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    Valeant Pharmaceuticals  2498  0 Kommentare Kann Ikarus zum Phönix werden?

    Valeant Pharmaceuticals International Inc. (WKN: A1C6JH / ISIN: CA91911K1021) war ein Star, jahrelang kannte ihr Aktienkurs nur einen Weg: nach oben. Und wie einst Ikarus kam man in völliger Selbstüberschätzung der Sonne zu nahe, so dass die aus Wachs gefertigten Flügel zu schmelzen begannen, was zum unweigerlichen Absturz führte. So viel zur Vergangenheit; für die Zukunft stellt sich die Frage, ob Valeant im Staub verenden wird, oder ob es den Kanadiern gelingen kann, wie einst Phönix aus der Asche wiederaufzuerstehen.

    Der einstige Börsenliebling Bill Ackman hatte Valeant zur größten Position in seinem Hedgefonds Pershing Square Capital Management gemacht und Valeant als neue Berkshire Hathaway bezeichnet. Das Geschäftsmodell sei dem der Investmentholding des Value Investors Warren Buffett ähnlich, denn auch Valeant kaufe Unternehmen und steigere dann ihren Wert. Die massiv ansteigende Verschuldung für die Übernahmen schienen hierbei nur ein vernachlässigenswerter Kollateraleffekt. Doch damit lag Ackmann falsch, mit so ziemlich jeder Einschätzung bisher zu Valeant. Und das sage ich aus der Rückschau, das macht die Einschätzung natürlich viel einfacher macht als zu Zeiten, als Valeant an der New Yorker Börse (NYSE) noch für $260 gehandelt wurde und nicht für weniger als $15 wie zuletzt. Ackmann verwechselte hier schlicht Wert und Preis. Und folgen wir der Effizienztheorie, hätte der Markt mit seiner Preisfeststellung Recht und wir könnten uns die Suche nach einem möglicherweise abweichenden Wert schenken. Allerdings gebe ich nicht viel auf die Effizienztheorie und mache daher einfach weiter…

    Während Buffett solide Unternehmen kauft, die über die Jahre hohe Cashflows erzeugen und ihre Gewinne immer weiter steigern, wodurch sich ihr Unternehmenswert steigert, kaufte Valeant kleine Pharmaunternehmen und Biotechwerte bzw. deren Patente, um im Anschluss die Preise der Produkte massiv anzuheben. So generierte man höhere Umsätze und höhere Margen – zulasten der Patienten und des Gesundheitssystems. Buffett kauft Wertsteigerungspotenziale, Valeant Preisteigerungspotenziale. Ein ganz wesentlicher Unterschied, wie auch Ackmann inzwischen feststellen musste.

    Kolossal vor die Wand gefahren
    Denn das Geschäftsmodell von Valeant ist gescheitert. Die Praxis der horrenden Preiserhöhungen ist im US-Wahlkampf ein Themenfeld gewesen, bei dem sich beide Kandidaten, Trump und Clinton, einig waren, hier die Gier zu bekämpfen. Das hat nicht nur Valeant, sondern dem ganzen Biotech- und Pharmasektor schwer zugesetzt. Bei Valeant kamen aber auch weitaus gewichtigere Probleme ans List, nicht nur der Vorwurf von bilanziellen Unregelmäßigkeiten steht im Raum, auch musste der ehemalige CEO Michael Pearson gehen und wurde durch Joseph Papa ersetzt. Es laufen entsprechende Justiz-Ermittlungen und das Unternehmen sieht sich einer Reihe von Klagen ausgesetzt.

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    Christoph Scherbaum M.A. und Diplom-Betriebswirt Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de. Der Social-Börsenblog wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten gegründet und hat sich seither fest in der Börsenmedienlandschaft etabliert. Heute schreibt ein gutes Dutzend Autoren neben Christoph Scherbaum und Marc Schmidt über Aktien, Geldanlage und Finanzen. Weitere Informationen: www.dieboersenblogger.de.
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    Valeant Pharmaceuticals Kann Ikarus zum Phönix werden? Valeant Pharmaceuticals International Inc. (WKN: A1C6JH / ISIN: CA91911K1021) war ein Star, jahrelang kannte ihr Aktienkurs nur einen Weg: nach oben. Und wie einst Ikarus kam man in völliger Selbstüberschätzung der Sonne zu nahe, so dass die aus Wachs gefertigten Flügel zu schmelzen begannen, was zum unweigerlichen Absturz führte.

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