Dow Jones 10.000
Jetzt beginnt wieder die Mützen-Zeit. Aber nicht nur, weil es draußen langsam richtig weihnachtlich kalt wird. Sondern weil der Dow Jones Index sich wieder einmal anschickt, über die 10.000 Punkte zu
springen. Und weil Fernsehkommentatoren zur Feier dieses Anlasses dann gerne Mützen aufsetzen. Das muss man nicht verstehen. Das ist vielmehr eines der vielen ungelösten Börsenrätsel, die wir
Erwachsene niemals verstehen können. Dazu muss man vielmehr Kind und täglich von Bade-Enten umgeben sein ...
"Nullen sind aktuell auch an der Börse gefragt", schreibt denn auch die "Welt" heute, allerdings nicht, ohne anschließend sofort einzuschränken: "Zumindest wenn sie Bestandteil von runden Zahlen sind." Man muss schließlich den Anstand wahren und darf das Kind nicht mit dem Bade ausschütten.
Gestern hat der Dow Jones zum ersten Mal seit langen Baissejahren die 10.000er Marke wieder kurzzeitig übersprungen. Baisse? Welche Baisse? mag man sofort fragen. Und der Befund ist schon einigermaßen erstaunlich: Da fällt der Dollar gegenwärtig und fällt und fällt und alle reden von der ganzen Schwierigkeiten der US-Volkswirtschaft, doch plötzlich ist der Dow Jones wieder bei 10.000 Punkten und damit nur gut 10 Prozent unter seinem Alltime-High.
Unsere europäischen Börsen und ganz besonders die deutschen Börse sehen dagegen völlig anders aus. Selbst wenn wir von der heutigen Basis aus um 100 Prozent steigen würden, hätten wir noch nicht unsere alten Hochs aus dem März 2000 erreicht. Dafür rennen uns, so schreiben täglich die Zeitungen, die Investoren regelrecht die Bude ein und kaufen den Euro wie verrückt, um hier in Euroland investieren zu können.
Irgend etwas stimmt hier also nicht. Irgend jemand spielt verrückt oder begreift irgend etwas völlig falsch. Aber wer sagt denn auch, dass die Börsen ein Ort der rationalen Entscheidungen und des effizienten Handelns ist? Außer ein paar verschrobenen Wissenschaftlern natürlich. Nein, die Börsen sind eher ein großer Kindergarten, wo auch das eine Kind rote Schuhe anziehen muss, wenn die anderen Kinder bereits ebenfalls rote Schuhe anhaben. Und sind dann bald wieder grüne Schuhe Mode, dann müssen plötzlich also alle grüne Schuhe anziehen.
Es gibt allerdings einen einzigen Unterschied: Die Börsen sind der einzige Kindergarten dieser Erde, der tatsächlich die Welt regiert.
berndniquet@t-online.de
"Nullen sind aktuell auch an der Börse gefragt", schreibt denn auch die "Welt" heute, allerdings nicht, ohne anschließend sofort einzuschränken: "Zumindest wenn sie Bestandteil von runden Zahlen sind." Man muss schließlich den Anstand wahren und darf das Kind nicht mit dem Bade ausschütten.
Gestern hat der Dow Jones zum ersten Mal seit langen Baissejahren die 10.000er Marke wieder kurzzeitig übersprungen. Baisse? Welche Baisse? mag man sofort fragen. Und der Befund ist schon einigermaßen erstaunlich: Da fällt der Dollar gegenwärtig und fällt und fällt und alle reden von der ganzen Schwierigkeiten der US-Volkswirtschaft, doch plötzlich ist der Dow Jones wieder bei 10.000 Punkten und damit nur gut 10 Prozent unter seinem Alltime-High.
Unsere europäischen Börsen und ganz besonders die deutschen Börse sehen dagegen völlig anders aus. Selbst wenn wir von der heutigen Basis aus um 100 Prozent steigen würden, hätten wir noch nicht unsere alten Hochs aus dem März 2000 erreicht. Dafür rennen uns, so schreiben täglich die Zeitungen, die Investoren regelrecht die Bude ein und kaufen den Euro wie verrückt, um hier in Euroland investieren zu können.
Irgend etwas stimmt hier also nicht. Irgend jemand spielt verrückt oder begreift irgend etwas völlig falsch. Aber wer sagt denn auch, dass die Börsen ein Ort der rationalen Entscheidungen und des effizienten Handelns ist? Außer ein paar verschrobenen Wissenschaftlern natürlich. Nein, die Börsen sind eher ein großer Kindergarten, wo auch das eine Kind rote Schuhe anziehen muss, wenn die anderen Kinder bereits ebenfalls rote Schuhe anhaben. Und sind dann bald wieder grüne Schuhe Mode, dann müssen plötzlich also alle grüne Schuhe anziehen.
Es gibt allerdings einen einzigen Unterschied: Die Börsen sind der einzige Kindergarten dieser Erde, der tatsächlich die Welt regiert.
berndniquet@t-online.de