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    Forex-Report  2076  0 Kommentare Daten zu Jahresbeginn erfrischend!

    Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0487 (07.48 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0450 im US-Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 117.37. In der Folge notiert EUR-JPY bei 123.07. EUR-CHF oszilliert bei 1.0717.

    Die ersten Datensätze, die uns 2017 erreichen, weisen in eine positive Richtung, die sich sehr gut mit unserer globalen Wachstumsprognose, deutlich oberhalb des Mainstreams angesiedelt, verträgt.

    China setzt Akzente. Anders als der offizielle Einkaufsmanagerindex für den Sektor Produktion, der geringfügig und damit insignifikant sank, stieg der von Caixin und Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Sektor Produktion per Dezember unerwartet stark von zuvor 50,9 auf 51,9 Punkte (Prognose 50,7). Der Index markierte damit das höchste Niveau seit Januar 2013. Caixin und Markit sind stärker auf den Mittelstand in den Umfragen fokussiert.

    Singapur punktete äußerst sportlich. Gleichwohl darf die Nachhaltigkeit dieser Entwicklung in Frage gestellt werden. Produktion und Dienstleistungen waren die Treiber, die tendenziell mit Exportnachfrage zusammenhängen. Binnenwirtschaftliche Dynamiken bliebenunausgeprägt. Im 4. Quartal kam es laut vorläufigen Berechnungen unerwartet zu einem dynamischen Anstieg des BIP im Quartalsvergleich um 9,1 % (Prognose 5,1 %). Das war der stärkste Wachstumsclip seit dem 1. Quartal 2012. Im Jahresvergleich stellte sich eine Zunahme um 1,8 % ein (Prognose 0,3 %).

    Anders als in den USA, wo maßgeblich nur Stimmungsindikatoren anspringen und die realen Daten überwiegend enttäuschten, zuletzt US-Industrieproduktion und USEinzelhandelsumsätze, kommen aus der Eurozone sowohl von Stimmungsseite als auch den harten Fakten positive Signale. Das gilt vor allen Dingen auch bezüglich der Haushaltsdaten. Die Verweigerung der Devisenmärkte, diesen Aspekten den angemessenen Respekt zu zollen, bleibt dennoch ausgeprägt.

    Kommen wir zu den harten Fakten in der Eurozone der letzten 24 Stunden: Der Automobilbsatz stieg 2016 in Italien im Jahresvergleich um sportliche 16 % auf 1,82 Millionen Kfz. Per Dezember kam es zu einer Zunahme im Jahresvergleich um 13 % auf 124.438 Fahrzeuge. Der  Automobilabsatz Spaniens nahm per 2016 im Jahresvergleich um 11,0 % laut dem Branchenverband Anfac zu. Saisonal bereinigt legte die Anzahl der Erwerbstätigen in Deutschland per Berichtsmonat November im Monatsvergleich um 34.000 auf 43.481.000 zu (Vorjahr 43.175.000). An die EZB: Erfordert das Negativzinsen, erfordert das eine Verlängerung der quantitativen Maßnahmen, wenn die Preisinflation dabei ist, sportlich anzuziehen? Erfordert es die damit verbudnenen Risiken für wesentliche Finanzstrukturen? Laut Textbuch der Zentralbankgeschichte ist es durchaus sinnvoll als Zentralbank vor der Kurve und nicht hinter der Kurve zu verweilen…

    Kommen wir zu den Sentimentindikatoren der Eurozone, die in den letzten 24 Stunden veröffentlicht wurden: Der von Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex der Eurozone legte per Dezember von zuvor 53,7 auf 54,9 Punkte zu. Damit wurde das höchste Niveau seit April 2011 markiert! Im April 2011 lag die Arbeitslosenquote der Eurozone bei 9,9 %, aktuell bei 9,8 %. Übrigens lag der Leitzins der EZB per April 2011 bei einer vergleichbaren Konjunkturlage im Sektor Produktion und höherer Arbeitslosenquote bei 1,25 %. Aktuell sind wir im Zentralbankversuchslabor der EZB der Null- und Negativzinsen. „Food for thought!“

    Das Argument, dass die EZB für alle Länder und nicht nur für die starken Länder verantwortlich ist, wird durch nachfolgende Tabelle umfänglich beantwortet. 

     

    Wir sind weiterhin tief beeindruckt von der Kunst der asymmetrischen Wahrnehmung und der asymmetrischen Diskontierung. In den USA wird am Zins gedreht, obwohl die Expansion maßgeblich von Kredit getrieben ist und derzeit an Grenzen stößt. Das Risiko Stagflation steht im Raum. Das öffentliche Haushaltsdefizit lag bei 5,1 % des BIP. In der Eurozone mit von Einkommen getriebener Expansion des BIP bei einem Wachstum am oder sogar oberhalb der Potentialwachstumsrate erweiterte man jüngst Ankaufprogramme. Das öffentliche Haushaltsdedfizit liegt unter 2 % des BIP. 

    Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Erst ein  Ausbruch über das Widerstandsniveau bei 1.0820-1.0850 eröffnet neue Opportunitäten und dreht den Bias wieder ins Positive.  

    Viel Erfolg!         





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    Folker Hellmeyer
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    Folker Hellmeyer gilt als einer der profiliertesten Volkswirte und Chefanalysten Deutschlands. Nach dem Abschluss seiner Banklehre und der Bankakademie war Folker Hellmeyer in den 1980er Jahren im Devisenhandel der Deutsche Bank AG in Hamburg tätig. Später entsandte ihn die Bank als Kassahändler für ein Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines JPY-Handelstisches.

    Im Februar 1990 wechselte Folker Hellmeyer als Freiverkehrsmakler im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum & Co. GmbH & Co. OHG.

    Von 1995 bis 2002 war er zunächst als Senior Dealer und ab 1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher des Zentralbanktisches bei der Landesbank Hessen-Thüringen GZ tätig. Im Jahre 1998 schloss Folker Hellmeyer erfolgreich das ACI-Diplom ab.

    Von April 2002 bis Ende 2017 war Folker Hellmeyer Chefanalyst/Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. Seit 2016 war er darüber hinaus Im Fonds Advisory der BLB tätig.

    Seit Anfang 2018 nimmt er in der neu gegründeten Firma Solvecon-Invest den Posten des Chefanalysten und die Rolle im Fonds Advisory ein.

    Als Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er u. a. regelmäßig auf n-tv, Welt-TV und anderen Sendern zu sehen.

    Im Jahr 2008 veröffentlichte Hellmeyer das Bestsellerbuch „Endlich Klartext“* im FinanzBuch Verlag.

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    Verfasst von Folker Hellmeyer
    Forex-Report Daten zu Jahresbeginn erfrischend! Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0487 (07.48 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0450 im US-Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 117.37. In der Folge notiert EUR-JPY bei 123.07. EUR-CHF oszilliert bei 1.0717.

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