So schützen sich Anleger vor hochschießender Inflation
Die Inflation erlebt ein Comeback und klettert in Europa auf den höchsten Stand seit 2013. Das hat Konsequenzen für die Geldanlage. Wir gehen der Fragen nach, mit welchen Investments sich Anleger vor einer kräftig steigenden Inflation schützen können.
Mit der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten kam die Wende. Seine angekündigte Ausgabenpolitik inklusive Steuersenkungen hat die Inflationserwartungen der Anleger geweckt und die Zinsen kräftig steigen lassen. In den USA kletterten die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen in der Spitze auf 2,64 Prozent, aktuell notieren sie bei 2,49 Prozent.
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Die US-Notenbank hat wegen der anziehenden Inflationserwartung drei Leitzinserhöhungen für dieses Jahr in Aussicht gestellt, im Vorjahr wurden von den anvisierten vier Zinsanhebungen aber auch nur eine umgesetzt. Damals waren die Inflationserwartungen zu Beginn des Jahres 2016 allerdings nicht so ausgeprägt wie heute.
Von Deflation zur Inflation?
Denn auch in der Euro-Zone zieht die Teuerungsrate kräftig an und erreicht im Januar mit 1,8 Prozent das höchste Niveau seit mehr als vier Jahren. In Deutschland stiegen die Preise gar um 1,9 Prozent. Wie im Dezember waren die gestiegenen Energiekosten auch im Januar die Hauptpreistreiber. Die Inflation ist zurück, auch wenn der kräftige Anstieg auf den deutlichen Ölpreisanstieg zurückzuführen ist.
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Der aktuelle Inflationsanstieg dürfte Experten zufolge ab März nachlassen, weil der Ölpreis im März 2016 bereits deutlich angestiegen ist und der Unterschied zum heutigen Preis nicht so hoch ausfällt. Allerdings ist die Inflationsrate auch ohne Ölpreiseffekt auf dem Vormarsch. Die Kernrate der Inflation (also ohne Energie und Nahrungsmittel) betrug im Januar innerhalb der Euro-Zone 0,9 Prozent und stiegt somit nur leicht an.
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Insgesamt dürfte die Inflation eines der großen Anlagethemen im Jahr 2017 bleiben, die Deflationssorgen der vergangenen Jahre treten in den Hintergrund. Unberechenbar bleibt auch Trumps expansives Wirtschaftsprogramm, dass die eine oder andere Inflationsüberraschung bedeuten könnte.
Investments mit Inflationsschutz
Anleger haben verschiedene Möglichkeiten sich vor einer ansteigenden Inflation zu schützen. So können sie inflationsgeschützte Anleihen erwerben, die sich unabhängig von der Inflation entwickeln. Goldinvestments profitieren tendenziell ebenfalls von einem Inflationsanstieg, allerdings haben sie sich in der Vergangenheit häufig dann erst als Inflationsschutz herausgestellt, wenn die Inflation deutlich höher notierte als derzeit.
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Eine alternativer Inflationsschutz sind Infrastrukturanlagen, die explizit einen Inflationsausgleich enthalten. Aktien von Caterpillar, dem weltweit größten Baumaschinenhersteller, gehören zwar weitläufig zu Infrastrukturinvestments, aber haben in ihren Verträgen mit Kunden keinen Inflationsausgleich. Ähnliches gilt auch für andere Unternehmen aus dem Bausektor wie zum Beispiel Hochtief.
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Ein Inflationsausgleich findet sich aber bei sogenannten Kerninfrastrukturanlagen. „Sollte es künftig zu höheren Inflationsraten kommen, könnten Investitionen in Kerninfrastruktur daher von großem Interesse sein“, erklärt Markus Pimpl von Partners Group, der Fondsmanager eines Kerninfrastrukturfonds ist, der bei der Ratingagentur Morningstar mit der höchsten Auszeichnung im Zehnjahresvergleich bewertet worden ist.
Ein Beispiel für einen vertraglichen Inflationsschutz sind Stromnetzbetreiber, deren Vergütung für die Bereitstellung der Netzinfrastruktur typischerweise in inflationsgeschützten und regulierten Renditen geregelt wird. Auch in den Konzessionen um die Betreibung einer Mautstraße, ist die Inflationsrate meist als das Minimum der möglichen jährlichen Tariferhöhung festgelegt. „Die Weitergabe steigender Inflationsraten ist somit oft vertraglich gesichert und nicht nur erwünscht, wie in vielen anderen Aktiensegmenten“, ergänzt Pimpl.