Aktien Frankfurt
Anleger halten sich zurück
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der schwachen Vorwoche war auch am Montag am deutschen Aktienmarkt von Börseneuphorie wenig zu spüren. Trotz starker Auftragsdaten aus der deutschen Industrie und guten Vorgaben der Überseebörsen zeigten sich die Anleger eher unentschieden. Der Dax stand am Mittag unverändert bei 11 651,52 Punkten.
Von der Euphorie, die Donald Trump in den USA mit seinem Dekret zur Deregulierung des US-Bankensektors am vergangenen Freitag an der Wall Street ausgelöst hatte, sei wenig angekommen, schrieb Jochen Stanzl von CMC Markets. Bereits in der vergangenen Woche hatte sich hierzulande mehr Unsicherheit hinsichtlich Trumps weiterem Politikkurs ausgebreitet. Christian Schmidt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) sieht den deutschen Leitindex noch immer auf Richtungssuche.
Selbst die guten Wirtschaftsdaten aus Deutschland konnten dem Markt nicht auf die Sprünge helfen, obwohl die Industrieaufträge im Dezember ihren stärksten Anstieg seit Juli 2014 verbucht hatten. So ging es für den MDax der mittelgroßen Unternehmen abwärts, er sank zuletzt um 0,23 Prozent auf 22 591,96 Punkte. Der Technologie-Index TecDax büßte 0,44 Prozent auf 1846,81 Zähler ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 konnte indes um 0,18 Prozent auf 3279,05 Punkte zulegen.
DRAGHI-REDE AM NACHMITTAG
Im Tagesverlauf warten die Anleger auf eine Rede des EZB-Präsidenten Mario Draghi im Europäischen Parlament am Nachmittag. Nach Einschätzung von Dirk Gojny von der National-Bank dürfte Draghi allerdings keine neuen Hinweise auf die künftige Geldpolitik abliefern.
Im Dax verteidigten unterdessen Infineon-Papiere bis zum Mittag ihre Favoritenposition. Nachdem sie am Morgen bei 17,965 Euro ein neues Hoch seit Juli 2002 markiert hatten, standen sie zuletzt noch mit 0,68 Prozent auf 17,875 Euro im Plus. In der vergangenen Woche hatte der Chiphersteller die Jagd der Anleger nach seinen Papiere mit guten Zahlen zum ersten Geschäftsquartal 2016/17 noch einmal befeuert.
Volkswagen-Vorzüge gehörten dagegen mit mehr als 1 Prozent Minus zur Nachhut im Leitindex. Hier belastete die Millionenklage des ersten deutschen Großkunden im Zusammenhang mit dem Abgasskandal
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--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---