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     806  0 Kommentare Transocean 2020 Anleihe

    Heute werde ich meine kleine Serie zu mittelfristigen Offshore Drilling Anleihen fortsetzen. Die 2017 fällige Transocean Anleihe (ISIN: US893830AY53) hat inzwischen eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr und Transocean kann etwas weiter in die Zukunft schauen. Für mich war es daher naheliegend mir mal die 2018 fällige Anleihe anzuschauen. Dabei bin im Grunde zu einem positiven Ergebnis gekommen, allerdings liegt die Rendite momentan nur noch bei etwas über 4% und damit nur rund 3% über der für entsprechende Staatsanleihen. Das war mir absolut gesehen etwas zu wenig. Ich habe mir deshalb die nächste Fälligkeit 2020 auch noch angeschaut.

    Transocean Liquiditätsprognose

    Transocean (WKN: A0REAY / ISIN:CH0048265513) macht es einem mit der kurzfristigen Liquiditätsprognose einfacher als die anderen Offshore Driller. Bei Transocean muss man zumindest für den berichteten Zeitraum keine Annahmen über den freien Cash Flow aus dem Auftragsbuch machen, denn das Unternehmen bietet in seinen Präsentationen direkt eine entsprechende Liquiditätsprognose an. Beim West Coast Investor Day am 13.12.16 wurde diese hier präsentiert:

    Wie vergleicht sich das mit den vorherigen Prognosen? Um diese Frage zu beantworten, habe ich die kleine Tabelle ergänzt, die ich dafür mal erstellt habe:

    Die aktuell bereits verfügbare Liquidität ist im Vergleich zum Ende letzten Jahres um beeindruckende USD 1,3 Mrd. gestiegen. Allerdings nicht aus dem laufenden Geschäft heraus oder durch eine Eigenkapital Erhöhung, sondern wie ich hier schon geschrieben habe, durch zwei mit Neubauten und langen Shell Verträgen besicherte Anleihen. Diese Anleihen werden teilweise laufend bedient, haben aber grundsätzlich eine lange Laufzeit, so dass sie die kurzfristige Liquiditätsprognose trotzdem verbessern. Die beiden Anleihen haben zusammen knapp USD 1,1 Mrd. in die Kasse gespült und erklären den Großteil der gesteigerten Liquidität. Der Rest stammt aus dem freien operativen Cash Flow während der ersten neun Monate. Da die Thalassa und die Proteus inzwischen ausgeliefert wurden, haben sich die Investitionsverpflichtungen fast halbiert. Der bis Ende 2018 erwartete Operative Cash Flow hat sich allerdings ebenso fast halbiert, weil sukzessive alte Verträge mit hohen Tagesraten auslaufen. Transocean hat zwar in diesem Jahr ein paar Aufträge gewonnen, aber diese neuen Aufträge beinhalten so schlechte Konditionen, dass sie keine nennenswerten Überschüsse erzielen werden. Da ein zusätzliches Jahr in der Prognose enthalten ist, steigen die zu berücksichtigenden Fremdkapitalzahlungen auf USD 2,7 Mrd. Wahrscheinlich zufällig, bleibt die erwartete Mindestliquidität damit unverändert bei USD 3,9 Mrd.

    Auf die revolvierende Kreditlinie in Höhe von USD 3 Mrd. würde ich mich schon für die 2018 fällige Anleihe nicht verlassen wollen und für die 2020 fällige Anleihe ist sie auf jeden Fall irrelevant, denn sie läuft nach derzeitiger Vertragslage nur bis 2019. Ohne die Kreditlinie verbleibt zum Ende des Jahres 2018 eine hochgerechnete Liquidität in Höhe von mindestens USD 0,9 Mrd.

    Für die Jahre 2019 und 2020 hat Transocean derzeit Aufträge im Wert von insgesamt USD 2,3 Mrd. Eine Annahme darüber wie viel Liquidität daraus zur Bedienung der 2020 fälligen Anleihe zur Verfügung stehen wird, ist aber gar nicht nötig. Denn das ursprüngliche Volumen von USD 900 Mio. ist durch Rückkäufe zum Stand 30.09.2016 auf USD 525 Mio. gesunken. Die derzeit für Ende 2018 prognostizierte Liquidität reicht also aus auch die 2020 fällige Anleihe zu bedienen, wenn man davon ausgeht, dass die USD 2,3 Mrd. Auftragsvolumen ausreichen, um die laufenden Zahlungen in 2019 und 2020 zu leisten…

    Auf www.value-shares.de geht es weiter.

    Mario BrünjesEin Beitrag von Mario Brünjes

    Mario Brünjes studierte in Deutschland und England Finanzwirtschaft und Rechnungswesen und ist seit mehr als 15 Jahren als professioneller Sachwertinvestor in den Bereichen Flugzeugleasing, Immobilien und Erneuerbare Energien tätig.

    In seinem Value Investing Blog www.value-shares.de schreibt er regelmäßig über seine privaten Value Investments mit Schwerpunkt Sachwerte.

    Bildquellen: Mario Brünjes / dieboersenblogger.de



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    Christoph Scherbaum M.A. und Diplom-Betriebswirt Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de. Der Social-Börsenblog wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten gegründet und hat sich seither fest in der Börsenmedienlandschaft etabliert. Heute schreibt ein gutes Dutzend Autoren neben Christoph Scherbaum und Marc Schmidt über Aktien, Geldanlage und Finanzen. Weitere Informationen: www.dieboersenblogger.de.
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