Rohstoffe - Ölpreis
Ölpreis setzt zum Sprung an: Märkte heiß auf Förderkürzung - Wohin schlägt das Pendel?
Tun sie es, oder tun sie es nicht? Laut den Märkten werden sie es… Sprich: Sich auf eine Senkung der Fördermenge einigen. Die Ölpreise haben heute schon mal mit einem starken Preissprung eine Begrenzung der Fördermenge durch die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) vorweggenommen.
Mit einem Plus von rund sieben Prozent setzte der Ölpreis zum Sprung über die 50-Dollar-Marke an. Grund waren Signale mehrerer Opec-Vertreter, die vor dem entscheidenen Treffen in Wien eine Einigung auf Fördergrenzen vorwegnahmen. Nachdem das Ölkartell sich bereits grundsätzlich auf eine Kürzung der Fördermenge verständigte, soll es nun um die konkrete Umsetzung bzw. konkrete Zahlen gehen.
Eine Einigung über die künftige Fördermenge stünde kurz bevor, sagte der iranische Ölminister Bijan Namdar Zangeneh am Morgen nach einem gemeinsamen Frühstück mit anderen anwesenden Energieministern. Nach Einschätzung des irakischen Ölministers Jabar al-Luaibi gebe es innerhalb der Opec eine einheitliche Haltung für eine Kürzung der Fördermenge, weiß die Nachrichtenagentur dpa-AFX zu berichten.
Große Schritte seien jedoch nicht zu erwarten, betont Eugen Weinberg, Rohstoffexperte der Commerzbank: „Wir erachten eine „kleine“ Produktionskürzung um 700 Tsd. Barrel pro Tag daher als wahrscheinlichsten Ausgang, welche von Saudi-Arabien und den verbündeten Golfanrainerstaaten notfalls auch allein bestritten werden könnte. Dazu müssten sich die anderen OPEC-Länder aber verpflichten, ihre Produktion nicht auszuweiten. Der Markt würde darauf wohl mit einem Preisanstieg auf 50 USD je Barrel reagieren.“ Für einen Anstieg des Ölpreise auf über 50 US-Dollar müsste eine Kürzung der Fördermenge um mehr als 700 Tausend Barrel erfolgen. „Dafür müssten sich andere Länder beteiligen, was unwahrscheinlich ist.“ (mehr dazu auf wallstreet:online)
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Eine Begrenzung der Fördermenge mitsamt steigenden Ölpreisen hätte auch Auswirkungen auf die beiden größten Förderländer und nicht OPEC-Mitglieder, die Vereinigten Staaten und Russland. Für die Erdölproduzenten in den USA, die verstärkt auf das so genannte Fracking setzen, wird es jedoch erst ab 70 US-Dollar interessant. Dieser Preis ist notwendig, damit sich diese Methode der Ölförderung rechnet. Demzufolge wäre eine Einigung der Opec-Länder - wie oben angesprochen - nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und kann am Preis nur wenig rütteln.