DAX: Böses Deja-vu
Zum vierten Mal innerhalb von vier Monaten ist der DAX von der 10.800-Punkte Marke nach unten abgeprallt. Im September und Oktober gab es danach kräftige Verkaufswellen - droht nun die nächste Rutsche?
Die Trump-Überraschungsrally ist beendet. Nachdem der kurze aber heftige Sell-off im Anschluss an den Überraschungssieg des republikanischen Kandidaten die zittrigen Hände aus den Markt gekegelt und damit den Weg für einen 600-Punkte-Sprung freigemacht hatte, war für den DAX bei 10.800 Punkten mal wieder Endstation.
Am oberen Ende der Seitwärtsbewegung der letzten dreieinhalb Monate überwogen bei den Anlegern die Zweifel, ob die gesamtwirtschaftliche Lage einen Ausbruch zulässt. Die Konjunkturdaten der letzten Tage waren mal wieder durchwachsen, ein klarer Aufwärtstrend zeichnet sich derzeit nicht ab.
Daher muss man den Blick nun erneut auf die Marke von 10.500 Punkten richten, die Verteidigung dieser Unterstützung ist entscheidend dafür, ob der Index in Schlagdistanz für einen Ausbruch bleibt.
Als größter Belastungsfaktor könnte sich in naher Zukunft die Entwicklung in Italien erweisen, dort droht bei einem Verfassungsreferendum Anfang Dezember eine Niederlage von Regierungschef Renzi, die sogar in einer neuen Eurokrise münden könnte.
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Saisonale Faktoren sprechen dagegen eher für steigende Kurse. Sollte Trump sein Wirtschaftsprogramm konkretisieren und tatsächlich einen großen fiskalischen Impuls einleiten, könnte das die Vorlage für den Ausbruch sein. Bis die Marke von 10.800 Punkten nicht überwunden wurde, ist die Chartlage indes neutral zu werten. Auch eine Topbildung muss immer noch in Erwägung gezogen werden.