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    APA ots news: Österreichischer Bankensektor setzt notwendige Strukturreformen fort

    Präsentation des 32. Financial Stability Report der

    Oesterreichischen Nationalbank (OeNB)

    Wien (APA-ots) - Politische und makroökonomische Unsicherheiten im Jahr

    2016 haben die Volatilität auf den internationalen Finanzmärkten

    steigen lassen. Für die österreichischen Banken sind zugleich das

    verhaltene Wirtschaftswachstum und die anhaltende Niedrigzinsphase

    Aspekte eines weiterhin herausfordernden Umfelds. In diesem

    Spannungsfeld haben die Banken den notwendigen Anpassungsprozess

    fortgesetzt. Österreichs Finanzmarkt wird dadurch wiederum ein Stück

    stabiler, wie dem am Montag, 5. Dezember 2016, vorgelegten 32.

    Financial Stability Report zu entnehmen ist.

    Die weiterhin schwache Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen

    Produktivität, die realwirtschaftlichen Folgen der Finanzkrise und

    der damit verbundene geringe Preisdruck finden ihren Ausdruck im

    anhaltenden Niedrigzinsumfeld. "Gestützt durch die geldpolitischen

    Maßnahmen des Eurosystems hat sich die moderate wirtschaftliche

    Erholung im Euroraum fortgesetzt, was wiederum das Marktvertrauen der

    Anleger gestärkt hat", sagte Gouverneur Ewald Nowotny anlässlich der

    Präsentation des Financial Stability Report der OeNB.

    Die österreichischen Unternehmen verfügen über hohe Liquidität,

    weshalb die Kreditnachfrage aus dem Unternehmenssektor gedämpft

    bleibt, vor allem bei Krediten mit kurzer Laufzeit. Das Volumen

    längerfristiger Kredite, die für die Investitionstätigkeit besonders

    relevant sind, nahm hingegen zu.

    Die Verschuldung der österreichischen privaten Haushalte blieb im

    ersten Halbjahr 2016 stabil und lag weiterhin merklich unter dem

    Euroraum-Durchschnitt. Ein wesentlicher Anteil der Verschuldung

    privater österreichischer Haushalte entfällt auf die

    Wohnraumfinanzierung, deren Volumen im Jahr 2016 weiter gestiegen

    ist. Aus diesem Grund rücken Hypothekarkredite zunehmend in den Fokus

    der makroprudenziellen Aufsicht. Der Europäische Ausschuss für

    Systemrisiken hat aktuell einen Risikohinweis veröffentlicht, in dem

    mittelfristige potenzielle Risiken auf dem österreichischen

    Immobilienmarkt thematisiert werden. Die OeNB beurteilt die Risiken

    differenzierter und sieht systemische Risiken aus der

    Immobilienfinanzierung in Österreich aktuell jedoch als begrenzt an.

    Das Volumen an Fremdwährungskrediten in Österreich ist aufgrund

    aufsichtlicher Maßnahmen seit 2008 rückläufig, und dieser Trend hat

    sich auch im Jahr 2016 fortgesetzt. Wie eine Erhebung der OeNB zeigt,

    existieren aber nach wie vor Risiken für Kreditnehmer, insbesondere

    wenn Kredite endfällig und mit Tilgungsträgern ausgestattet sind.

    Letztere weisen erhebliche Deckungslücken auf, die betroffenen

    Kreditnehmer sind aber zumeist einkommensstark.

    Die Gewinne der österreichischen Banken sind im ersten Halbjahr 2016

    gestiegen. Dies war allerdings maßgeblich auf geringere

    Risikovorsorgen zurückzuführen, während Erträge aus Kernbereichen wie

    dem Zins- oder Provisionsgeschäft auf Jahressicht rückläufig waren.

    Der Rückgang des operativen Gewinns beschleunigt den von der OeNB als

    notwendig erachteten Restrukturierungs- und Anpassungsprozess im

    heimischen Bankensektor. "Um eine nachhaltige Profitabilität zu

    gewährleisten, haben die Banken ihren Anpassungsprozess fortgesetzt

    und notwendige Strukturreformen auf den Weg gebracht", führte

    Vize-Gouverneur Andreas Ittner aus.

    Restrukturierungen bei einzelnen Banken waren ein wesentlicher

    Treiber der Verbesserung der Kreditqualität der österreichischen

    Banken in den vergangenen Jahren. Das Volumen notleidender Kredite,

    das vor allem bei den Tochterbanken in CESEE liegt, bleibt jedoch

    weiterhin eine Belastung für einige Banken und sollte zügig

    abgearbeitet werden, um die Vergabe neuer Kredite zu erleichtern.

    Die Kapitalausstattung der österreichischen Banken hat sich seit

    Ausbruch der Finanzkrise deutlich verbessert. Dieser Trend hat sich

    auch im ersten Halbjahr 2016 fortgesetzt. Dessen ungeachtet blieb die

    Kapitalisierung der österreichischen Banken bis Mitte 2016 weiterhin

    unter dem europäischen Durchschnitt.

    In diesem für die Banken schwierigen Umfeld hat die österreichische

    Aufsicht unter anderem durch makroprudenzielle Kapitalpuffer, die

    Mindeststandards für Fremdwährungs- und Tilgungsträgerkredite sowie

    mit dem Nachhaltigkeitspaket zur Sicherung der österreichischen

    Finanzmarktstabilität beigetragen. Dennoch sind auch in Zukunft

    weitere Schritte zu setzen, um unter anderem die Sicherung der

    Profitabilität, die Gewährleistung einer nachhaltigen

    Immobilienfinanzierung, die Reduktion der Deckungslücke bei

    Tilgungsträgerkrediten oder die weitere Verbesserung der

    Kreditqualität und Eigenmittelausstattung voranzutreiben.

    Der halbjährlich in englischer Sprache erscheinende Financial

    Stability Report der OeNB analysiert finanzmarktstabilitätsrelevante

    Entwicklungen in Österreich und im internationalen Umfeld und enthält

    darüber hinaus vertiefende Studien zu ausgewählten Themen.

    Weitere Informationen zum Financial Stability Report der OeNB finden

    Sie unter: www.oenb.at/Publikationen/Finanzmarkt/

    Rückfragehinweis:

    Oesterreichische Nationalbank

    Dr. Christian Gutlederer

    Pressesprecher

    (+43-1) 404 20-6900

    christian.gutlederer@oenb.at

    www.oenb.at

    Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom

    *** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

    INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

    OTS0049 2016-12-05/10:07





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