Wegen umstrittener Übernahme
Treuepflicht verletzt: Droht Bayer nun eine Sammelklage?
Laut einem Medienbericht sei vor kurzem eine Sammelklage gegen den deutschen Pharmariesen Bayer eingereicht worden. Angeblich wollen die Kläger damit ein Verbot der umstrittenen Fusion mit dem Saatguthersteller Monsanto erwirken.
Der Protest war von Anfang an gewaltig. Ob im Internet oder auf der Straße - überall machten Kritiker ihrem Ärger über den Bayer-Monsanto-Deal Luft. Die Furcht vor der entstehenden Marktmacht ist berechtigterweise groß. Eigentlich müsste das Vorhaben nach den Bestimmungen des amerikanischen Kartellrechts untersagt werden. Auch in anderen Ländern kämen die Partner rechtlich gesehen nicht ohne Auflagen durch.
Neben den Wettbewerbsregeln stellt sich Käufer Bayer nun offenbar noch eine weitere Hürde in den Weg. Laut "manager magazin" habe man bei Monsanto von einer Sammelklage gegen den Pharmakonzern erfahren. Deren Ziel es sei, die geplante Fusion verbieten zu lassen.
Angeblich werde der Konzernführung vorgworfen, ihre Treuepflichten verletzt und in der Übernahmevereinbarung eine falsche Firmenbewertung vorgenommen zu haben. Monsanto wies diese Anschuldigung zurück und bezeichnete sie als unbegründet.
Mitte September hatten sich die Konzerne auf einen Kaufpreis des US-Saatgutherstellers von rund 60 Milliarden Euro geeinigt. Noch nie zuvor hat ein deutsches Unternehmen so viel Geld für die Übernahme eines ausländischen Partners ausgegeben. Durch die Fusion wollen die Leverkusener zum weltgrößten Agrochemie-Konzern aufsteigen.
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