Aktien Frankfurt
Beim Dax kehrt vorweihnachtliche Ruhe ein
FRANKFURT (dpa-AFX) - An den deutschen Aktienmärkten hat am Donnerstag weiterhin festliche Ruhe vorgeherrscht. Wie schon am Vortag zeigte sich der Dax wenige Tage vor Heiligabend kaum verändert. Am Nachmittag lag er knapp mit 0,03 Prozent im Minus bei 11 465,41 Punkten. Er bewegte sich damit aber weiter auf dem höchsten Niveau seit August 2015.
Analyst Wolfgang Albrecht von der Landesbank Baden-Württemberg sprach angesichts des bevorstehenden Weihnachtsfests von "besinnlichen Tagen" für den Dax, der seit Anfang Dezember in der Spitze um mehr als 1000 Punkte gestiegen war. Nach mehreren Gewinntagen lege er nun eine Verschnaufpause ein, ohne dass aber stärkere Rückgänge zu erwarten seien, erklärte Albrecht. Viele Investoren hätten ihre Bücher für das Jahr bereits geschlossen.
MDAX BLEIBT ÜBER 22 000 PUNKTEN
Auch in der zweiten Börsenreihe war die Luft raus. Der MDax sank um 0,15 Prozent auf 22 033,74 Punkte. Er behauptete sich aber über der Marke von 22 000 Zählern, die der Index der mittelgroßen Werte am Vortag erstmals übersprungen hatte. Auch für die Technologiewerte im TecDax ging es knapp um 0,14 Prozent auf 1784,01 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 präsentierte sich ebenfalls geringfügig leichter.
Bei einem insgesamt trägen Handel ist zumindest der Konjunkturkalender an diesem Donnerstag gut gefüllt. Für etwas Gesprächsstoff sorgten am Morgen die erstmals seit 2012 gestiegenen Preise für nach Deutschland importierte Güter. Außerdem war die US-Wirtschaft in dritten Quartal etwas stärker gewachsen als erwartet, während die US-Auftragseingänge für langlebige Güter weniger stark sanken als befürchtet. Am Nachmittag wird in den Vereinigten Staaten noch der Sammelindex der Frühindikatoren veröffentlicht.
DEUTSCHE BANK GIBT LEICHT NACH
Die Aktien der Deutschen Bank gehörten mit einem halben Prozent Minus zu den Dax-Verlierern. Nach der rasanten Kurserholung seit dem Tief Ende September warten die Anleger weiter auf eine Einigung mit den US-Behörden im Streit wegen umstrittener Hypothekengeschäfte aus der Zeit vor Finanzkrise. Der Bankensektor insgesamt blieb aber auch wegen der zugespitzten Lage bei der italienischen Traditionsbank Monte dei Paschi im Fokus.
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Die Volkswagen-Anteile knüpften mit plus 0,25 Prozent an ihre Kursgewinne vom Vortag an, als der Autobauer eine Hürde bei der Abwicklung des Abgasskandals in den USA genommen hatte. Die Einigung im Fall der 3,0-Liter-Motoren wertete Equinet-Analyst Tim Schuldt als weiteren Schritt, um den Dieselskandal hinter sich zu lassen.
DEFENSIVE GEFRAGT - THYSSEN AM DAX-ENDE
Gefragt waren einige sogenannte "defensive" Werte, die allgemein als weniger schwankungsanfällig gelten. Die Anteilsscheine des Medizinkonzerns Fresenius nahmen mit einem Aufschlag von 0,82 Prozent die Spitze im deutschen Leitindex ein, unter anderem gefolgt von den freundlich tendierenden Papieren der Dialysetochter Fresenius Medical Care sowie des Konsumgüterherstellers Henkel .
Am Dax-Ende fanden sich mit Abgaben von 1,4 Prozent die Papiere von Linde wieder, die Nachwehen der jüngst bekanntgegebenen Fusionspläne mit dem US-Konkurrenten Praxair verspürten. Außerdem setzten Thyssenkrupp-Papiere ihre jüngste Talfahrt mit einem ähnlich großen Minus fort./tih/das
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---