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     1583  0 Kommentare Die Antwort Europas auf Trump müsste eigentlich sein: Es gibt mehr Ketten als bissige Hunde

    Für politische Entspannung in Europa hat der neue US-Verteidigungsminister James Mattis gesorgt. Entgegen dem Nato-Hinfälligkeitsgerede von Trump stellt er den Schutz des Militärbündnisses nicht im Entferntesten in Frage. Ein Beweis für ungetrübte transatlantische Freundlichkeit ist dies dennoch nicht. Denn die Nato dient auch zur Sicherung des amerikanischen Einflusses in Europa, wo man wirtschaftlich auch morgen und übermorgen noch kraftvoll zubeißen will.

    America First heißt America First!


    Es wäre für Europa geradezu dümmlich, sich auf den Standpunkt zu stellen: Trump? Alles halb so schlimm! Die Federstrich-hafte Aufkündigung des geplanten Transpazifischen Handelsabkommens (TPP) ist ein Paukenschlag, der zeigt, dass es Trump mit „America First“ bitterernst meint. Dabei galt doch der pazifische Raum als die wirtschaftliche Zukunftsregion Amerikas. Auch das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) mit Kanada und Mexiko, das bereits seit 1994 besteht, wird trumpisiert. Angst vor einem Alternativabkommen der Pazifikanrainer mit China hat die neue US-Regierung nicht. Man denke z.B. an all die Püppchen, Teddybären und Kleidung in US-Kaufhäusern, die Made in China sind. Da kann man ordentlichen amerikanischen Druck aufbauen. Und die Drohungen Chinas, die Billionen an US-Staatspapieren auf den Markt wie Ramschware im Schlussverkauf zu schmeißen und damit Amerika einem konjunkturschädlichen Zinsschock auszusetzen, sind ähnlich erfolglos wie das Aufwärmen des Nordpolarmeers mit einem einzigen Tauchsieder. Denn so viele US-Staatspapiere kann China nicht werfen wie sie von den Abfangjägern der US-Notenbank eingesammelt werden. Auch für die Fed gilt America First.

    Handels-Europa hat wenig Grund, sich entspannt zurückzulehnen


    Ohne TPP und mit einer klaren Flurbereinigung von NAFTA werden zwar keine markanten handelspolitischen Pflöcke gegen Europa eingeschlagen. Freude in den europäischen Exportnationen sollte jedoch nicht aufkommen. Auch die EU ist von einem Handelsabkommen mit Amerika so weit entfernt wie die Erde vom Andromeda-Nebel.

    Und jetzt versorgt ausgerechnet die Deutsche Bundesbank Trump mit weiterer handelsprotektionistischer Munition. In ihrem letzten Monatsbericht dokumentiert die Bundesbank, dass die ultralockere Geldpolitik der EZB seit 2014 bedeutende Verantwortung für die Abwertung des Euros zum US-Dollar trägt. Für Handels-Bluthund Donald ist das ein gefundenes Fressen, die Eurozone der Währungsmanipulation zu beschuldigen. Was für ein Alibi für Wirtschaftssanktionen gegen die eurozonale Konkurrenz!
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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
    Die Antwort Europas auf Trump müsste eigentlich sein: Es gibt mehr Ketten als bissige Hunde Für politische Entspannung in Europa hat der neue US-Verteidigungsminister James Mattis gesorgt. Entgegen dem Nato-Hinfälligkeitsgerede von Trump stellt er den Schutz des Militärbündnisses nicht im Entferntesten in Frage. Ein Beweis für …