 (07.55 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0865 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 106.44. In der Folge notiert EUR-JPY bei 116.16. EUR-CHF oszilliert bei 1.0758.

    Wie schon gestern beschrieben, hat sich die Marktstimmung nach der US-Wahl deutlich gedreht. Das von vielen Stellen skizzierte Horrorszenario wurde mit Trumps Wahlsieg Wirklichkeit, nicht aber der damit in Verbindung gebrachte Totalabsturz der Märkte.

    In der Tat waren die Reaktionen noch während der Wahlnacht ausgeprägt und markierten

    Im frühen Handel die Spitze. Über den Tag verlor diese Bewegung aber immer mehr Traktion und verkehrte sich später sogar ins Plus.

    Keine Spur von Panik oder Chaos mehr!

    Die Optimisten bekamen durch eine ausgleichende Antrittsrede des frisch gewählten Präsidenten und Hinweise auf einen diplomatischeren Ton Trumps weiteren Zulauf. Der US-Dollar konnte auf breiter Front zulegen und notiert aktuell unter den Kursen von vor der Wahl.

    Auch die zuvor belächelten Aussagen über Zinsniveau und Wachstumsaussichten finden Anklang – Trumponomics könnte ein neues Modell werden. Die Renditen der richtungsweisenden US-Treasuries mit 10 Jahren Laufzeit sind in Erwartung steigender Zinsen auf deutlich über die 2-Prozent-Schwelle geklettert. Der Dow Jones schraubte sich auf ein Rekordhoch und ging bei über 18.800 Punkten aus dem Handel. Je geringer die Auswirkungen negativ auf die Märkte ausstrahlen, desto wahrscheinlicher ist, dass die Federal Reserve bei ihrem angekündigten Fahrplan bleibt und im Dezember einen 0,25%-Zinsschritt unternimmt.

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    Eine starke Korrelation zeigten die Bundrenditen, die auf 0,30% anstiegen und auf den höchsten Wert seit Anfang dieses Jahres kletterten. Dabei folg(t)en die europäischen Renditen den steigenden US-Zahlen, obwohl die Auswirkungen der angekündigten ´trumpschen Politik (endogene Basis stärken was einen stärkeren Dollar bedeutet) eher deflationäre Tendenzen nach Europa exportieren sollte. Ein spannendes Szeanario zeichnet sich in Italien ab, wo Anfang Dezember ein Referendum über die Entmachtung des römischen Senats abgehalten wird und Premier Renzi seine politische Zukunft an einen positiven Wahlausgang gekoppelt hat. Auch wenn er davon inzwischen abgerückt ist, um

    nicht masochistische Züge zu offenbaren, droht seine Glaubwürdigkeit beschädigt zu werden. Darüber hinaus besteht sogar die Möglichkeit, dass die 5-Sterne-Partei um Beppe Grillo bis in die Regierung gelangen kann.

    Es ist etwas großes im Umbruch, das zeigen zuletzt das Vereinigte Königreich und nun die Vereinigten Staaten, was die Risikoprämien ansteigen lassen sollte.

    Der Kalender im kommenden Jahr ist politisch gut bestückt mit Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und der Bundestagswahl. Die politischen Eliten in Europa sollten sich schleunigst mit der neuen Situation arrangieren und nicht weiter die mediale Moralkeule schwingen, denn diese Taktik hat mit Sicherheit für ein weiteres Auseinanderdriften der Bevölkerung von ihnen geführt. Wir „freuen“ uns lieber über ein 1,5 Mrd. Euro großes Wahlgeschenk der Regierung, die die gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst, um das Thema Beitragserhöhungen auf einen Termin nach der Wahl zu verschieben.

    Ein aktuelles und sehr lesenswertes Interview von Folker Hellmeyer aus dem Weser Kurier:

    http://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-politik-wirtschaft_artikel,-H ...

    Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine positive Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Erst ein deutliches Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0850-20 dreht den Bias auf neutral.

    Viel Erfolg!

     

     

     



    Folker Hellmeyer
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    Folker Hellmeyer gilt als einer der profiliertesten Volkswirte und Chefanalysten Deutschlands. Nach dem Abschluss seiner Banklehre und der Bankakademie war Folker Hellmeyer in den 1980er Jahren im Devisenhandel der Deutsche Bank AG in Hamburg tätig. Später entsandte ihn die Bank als Kassahändler für ein Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines JPY-Handelstisches.

    Im Februar 1990 wechselte Folker Hellmeyer als Freiverkehrsmakler im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum & Co. GmbH & Co. OHG.

    Von 1995 bis 2002 war er zunächst als Senior Dealer und ab 1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher des Zentralbanktisches bei der Landesbank Hessen-Thüringen GZ tätig. Im Jahre 1998 schloss Folker Hellmeyer erfolgreich das ACI-Diplom ab.

    Von April 2002 bis Ende 2017 war Folker Hellmeyer Chefanalyst/Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. Seit 2016 war er darüber hinaus Im Fonds Advisory der BLB tätig.

    Seit Anfang 2018 nimmt er in der neu gegründeten Firma Solvecon-Invest den Posten des Chefanalysten und die Rolle im Fonds Advisory ein.

    Als Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er u. a. regelmäßig auf n-tv, Welt-TV und anderen Sendern zu sehen.

    Im Jahr 2008 veröffentlichte Hellmeyer das Bestsellerbuch „Endlich Klartext“* im FinanzBuch Verlag.

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    Verfasst von Folker Hellmeyer
    Forex-Report US Wahl als Katalysator für Aktien – Glauben Märkte an „Trumponomics“? Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0915 (07.55 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0865 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 106.44. In der Folge notiert …

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