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    Marktkommentar  509  0 Kommentare Dr. Andreas Busch (BANTLEON): Aktienmärkte haben ihr Potential noch nicht ausgeschöpft

    Dr. Andreas Busch ist sich sicher: Weltweit bahnt sich ein Aufschwung seinen Weg, der bis weit ins laufende Jahr hinein anhalten sollte.

    Die Trump-Euphorie flaut immer mehr ab und es stellt sich die Frage, welches Potential Aktien nach den kräftigen Kursgewinnen der vergangenen Quartale noch haben. Nimmt man die Konjunkturaussichten als Orientierung, sind die Perspektiven nach wie vor äußerst erfreulich.

    In seltener Einigkeit bahnt sich in den wichtigsten Regionen der Weltwirtschaft ein Aufschwung seinen Weg, der bereits vor dem Wahlsieg Trumps begonnen hat und der bis weit ins laufende Jahr hinein anhalten sollte. Ungeachtet der verschiedenen politischen Risiken dürften Aktien daher ihr Potential noch nicht ausgeschöpft haben.

    Der Wahlsieg Donald Trumps hat den Aktienmärkten rund um die Welt bekanntermassen einen gehörigen Schub versetzt. Der US-amerikanische S&P500 legte seither – ebenso wie der deutsche DAX – um rund 10% zu. Die seit dem Tiefpunkt im vergangenen Frühjahr aufgelaufenen Kursgewinne summieren sich sogar auf über 30% (DAX) bzw. immerhin 25% (S&P500). Der deutsche Leitindex hat inzwischen bereits annähernd das Niveau erreicht, das der Durchschnitt der Analysten als Zielwert für das Jahresende ausgerufen hat (rund 11.700 Punkte).

    Angesichts dieser dynamischen Entwicklung stellt sich unweigerlich die Frage, ob die Aktienmärkte im weiteren Jahresverlauf überhaupt noch über nennenswertes Potential verfügen. Nimmt man die konjunkturellen Perspektiven für die kommenden Quartale als Orientierung, muss die Antwort zweifelsfrei »Ja« lauten. Denn in dieser Hinsicht ist der Ausblick so erfreulich, wie schon lange nicht mehr. In seltener Einigkeit hat zuletzt in den wichtigsten Regionen der Weltwirtschaft die Aufschwungsdynamik zugenommen. Zu erkennen ist das unter anderem an den fast überall nach oben drehenden Einkaufsmanagerindikatoren oder den ebenfalls zulegenden, breit abgestützten Frühindikatoren der OECD.

    Allen voran startet die US-Wirtschaft mit Schwung ins neue Jahr. Als wichtigste Triebkraft fungiert dabei aber nicht die Wahl Donald Trumps. Vielmehr ist in allen Konjunkturbarometern zu erkennen, dass sich die USA bereits seit dem vergangenen Sommer auf Erholungskurs befinden. Angetrieben wurde diese Belebung zunächst von drei Faktoren: Der Wiederbelebung in der Ölförderindustrie, der abgeschlossenen Korrektur der Lagerhaltung und dem nachlassenden Aufwertungsdruck beim US-Dollar. Die Normalisierung in diesen Bereichen dürfte in den nächsten Quartalen weitergehen. Hinzu sollte eine breit angelegte Investitionsbelebung kommen, die auf umfangreichem Nachholbedarf basiert und die von anziehenden Gewinnen befördert wird. Daneben erwarten wir einen robusten privaten Konsum, der von der anhaltenden Arbeitsmarkterholung und steigenden Löhnen angetrieben wird. Alles in allem rechnen wir daher im laufenden Jahr mit einer deutlichen Beschleunigung des Wirtschaftswachstum auf 2,5% (nach 1,6% in 2016) – das zweitbeste Ergebnis in den vergangenen 10 Jahren.

    Ähnlich positiv präsentiert sich der Ausblick in Europa. Hier kündigt sich ebenfalls ein Anziehen der Investitionsnachfrage an. Zusätzlich sollte die Region von der sich abzeichnenden Belebung des Welthandels profitieren. Für Deutschland gehen wir entsprechend von einer Beschleunigung des BIP-Wachstums auf gut 2,0% aus (nach dem ohnehin schon guten Ergebnis von 1,8% in 2016). In der Eurozone dürfte das Expansionstempo derweil auf 1,9% klettern (nach 1,6%).

    Die Perspektiven für die Schwellenländer sind ebenfalls erfreulich. Hier sorgt das Ende des Rohstoffpreisverfalls für Auftrieb. Einzig in China ist mit einer nachlassenden Wachstumsdynamik zu rechnen – die neusten Daten deuten allerdings darauf hin, dass sie lediglich moderat ausfallen sollte.

    Zweifelsohne stehen diesem positiven globalen Konjunkturausblick nach wie vor ernstzunehmende politische Risiken gegenüber (Brexit, Trump etc.). Wir sehen es aber als wahrscheinlich an, dass die von dieser Seite drohenden Bremskräfte nicht ausreichen, um den Konjunkturaufschwung nachhaltig zu belasten. So wird z.B. die neue US-Regierung nicht umhin kommen, sich den wirtschaftlichen Realitäten zu beugen. Protektionistische Massnahmen sollten allenfalls in engen Grenzen umgesetzt werden, da die USA sonst selbst von einer Verteuerung der Importe und Beschränkung der Exporte empfindlich getroffen würde.

    Die Perspektiven für Risikoassets bleiben mithin freundlich. Wir halten an unserer Prognose fest, wonach die Aktienmärkte ihr Potential noch längst nicht ausgeschöpft haben. Parallel dazu bewegen sich die sicheren Häfen in rauem Fahrwasser. Die vielfältigen politischen Störquellen mahnen indes dazu, diese Assetklasse nicht ganz links liegen zu lassen.




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