EU-Strafe von knapp 500 Millionen Euro gegen drei Großbanken wegen Zinsskandal
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Im Skandal um manipulierte Zinssätze hat die Europäische Kommission am Mittwoch weitere Strafen von fast 500 Millionen Euro gegen drei Großbanken verhängt. Die Behörde hält es für erwiesen, dass sich die Institute auf verbotene Weise bei der Festsetzung für den wichtigen Referenzzinssatz Euribor absprachen. Die US-Bank JPMorgan muss nun 337,2 Millionen Euro zahlen, das französische Geldhaus Credit Agricole ist mit 114,7 Millionen dabei und die britische HSBC mit 33,6 Millionen Euro, wie die Kommission mitteilte.
Die drei Häuser hatten sich 2013 einem Vergleich anderer Banken mit der EU nicht angeschlossen, die seinerzeit zusammen rund 1,7 Milliarden Euro aufgebrummt bekamen. Davon musste allein die Deutsche Bank 725 Millionen zahlen. Die seit fünf Jahren laufenden Ermittlungen der EU konzentrieren sich vor allem auf die Manipulation des Euribor-Zinssatzes, dem europäischen Bruder des in London festgestellten Libor. Diese Referenzkurse gelten als Basis für Finanzgeschäfte von Hunderten Billionen Dollar. Zahlreiche Kredite sind an sie gekoppelt./enl/stb