Aixtron
Es kam ganz anders
Es sah so aus, als ob diese Übernahme bereits „eingelockt“ war: Ein chinesischer Investor (bzw. dessen Tochter „Grand Chip Investment GmbH“) hatten ein Übernahmeangebot für Aixtron (WKN: A0WMPJ / ISIN: DE000A0WMPJ6) abgegeben.
Das Gebot lag bei 6,00 Euro je Aixtron-Aktie. Zum damaligen Zeitpunkt der Veröffentlichung des Angebots entsprach das laut Aixtron einer Prämie von 50,7% auf den „durchschnittlichen Dreimonatsbörsenkurs vor der Ankündigung“. Insofern konnten sich die Aixtron-Aktionäre, die deutlich günstiger eingestiegen waren, durchaus freuen. Als dann der potenzielle Käufer die Mindestannahmeschwelle auf 50,1% senkte, sah es so aus, als ob diese Übernahme „durch“ sei. Es kam anders. Denn das Bundeswirtschaftsministerium widerrief die Unbedenklichkeitsbescheinigung, da das Prüfverfahren wieder aufgenommen werden sollte.
Wird die Aixtron-Übernahme nun vom US-Präsidenten entschieden?
Inzwischen hat der Übernahme-Poker um Aixtron eine ganz neue Wende genommen. Denn es haben sich die Amerikaner eingeschaltet: Deren „Committee on Foreign Investment in the United States“ (CFIUS)
prüfte die Übernahme von Aixtron durch die Chinesen ebenfalls im Hinblick auf mögliche Sicherheitsbedenken der USA. Und laut Aixtron ist dieser Prüfzeitraum der CFIUS abgelaufen. Die Behörde hat
aber keine Entscheidung getroffen, sondern die Entscheidung an den US-Präsidenten weitergeleitet. Laut Aixtron habe CFIUS den beteiligten Unternehmen nahe gelegt, die Transaktion aufzugeben, was
man Unternehmensangaben zufolge aber nicht getan hat. Nun wird es also für Aixtron spannend, was der US-Präsident dazu sagen wird. Wie war das nochmal, ist Deutschland nicht souverän?
Und hier noch das Zitat zum Tag:
„Das Ende ist nicht von Beginn an sichtbar.“ – Herodot
Ein Beitrag von Michael Vaupel
Michael Vaupel, diplomierter Volkswirt und Historiker (M.A.), Vollblut-Börsianer. Nach dem Studium Volontariat und Leitender Redakteur und Analyst diverser Börsenbriefe (Emerging Markets, Internet,
Derivate, Rohstoffe). Er ist gefragter Interview- und Chatpartner (N24, CortalConsors). Ethisch korrektes Investieren ist ihm wichtig.
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Bildquelle: Michael Vaupel / Pressefoto Aixtron