Maersk – Logistik und Energie
Ich war am 21. und 22. November zum ersten Mal beim Deutschen Eigenkapitalforum. Dort stellen sich kleinere Unternehmen einer großen Zahl von Investoren, Analysten und Pressevertretern vor. Eine der für mich interessanteren und qualitativ besseren Präsentationen war die von Hapag Lloyd. Dort bereitet man gerade die Umsetzung einer weiteren Fusion vor, deshalb habe ich es auf 2017 verschoben mir Hapag mal genauer anzuschauen. Durch diese Präsentation bin aber auch auf die Idee gekommen mir den Marktführer in der Container Schifffahrt mal wieder anzuschauen: A.P. MØller Maersk (WKN: 861837 / ISIN: DK0010244508).
Ich hatte 2013 schon einmal angefangen mir Maersk anzuschauen, damals war das Unternehmen allerdings noch dermaßen breit diversifiziert, inklusive einer dänischen Supermarktkette und einer dänischen Bank, dass eine Bewertung meine Möglichkeiten überstieg. Inzwischen sind die Supermärkte und die Danske Bank jedoch verkauft worden. Maersk verfügt zwar neben der Container Reederei immer noch über eine Reihe anderer Geschäftsbereiche, aber das Unternehmen ist jetzt für mich trotzdem so viel überschaubarer, dass ich mich an diesen Artikel gewagt habe.
A.P. Moller Maersk ein Familienkonzern
Die Firma wurde 1904 als Schifffahrtsgesellschaft gegründet und hat ihren Sitz in Kopenhagen. Der Konzern wird immer noch indirekt von der Gründer Familie kontrolliert. Sie hält über verschiedene Vehikel noch immer 53,4% der Anteile und verfügt über 70,3% der Stimmrechte. Die Diskrepanz zwischen den beiden erklärt sich dadurch, dass es zwei Klassen von Aktien gibt. Die A Aktien im Nominalwert von 1.000 dänischen Kronen haben jeweils 2 Stimmrechte. Die B Aktien haben keine Stimmrechte. Zusätzlich gibt es eine verschwindend geringe Anzahl von A und B Aktien mit einem Nominalwert von 500 dänischen Kronen. Deren Hintergrund hat sich mir nicht erschlossen.
Lesen Sie auch
Nach meinem Verständnis werden die A und B Aktien mit Ausnahme der Stimmrechte gleichbehandelt, die B Aktien bekommen also keine bevorzugte oder erhöhte Dividende. Eigentlich sollte man dann vermuten, dass für die A Aktien eine Prämie fällig wird, schließlich bekommt man Einfluss auf das Unternehmen. Tatsächlich notieren, die B Aktien ein paar Prozentpunkte über den A Aktien. Der einzige Grund der mir dafür einfällt ist die viel höhere Liquidität in der B Aktie, die institutionelle Investoren praktisch zwingt die B Aktie zu kaufen.