ETF Securities - Ausblick 2017
Währungsausblick 2017
Gewinner und Verlierer
2016 war ein turbulentes Jahr für die Devisenmärkte, das von erhöhter Volatilität infolge der anhaltenden Bemühungen der Zentralbanken, die Weltwirtschaft zu stützen, geprägt war. Dennoch gibt es klare Gewinner und Verlierer, und die Schwankungen sind bei Währungen nach wie vor weniger ausgeprägt als bei den meisten anderen Anlageklassen.
Unter den G10-Währungen entwickelte sich das Pfund Sterling im letzten Jahr mit Abstand am schlechtesten und fiel auf ein 30-Jahres-Tief. Das EU-Referendum hatte einen Einbruch des Pfund Sterling zur Folge, der sich vorübergehend günstig auf die Unternehmensbilanzen auswirkte.
Rohstoffwährungen haben von der Erholung der Rohstoffpreise profitiert, allen voran die norwegische Krone und der australische Dollar.
Zudem war auch die Nachfrage nach als sicheren Häfen geltenden Währungen ein zentrales Thema, da Wahlen und Referendum gemeinsam mit politischer Unsicherheit die Nachfrage nach dem japanischen Yen (JPY) beflügelten.
Der japanische Yen hat sich in diesem Jahr am besten entwickelt, wenngleich die Gewinne in den letzten Monaten stark zurückgingen, da die wiedergefundene Risikobereitschaft eine neuerliche Renditesuche ausgelöst hat und der US-Dollar infolge der Fed-Zinsprognosen aufwertete. Dennoch stagniert die Wirtschaft in Japan weiterhin, und die deflationären Tendenzen werden von der Stärke der Währung noch verschärft.
Währungsschwankungen werden die Anleger auch weiterhin beschäftigen. Dies wird durch die anhaltende quantitative Lockerung (QE) und die politische Unsicherheit noch verstärkt. Da die quantitative Lockerung der Zentralbanken für eine anhaltend hohe Volatilität an den Devisenmärkten sorgt, wird der Währungsausblick auch weiterhin von der Entwicklung der weltweiten Geldpolitik bestimmt.
Unseres Erachtens dürfte die Fed als einzige Zentralbank ihre Geldpolitik 2017 straffen, während andere wichtige Notenbanken, vor allem die Bank of Japan und die EZB, an ihren aggressiven Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaftsaktivität, um wiederum die Inflation anzukurbeln, festhalten dürften.
Heatmap
Um potenzielle Währungstrends in 2017 zu identifizieren, haben wir ein Bewertungssystem entwickelt, bei dem vier wesentliche fundamentale Währungsindikatoren zum Einsatz kommen: MvC, Carry, Bewertung, Positionierung.
MvC (Momentum versus Consensus – Dynamik vs. Konsens)
MvC liefert ein Signal auf der Grundlage der Performance des Währungspaares im letzten Monat. Dabei wird geprüft, ob der aktuelle Kassakurs über oder unter der Bloomberg-Konsensprognose für das Ende des nächsten Quartals liegt. Ein „bullishes“ Signal wird ausgegeben, wenn die Kursentwicklung im letzten Monat positiv ausfiel und der Kassakurs unter dem Konsens liegt. Gleichermaßen wird ein „bearishes“ Signal ausgegeben, wenn die Kursentwicklung im letzten Monat negativ ausfiel und die Währung über den Konsensprognosen notiert. Alle anderen Ergebnisse werden als neutral erachtet.