ANALYSE/Morgan Stanley
BMW wegen Absatz- und Kostenrisiken weniger attraktiv
LONDON (dpa-AFX) - Die US-Investmentbank Morgan Stanley wird für die Aktien des Autobauers BMW nach dem guten Lauf der Papiere vorsichtiger. Analyst Harald Hendrikse hält nach einem Kursplus von rund 40 Prozent seit dem Juli-Tief ein "Overweight"-Votum für nicht länger angemessen und stufte die Papiere auf "Equal-weight" ab. Hendrikse erhöhte das Kursziel in seiner Studie vom Dienstag um 3 auf 81 Euro - damit liegt er aber rund 10 Prozent unter dem aktuellen Kurs.
Trotz neuer Modelle dürfte 2017 für den Autobauer ein erneut herausforderndes Jahr werden, erklärte Hendrikse. Er verwies auf steigende Zinsen, Forschungs- und Entwicklungskosten für Zukunftstechnologien sowie eine vermutlich trägere Nachfrageentwicklung.
In den USA hätten sich Nachfrage und Absatzpreise verschlechtert. Zudem dürfte das starke Wachstum des chinesischen Automarktes im kommenden Jahr deutlich nachlassen, was die Laune der Investoren trüben könnte.
Auch stehe der Dax-Konzern mit Blick auf die Produktionskosten für Elektrofahrzeuge laut Unternehmensaussagen vor "einem Tal der Tränen", bevor die Kosten für die Produktion batteriebetriebener Pkw stark genug fallen würden. Das müsse berücksichtigt werden, bevor das Potenzial durch derartige Fahrzeuge in Betracht gezogen werde.
Vor diesem Hintergrund sei nur noch ein neutrales Votum für die Aktie gerechtfertigt, wenngleich BMW einer seiner bevorzugten Branchenwerte bleibe. Die Aktien könnten kaum als teuer bezeichnet werden, doch dürften die Risiken für Autobauer insgesamt auf der Bewertung lasten.
Gemäß der Einstufung "Equal-Weight" erwartet Morgan Stanley eine durchschnittliche Gesamtrendite der Aktie im Vergleich zu den anderen von der Bank beobachteten Werten derselben Branche. Zugrunde gelegt wird ein Zeitraum zwischen zwölf und 18 Monaten./mis/ag/das
Analysierendes Institut Morgan Stanley.