EUR/USD
Charttechnisch eindeutig: Euro weiter abwärts, aber…
Ein langfristiges symmetrisches Dreieck ist nach unten verlassen worden. Die aktuelle Dezember-Monatskerze ist negativ – die jüngsten Wochenkerzen sind ebenso negativ und auch die Tageskerzen zeigen keinerlei aussagekräftige Gegenbewegung. So besteht im Worst-Case-Szenario ein Kursziel in Richtung 0,80 bis 0,70 EUR/USD für das Jahr 2017. Als fundamentale Gründe mögen hierfür die Ausweitung der Zinsschere zwischen dem Euroraum und den USA sowie die weiterhin zunehmende politische Instabilität Europas gelten mit den anstehenden Wahlen im Euroraum in 2017. Gekoppelt mit einer Kapitalflucht aus dem Euro wäre somit ein derartiges Szenario durchaus möglich – vor allem, wenn die EZB keinerlei Signale einer Normalisierung der Geld- und Zinspolitik vorgibt. Unter diesen Annahmen wären Erholungen im Euro stets zu verkaufen – neue Tiefs würden die Abwärtsbewegung bestätigen.
EUR/USD – Monatskerzen
Die Oktober und Novemberkerzen sind negativ, nachdem eine klassische Pattsituation zwischen Bullen und Bären (kleine Kerzen) in den Monaten von Juni bis September nach unten verlassen wurde. Aktuell im Dezember ein Ausbruchsversuch aus dem Dreieck nach unten. Jedes weitere Tief beinhaltet das Risiko weiterer Abgaben mit Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal nach unten. Im Worst-Case-Szenario ist das Kursziel die nach unten abgetragenen Schwankungsbreite des Trendkanals. Positiv wäre ein Re-Break der 1,0906 sowie folgend ein Anstieg über 1,13 EUR/USD jeweils per Monthly-Close. Jedes neue Verkaufssignal erhält aufgrund der Monatskerzen in den kurzfristigeren Zeitebenen eine hohe Aussagekraft.
Wochenchart EUR/USD
Erholungen wurden in den vergangenen vier Wochen stets verkauft. Erste Entspannung per Weekly-Close über 1,07 EUR/USD. Jedes neue Tief ist negativ.
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Tageschart EUR/USD
Am Mittwoch und Donnerstag fallende Kurse. Am Freitag eine Verschnaufpause. Nach Ausbruch aus der Range der vorherigen Handelstage seit Mitte November hätte hier etwas mehr Verkaufsdruck erwartet werden können. Insofern würde im Umkehrschluss ein Re-Break der 1,05 mit einem Daily-Close über dem Hoch vom Donnerstag bei 1,0534 EUR/USD eine kurzfristige Gegenbewegung bis max. 1,07 zulassen. Bis dahin sind jedoch Erholungen zu verkaufen.
Fazit:
Charttechnisch überwiegen weiterhin die Risiken (oder Shortchancen). Mit der eher unerwarteten Aussicht auf drei statt zwei Zinserhöhungen in den USA ist der Euro in der vergangenen Woche nach Bekanntgabe der Fed unter Druck geraten. Die eher mangelnde Abgabebereitschaft zum Wochenschluss könnte jedoch darauf hin deuten, dass nun nach Impulsen für die weitere Richtung gesucht wird und die bisherigen Erwartungen eingepreist sind. Auch die bislang vagen und nicht eindeutigen Fiskalpläne des zukünftigen Präsidenten Trump könnten nun zu einer Verschnaufpause in der US-Dollaraufwertung führen, bis mehr Klarheit für die Pläne der neuen US-Regierung vorliegen. Eine volatile Pendelbewegung um das aktuell erreichte Niveau mit Widerstand im Bereich ab ca. 1,0550 bis 1,07 und Unterstützung bei ca. 1,04 bis 1,0350 EUR/USD wäre somit für die kommenden 2-4 Wochen einzuplanen.
Ihr Stefan Salomon
Chartanalyst wallstreet-online.de
Die wichtigsten Zahlen:
www.wallstreet-online.de - Wirtschaftskalender
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Hinweis: Die Analyse wurde von Stefan Salomon mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit der in der Analyse enthaltenen Aussagen, Prognosen und Angaben wird jedoch keine Gewähr übernommen. Der Inhalt dient lediglich der Information und beinhaltet keine Vermögensberatung und keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von CFD, Aktien oder anderen Finanzprodukten. Die Analysen dienen nicht als konkrete Handelsempfehlung. Eine Haftung für Vermögensschäden ist ausgeschlossen. Eine Angabe von Kurszielen, potenziellen Kauf- oder Verkaufssignalen dient lediglich der Information und dient der Veranschaulichung entsprechend der Methodik der Chartanalyse. Die in den Beiträgen von Stefan Salomon besprochenen Werte können für den einzelnen Anleger je nach dessen Risikoprofil und finanzieller Lage nicht geeignet sein. Erklärung nach §34b Abs 1 WPHG: Der Autor erklärt, dass er zum Zeitpunkt der Erstellung des Beitrags in dem in diesem Beitrag besprochenen Wert/Werten investiert ist, direkt oder indirekt durch Finanzinstrumente. Hierdurch besteht die Möglichkeit eines Interessenkonfliktes. Charts: www.guidants.com.
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