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     5325  0 Kommentare Pure Angst!

    Wenn einige Wirtschaftsexperten mit ihren Befürchtungen Recht bekommen sollten, dann steht den Finanzmärkten ein Kollaps bevor. Wie realistisch sind deren Ängste, dass der US-Dollar tatsächlich crashartig abstürzt?

    In der Tat wäre ein starker Kursverfall der Weltwährung Nr. 1 für das internationale Finanzsystem eine Katastrophe. Die Finanzströme würden sich massiv verschieben, da dann die Investitionen für Ausländer in Amerika weniger attraktiv erscheinen. Und Amerika ist auf massive Kapitalimporte angewiesen, um sein horrendes Budgetdefizit zu finanzieren!







    Währungsverluste würden die potenziellen Erträge aus Investitionen in Amerika schmälern, US-Aktien und US-Bonds verlieren an Wert. Kommt es dann noch zu deutlichen Zinssteigerungen (eine Währung spiegelt immer auch das Vertrauen in eine Regierung und deren Wirtschaft wieder!), könnte die Konjunktur trotz des niedrigen US-Dollars ins Straucheln geraten. Ein fataler Dominoeffekt würde eine negative Kettenreaktion in Gang setzen.

    Doch so weit muss es nicht kommen. Eine langsame, aber kontrollierte Abwertung wäre zu verkraften. Die Welt - und hoffentlich auch die Anleger - könnten sich so auf die strukturellen Veränderungen besser einstellen.

    Betrachten wir die aktuelle Situation. Der Euro zeigt unzweifelhaft Stärke gegenüber dem US-Dollar. Er hat gerade ein Zwischenhoch durchbrochen und sich damit weiteres Potential nach oben verschafft. Damit steht es 1:0 gegen den Dollar.





    Der Goldpreis strebt ebenfalls nach oben. Diese Entwicklung geht konform mit den Erkenntnissen der Intermarket-Analyse. Danach begünstigt ein schwächerer Dollar den Goldpreis. Wirtschaftlich kann diese Korrelation mit Inflationsbefürchtungen erklärt werden: Da Rohstoffe auf dem Weltmarkt in US-Dollar gehandelt werden, werden diese für die Amerikaner teurer. Die Folge ist eine importierte Inflation. Gold reagiert sehr sensibel auf Inflationsbefürchtungen und ist nicht nur ein Angstindikator. Die Intermarket-Analyse zeigt aber auch, dass dieser Zusammenhang nicht immer besteht. Ein Hoffnungsschimmer, aber dennoch steht es nun 2:0 gegen die amerikanische Währung.





    Die meisten Länder sind konjunkturell zu schwach, um einen Dollar-Crash zu verkraften. Die Politiker und Notenbanken werden gegensteuern, um das zu verhindern: 2:1!

    Der Standort USA ist immer noch recht attraktiv im Verhältnis zu Europa und Japan, deren Volkswirtschaften nicht nur konjunkturelle Schwierigkeiten haben, sondern strukturelle Probleme, die sich nicht so schnell beseitigen lassen: 2:2!

    Das Thema Deflation ist in einigen Regionen noch nicht vom Tisch. Damit steht es 2:3 für den Dollar!

    Leider kommt sofort der Gegentreffer: Die Notenpresse rotiert so stark wie noch nie in Amerika. Die Welt wird förmlich mit Dollars überflutet. Selbst China hat mittlerweile US-Währungsreserven in astronomischer Größenordnung angehäuft. 3:3!





    Es könnten noch eine ganze Reihe von Argumenten aufgeführt werden, für mich steht jedenfalls fest, dass die Befürchtungen eines Dollar-Crashs nicht gänzlich vom Tisch sind, allerdings halte ich sie aktuell für übertrieben. Dennoch sollte sich jeder Anleger auf eine mittel- bis langfristige Verschiebung der Währungsrelationen einstellen.

    Am kommenden Donnerstag werde ich exklusiv auf Wallstreet:Online ein Geheimnis der einflussreichen US-Commercials lüften.

    Mit den besten Wünschen

    Ihr

    Heiko Aschoff


    Heiko Aschoff
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    Dreißig Jahre Börsenbegeisterung und professionelle Tätigkeiten im Investmentbereich zeichnen den Diplom-Kaufmann Heiko Aschoff aus. Das spannende Geschehen fordert ihn als Investor und leidenschaftlicher Aktionär täglich auf ein Neues heraus.
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    Verfasst von Heiko Aschoff
    Pure Angst! Wenn einige Wirtschaftsexperten mit ihren Befürchtungen Recht bekommen sollten, dann steht den Finanzmärkten ein Kollaps bevor. Wie realistisch sind deren Ängste, dass der US-Dollar tatsächlich crashartig abstürzt? In der Tat wäre ein …