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    WOCHENAUSBLICK  679  0 Kommentare Abstimmung in Italien lähmt Dax-Anleger

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der Trump-Rally dürften die Anleger am deutschen Aktienmarkt vorerst weiter zaudern. Ähnlich wie einst die Römer im Angesicht des karthagischen Heerführers Hannibal dürfte es nun heißen: "Grillo ante portas!", wie die Commerzbank in Anspielung auf das Anfang Dezember in Italien anstehende Verfassungsreferendum und den Anführer der italienischen Oppositionspartei Fünf-Sterne-Bewegung, Beppe Grillo, schreibt. Womöglich nämlich könnte Grillo Europa in seinen Grundfesten erschüttern.

    Laut Analyst Marco Wagner von der Commerzbank könnte das Ergebnis des Referendums über eine Reform des italienischen Senats am 4. Dezember den Euroraum mittelfristig in große Probleme stürzen. Bei einem "Nein" seien Neuwahlen wahrscheinlich, aus denen die euro-kritische Fünf-Sterne-Bewegung als Sieger hervorgehen könnte. Eine Folge könnte Wagner zufolge dann sein, dass Italiens Schulden weiter in die Höhe getrieben würden, was letztlich in einer "Staatsschuldenkrise 2.0" münden könnte.

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    So dürfte die politische Unsicherheit den deutschen Aktienindex Dax vor der Abstimmung in Italien zumindest bremsen, erwartet Analyst Markus Reinwand von der Landesbank Helaba.

    Auch Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar sieht die zähe Phase am deutschen Aktienmarkt noch nicht enden. Auf Sicht von mehreren Monaten stecke der Markt "unverändert zwischen rund 10 200 und 10 800 Punkte fest". Allerdings bewegten sich die Kurse schon länger am oberen Ende dieser Spanne und Rückschläge bis 10 600 Punkte würden bereits zu Käufen genutzt. Anleger könnten daher - in Anbetracht des übergeordneten Trends - weiter vorsichtig optimistisch bleiben.

    Etwas Rückenwind erhalten die Aktienmärkte nach Auffassung des Aktienstrategen Manfred Bucher von der Landesbank BayernLB dabei von Seiten der europäischen Konjunktur. Angesichts der akuten politischen Risiken seien die jüngst guten Nachrichten nicht richtig zu den Anlegern durchgedrungen.

    In der neuen Woche haben derweil vor allem Konjunkturdaten aus den USA das Zeug, die Kurse zu bewegen. Besonders im Fokus steht am Freitag wohl der Arbeitsmarktbericht für November. Der Job-Report zählt traditionell zu den wichtigsten Ereignissen für die Anleger, weil er Hinweise über die künftige Geldpolitik der US-Notenbank Fed liefert.

    Diese habe zuletzt hervorgehoben, dass es lediglich weniger weiterer konjunktureller Stabilisierungsanzeichen - im O-Ton: "some further evidence" - bedürfe, um den Leitzins im Dezember ein weiteres Mal anzuheben, schrieb Analystin Jana Meier vom Bankhaus HSBC Trinkaus & Burkhardt. Höhere Zinsen sind für Anleger allerdings ein zweischneidiges Schwert: Einerseits machen sie Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren weniger attraktiv, andererseits aber sind sie auch Abbild eines wirtschaftlichen Aufschwungs, von dem insbesondere Aktienanlagen profitieren sollten.

    Ansonsten lohnt in der neuen Woche ein Blick auf die Ölpreise, die in diesem Jahr bereits oft die Richtung am Aktienmarkt vorgegeben haben. Sie stehen unter dem Eindruck des Mitgliedertreffens der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) am Mittwoch in Wien. Dort dreht sich alles um eine Frage: Wie kann die zuletzt im September grundsätzlich beschlossene Kürzung der Fördermenge tatsächlich umgesetzt werden.

    Von Unternehmensseite schließlich sind in der neuen Woche wenig Impulse zu erwarten. Am Montag legt der Automobilzulieferer Stabilus seine Jahreszahlen vor. Zur Wochenmitte folgt der Start-up-Entwickler Rocket Internet mit Resultaten zum dritten Quartal. Zudem lädt Europas größter Versicherer Allianz zum Kapitalmarkttag nach München ein, um über die Unternehmensstrategie zu sprechen. Der Autobauer VW steht steht in zugleich wegen seiner nächsten gerichtlichen Anhörung zum Dieselskandal in San Francisco im Fokus./la/ck

    --- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---




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