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Verbot der Nachschusspflicht: der Drops ist noch nicht gelutscht!
Die Stellungnahme des CFD-Verbands an die BaFin liegt BrokerDeal informell vor, und diese hat es in sich. Darin werden mehrere juristische und ökonomische Gründe gegen die Abschaffung der Nachschusspflicht vorgebracht, die jetzt erst einmal verdaut werden müssen. Die CFD-Broker gehen aber nicht völlig auf Konfrontation mit der BaFin, sondern bieten einen Dialog mit Alternativen an.
Im letzten Artikel zu den geplanten Maßnahmen der BaFin haben wir bereits mehrere mögliche Folgen diskutiert. Der Ansatz der BaFin, gegenüber unseriösen Angeboten vorzugehen, kann nur unterstützt werden. Das unterstreicht auch wiederholt der CFD-Verband in seiner Stellungnahme, die wir in Auszügen zitieren dürfen:
"Der CFD-Verband und seine Mitglieder unterstützen ein klares Vorgehen der BaFin gegen nicht oder nur unzureichend regulierte CFD-Anbieter auf dem deutschen Markt und gegen irreführende Werbeversprechungen von CFD-Anbietern, die in Deutschland tätig sind. Ein solches Vorgehen der BaFin würde zu einer Stärkung des Anlegerschutzes führen und ein Agieren von unseriösen Contracts for Difference Verband e.V. Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht 20. Januar 2017 Seite 4 Anbietern im Markt erschweren. Dem CFD-Verband und seinen Mitgliedern ist sehr an einer Stärkung des Anlegerschutzes gelegen. Der BaFin wird hier jegliche Unterstützung durch den CFD-Verband und seine Mitglieder zugesagt."
Statistiken aus Frankreich, der ESMA und aus Deutschland zeigen jedoch, dass die Beschwerden sich fast ausschließlich auf unregulierte Anbieter oder Broker von außerhalb Deutschlands beziehen. Wie folgender Auszug aus der Stellungnahme unterstreicht:
"...Insgesamt bezogen sich somit etwa 98 % der Beschwerden auf nicht regulierte Anbieter...Explizit ist hervorzuheben, dass es in diesem Zusammenhang keine Vorwürfe gegen regulierte CFD-Anbieter, die über eine aufsichtsrechtliche Erlaubnis einer Aufsichtsbehörde wie der BaFin oder der FCA verfügen, gibt."
Der CFD-Verband hält nicht viel von Hebelbeschränkungen und schon gar nicht vom völligen Verzicht auf die Nachschusspflicht und setzt hier auf eine strenge Selbstverpflichtung zur Einhaltung hoher Qualitätsstandards.
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Gerade die transparenten STP-Broker würden durch ein Verbot der Nachschusspflicht in die Bredouille geraten. Schließlich halten diese Kundenorders nicht im Haus, sondern leiten die Orders nur an die angeschlossenen Liquiditätsprovider durch. Diese würden kein Erbarmen kennen wenn es darum geht Forderungen vom Broker einzuholen, ob ein Kundenkonto im Minus landet durch ein unerwartetes Ereignis ist denen herzlich egal. Und dieses Minus ist auf Kredit des Brokers finanziert worden.