Devisen
Euro legt weiter zu - Dollar auf dem Rückzug
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag weiter zugelegt. Im Tageshoch kostete die Gemeinschaftswährung 1,0829 US-Dollar und damit so viel wie letztmalig Anfang Dezember. Am späten Nachmittag waren es 1,0815 Dollar. Der Dollar verlor dagegen auf breiter Front an Boden. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0808 (Mittwoch: 1,0790) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,9252 (0,9268) Euro.
Grund der jüngsten Euro-Gewinne ist eine breit angelegte Dollar-Schwäche. Der Dollar-Index, der die US-Währung ins Verhältnis zu anderen wichtigen Währungen setzt, fiel auf den tiefsten Stand seit Mitte November. Auslöser der Verluste sind Äußerungen aus den Reihen der neuen US-Regierung, die den Dollar in den vergangenen Tagen deutlich geschwächt hatten. Präsidentenberater Peter Navarro hatte Deutschland vorgehalten, den schwachen Euro als Exporthilfe auszunutzen. US-Präsident Donald Trump stieß in dieselbe Kerbe und hielt Japan und China Ähnliches vor.
Zusätzliche Belastung kam von der amerikanischen Geldpolitik. Am Mittwochabend hatte die US-Notenbank Fed ihren Leitzins zwar wie erwartet konstant gehalten. Allerdings gab sie keine Hinweise, wann in diesem Jahr eine Zinsanhebung anstehen könnte. Ende 2016 hatte sie gleich drei Zinsanhebungen für 2017 signalisiert. Sollte die Fed ihre Zinswende, wie gegenwärtig erwartet, tatsächlich erst zur Jahresmitte fortsetzen, würde die Zeit für zwei weitere Anhebungen im laufenden Jahr knapp.
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Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86068 (0,85418) britische Pfund, 121,40 (122,25) japanische Yen und 1,0690 (1,0680) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1221,95 (1203,65) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete unverändert 36 112,00 Euro./bgf/jsl/he