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    Marktkommentar  2375  0 Kommentare Patrick Linden (Rouvier Associés): Bruch mit der Weltordnung?

    In der Retrospektive könnten sich die Jahre 2016 und 2017 mit all ihren Wahlterminen als weichenstellend erweisen, kommentiert Patrick Linden.

    In der Retrospektive könnten sich die Jahre 2016 und 2017 mit all ihren Wahlterminen als weichenstellend erweisen.

    So markieren das Brexit-Votum und der Wahlsieg Donald Trumps in diesem Jahr möglicherweise einen Bruch mit der seit Jahrzehnten etablierten Weltordnung, deren Grundfesten Globalisierung und Liberalisierung durch eine stetig wachsende Zahl von Freihandelsabkommen sind.

    Im Anlagegeschäft gilt es vor allem, Fakten zu sammeln. Und so lohnt sich ein Blick auf die von Unternehmen für die ersten neun Monate des laufenden Jahres vorgelegten Zahlen, die von einer guten Wirtschaftsleistung zeugen. Die Quintessenz ist wie folgt: - Der Welthandel nimmt langsam weiter Fahrt auf, wie das von Kühne & Nagel ausgewiesene Wachstum beim Frachtvolumen im Containerverkehr von 1% bis 2% belegt. - Die Industrie kann mit ihren Ergebnissen zufrieden sein. So verzeichnete BASF bei der Auslieferung chemischer Zwischenprodukte einen Volumenzuwachs von über 4%. - Im Konsumgüterbereich ist erneut ein Auseinanderdriften in der Wachstumsentwicklung zu beobachten. Während Givaudan in reiferen Volkswirtschaften den Absatz bei Aromen und Duftstoffen nur um 2% steigern konnte, liegt das Wachstum in den Schwellenländern bei 9%.

    Der Oktober war geprägt vom Endspurt im US-Wahlkampf und den mahnenden Worten der britischen Premierministerin May, der Brexit werde kommen und nicht leicht werden. Trotz allem gab der europäische Aktienindex (mit Wiederanlage der Dividenden) lediglich um 0,8% nach. Der Rouvier Patrimoine präsentierte sich im Monatsverlauf äußerst stabil und blieb seiner von Vorsicht geprägten Anlagestrategie treu. Der Rouvier Valeurs konnte den Wertverlust auf 0,2% beschränken. Der Wertzuwachs seit Jahresbeginn beläuft sich auf 2,3%, während die abgesicherte Variante, der Rouvier Evolution, um 1,5% zulegen konnte. Der Rouvier Europe setzte seine Aufholjagd ( 20,4% seit 27. Juni, verglichen mit 10,4% beim Referenzindex) mit einem Plus von 2,1% im Monatsverlauf fort. Zuzuschreiben war dies vor allem dem Umstand, dass die von französischen Banken vorgelegten Zahlen von den Märkten sehr wohlwollend aufgenommen wurden.

    An dem positiven Ergebnis konnte auch der Kursrückgang von Gemalto (-13,2% im Oktober), einer bedeutenden Position im Rouvier Valeurs sowie im Rouvier Europe, nichts ändern. Der letzte Strategieplan der Gruppe für die Jahre 2013 bis 2017 hat tatsächlich recht ambitionierte Rentabilitätsziele vorgesehen, die das Unternehmen indes im kommenden Jahr erreichen müsste. Der neue CEO, Philippe Vallée, hat beschlossen, diese Ziele kurzfristig ad acta zu legen, um durch höhere F&E-Investitionen die zukünftige Entwicklung der Gruppe zu sichern. Nicht nur, dass die Informationspolitik der Gruppe in diesem Punkt zweifelhaft war, hinzu kam noch die Enttäuschung, dass Safran beim Verkauf seiner Sparte für Identifizierungslösungen (Morpho) nicht Gemalto, sondern dessen Konkurrent Oberthur den Zuschlag gab. Nach unserem Dafürhalten rechtfertigt die dadurch ausgelöste Kurskorrektur jedoch keine fundamentale Neubewertung dieses Wachstumstitels. Gemalto ist im wachstumsstarken Segment der Datenverschlüsselung marktführend. Die Strategie der Gruppe zielt darauf ab, das im Bereich der Verschlüsselung vertraglicher Daten auf Chipkarten im Bankgeschäft oder SIM-Karten aufgebaute Know-how einzusetzen, um sich im rasant wachsenden Markt für digitale Netzwerk- und Transaktionssicherheit zu etablieren.

    Lesen Sie hier den vollständigen Monatsbericht Oktober 2016 von Rouvier Associés.



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