Deutsche Bank und ihr 42-Billionen-Problem
Die Aktie der Deutschen Bank bei 18 Euro – plus 90 Prozent seit Oktober – da kann man schon einmal auf die Idee kommen, dass alles wieder in Butter ist. Kopfzerbrechen bereitete Investoren aber immer noch das Engagement bei Derivaten. 42 Billionen stehen hier im Feuer. Mit kräftigen Kursgewinnen ist die Aktie der Deutschen Bank in das neue Jahr gestartet: Das liegt nicht zuletzt daran, dass Investoren am Jahresanfang auf die größten DAX-Verlierer des Vorjahres setzen, in der Erwartung, dass die Flops des Vorjahres auf die Überholspur wechseln und einen Teil des Rückstands aufholen werden. Mit einem Kursverlust von 23,4 Prozent war die Deutsche Bank 2016 der zweitgrößte Verlierer im DAX, nur die Commerzbank hatte mit einem Minus von 24,3 Prozent noch schlechter abgeschnitten.
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Hohe Abhängigkeit vom weltweiten Finanzmarkt
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Für Rückenwind bei der Deutschen Bank sorgte zuletzt vor allem die Entwicklung am Finanzmarkt, ist das Institut doch vom Investmentbanking so abhängig, wie kaum ein anderes weltweit. Das gestiegene Handelsvolumen und die erhöhte Volatilität am Anleihenmarkt kommen der Bank entgegen. „Von dieser Entwicklung profitiert auch die Deutsche Bank, allerdings nicht so stark wie die US-Institute, weil die Deutsche Bank ihr US-Geschäft zurückfährt, gerade bei riskanteren Papieren“, sagt Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets.
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Beflügelt wird die Aktie der Deutschen Bank noch von einer anderen Seite: von der Rally am weltweiten Aktienmarkt. Damit verbessern sich die Perspektiven sowohl für den Aktienhandel, als auch für das Geschäft mit Beratungen bei Fusionen und Übernahmen, sowie das Geschäft mit Börsengängen und Kapitalerhöhungen.
Sehr hohes Engagement bei Derivaten
Angesichts der sich aufhellenden Perspektiven sehen Investoren über das Engagement der Deutschen Bank bei Derivaten hinweg. Es beläuft sich aktuell noch auf rund 41,9 Billionen Euro. Man könnte also gegenwärtig von einem Billionen-Problem sprechen, sofern man es als Problem sehen mag. Das ist das 13,8fache der jährlichen Wirtschaftsleistung Deutschlands. Wenn es nach der Rekordfahrt am weltweiten Aktienmarkt zu Börsenturbulenzen kommen sollte, wächst das Risiko, dass es zu Problemen im Derivate-Bereich der Deutschen Bank kommt.