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    Wohnimmobilienkreditrichtlinie  3125  1 Kommentar 13 einleuchtende Gründe, warum Nachbessern nicht reicht

    Die Wohnimmobilienkreditrichtlinie soll nachgebessert werden. Darauf haben sich das Bundesfinanzministerium und das Bundesjustizministerium verständigt. Dabei soll es um Klarstellung der Rechtssicherheit bei der Kreditvergabe gehen. Es bleibt jedoch zu befürchten, dass durch das Nachbessern die entscheidenden Verschärfungen nicht zurückgedreht werden. Das wäre jedoch dringend nötig. Dafür gibt es zahlreiche Gründe.

    1. Es gibt keine Anzeichen für eine deutschlandweite Immobilienblase.

    Mit der Wohnimmobilienkreditrichtlinie soll eine mögliche Immobilienblase abgewendet werden. Gleichzeitig stellt die Bundesbank fest, dass derzeit keine flächendeckende Immobilienblase in Deutschland zu befürchten ist. Vorstandsmitglied Claudia Buch zufolge gebe es „keine klaren Anzeichen für eine exzessive Kreditvergabe oder Abschwächung“ der Vergabestandards. Warum das Bundesfinanzministerium dennoch ausgerechnet jetzt eine Regulierung vorantreibt, ist nicht nachvollziehbar.

    2. Der deutsche Immobilienmarkt ist sehr stabil finanziert.

    Die Subprime-Krise hat bewiesen, dass der deutsche Immobilienmarkt traditionell sehr stabil finanziert ist. Während in Ländern wie den USA, Großbritannien oder Spanien die Immobilienpreise teilweise im freien Fall waren, ist Deutschland nahezu unbeschadet geblieben. Das hat auch mit unserem funktionierenden Mietwohnungsmarkt zu tun, über den die genannten Länder alle nicht verfügen. In diesen Ländern werden aufgrund des Mangels an Mietwohnungen sogar Menschen ins Eigentum getrieben, die es sich eigentlich gar nicht leisten könnten.

    3. Immobilienboom wird künstlich abgewürgt.

    Nachdem es über einige Jahrzehnte am deutschen Immobilienmarkt kaum Bewegung gab und die Mietrenditen stagnierten, ist endlich ein wenig Schwung im Markt, den die Politik mit einer völlig unnötigen Regulierung nun abzuwürgen droht. Michael Meister, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, ist auf das völlig falsche Timing sogar stolz: Schließlich könne die Wirtschaft die zusätzlichen Kosten für die Regulierung während guter Zeiten viel besser vertragen als in einer Abschwungphase. Der blanke Hohn in den Ohren der betroffenen Marktteilnehmer. Eine Umfrage des Bundesverbands Freier Wohnungsunternehmen kam jüngst zu dem Ergebnis, dass rund 80% der befragten Immobilienunternehmen die Auswirkungen der seit März 2016 geltenden, verschärften Wohnimmobilienkreditrichtlinie beim Abverkauf bereits spüren.

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    Alexander Knuppertz
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    Dr. Alexander Knuppertz ist Diplom-Betriebswirt und beschäftigt sich seit 2007 intensiv mit den unterschiedlichsten Immobilienanlageprodukten. Als Kommunikationsberater entwickelt er bei der ROI Immo Online GmbH gemeinsam mit seinen Kunden Content-Marketing-Strategien, um Immobilienprodukte bei der richtigen Kundengruppe erfolgreich zu positionieren. www.immo-online.com.
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    Verfasst von 2Alexander Knuppertz
    Wohnimmobilienkreditrichtlinie 13 einleuchtende Gründe, warum Nachbessern nicht reicht Die Wohnimmobilienkreditrichtlinie soll nachgebessert werden. Dabei wird es um Klarstellung der Rechtssicherheit bei der Kreditvergabe gehen. Es bleibt zu befürchten, dass dabei die entscheidenden Verschärfungen nicht zurückgedreht werden - mit fatalen Folgen.

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