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    APA ots news  412  0 Kommentare Binnennachfrage trägt Konjunkturaufschwung in Österreich

    Wien (APA-ots) - Gemäß der aktuellen Schnellschätzung des WIFO stieg das

    reale Bruttoinlandsprodukt in Österreich im IV. Quartal 2016

    gegenüber der Vorperiode um 0,5% (Trend-Konjunktur-Komponente). Damit

    war die Grunddynamik der heimischen Konjunktur im IV. Quartal gleich

    jener des Vorquartals. Maßgebend für den Zuwachs war die inländische

    Nachfrage, während von der Außenwirtschaft kein wesentlicher Impuls

    ausging. Das Bild der Vorlaufindikatoren verbessert sich weiter und

    deutet auf eine sich verstärkende Konjunktur im Frühjahr 2017 hin.

    Die stabile Entwicklung der Weltwirtschaft (G 20) im 1.

    Halbjahr 2016 hielt im III. und IV. Quartal 2016 an. Neben der

    weiterhin kräftigen Dynamik in asiatischen Schwellenländern hellte

    sich nach der Rezession der letzten Jahre auch die Konjunktur in

    großen rohstoffexportierenden Ländern auf. In China setzte sich im

    IV. Quartal 2016 das robuste Wachstum aus dem Vorquartal fort,

    insgesamt nahm die Wirtschaftsleistung im Jahr 2016 um 6,7% zu. Unter

    den Industrieländern verzeichneten im 2. Halbjahr 2016 vor allem die

    USA eine deutliche Verbesserung, während die Entwicklung im Euro-Raum

    stabil blieb. Das Wachstum der Weltwirtschaft dürfte in den nächsten

    Monaten weiter anziehen; Auftrieb erhält es von der nach wie vor

    robusten Expansion in den führenden Industrieländern und der Belebung

    in einigen großen Schwellenländern. Die Vorlaufindikatoren stellen

    zwar einen günstigen Verlauf der Weltkonjunktur in Aussicht,

    bedeutende Abwärtsrisiken bestehen jedoch weiterhin und resultieren

    vermehrt aus zunehmender wirtschaftspolitischer Unsicherheit.

    In Österreich verstärkte sich das Wachstum im 2. Halbjahr

    2016. Die Auftriebskräfte sind robust und fußen auf der

    Binnenwirtschaft. Die Grundtendenz der Konjunktur weist weiterhin

    aufwärts. Damit hält der seit 2015 beobachtete Aufschwung an. In den

    letzten Monaten wurde er erneut vor allem durch die Ausweitung der

    Binnennachfrage gestützt: Der Konsum der privaten Haushalte stieg

    auch im IV. Quartal kräftig, die öffentlichen Konsumausgaben wurden

    ebenfalls ausgeweitet. Darüber hinaus investieren die heimischen

    Unternehmen seit 2015 wieder vermehrt. Der Außenhandel lieferte

    hingegen keinen wesentlichen Beitrag zum Wirtschaftswachstum.

    Im Einklang mit der günstigen Konjunktur und den steigenden

    Rohstoffpreisen zog die Inflation zuletzt an. Der VPI stieg im

    Dezember 2016 gegenüber dem Vorjahr um 1,4% (November +1,3%). Gemäß

    harmonisiertem Index lag der Preisauftrieb mit +1,6% weiterhin

    deutlich über dem Durchschnitt des Euro-Raumes (+1,1%), aber erstmals

    wieder unter der deutschen Inflationsrate (+1,7%). Der

    Beschäftigungsanstieg hielt im Jänner an, die Zahl der unselbständig

    aktiv Beschäftigten erhöhte sich im Vormonatsvergleich

    saisonbereinigt um 4.500 und gegenüber dem Vorjahr um 58.000 oder

    1,7%. Die Arbeitslosenquote betrug im Jänner (saisonbereinigt) 8,9%.

    Zwtl.: Methodische Hinweise und Kurzglossar

    Die laufende Konjunkturberichterstattung gehört zu den wichtigsten

    Produkten des WIFO. Um die Lesbarkeit zu erleichtern, werden

    ausführliche Erläuterungen zu Definitionen und Fachbegriffen nach

    Möglichkeit nicht im analytischen Teil gebracht, sondern im

    vorliegenden Glossar zusammengefasst.

    Periodenvergleiche

    Zeitreihenvergleiche gegenüber der Vorperiode, z. B. dem

    Vorquartal, werden um jahreszeitlich bedingte Effekte bereinigt. Dies

    schließt auch die Effekte ein, die durch eine unterschiedliche Zahl

    von Arbeitstagen in der Periode ausgelöst werden (etwa Ostern). Im

    Gegensatz zu den an Eurostat gelieferten und auch von Statistik

    Austria veröffentlichten "saison- und arbeitstägig bereinigten

    Veränderungen" der vierteljährlichen BIP-Daten bereinigt das WIFO

    diese zusätzlich um irreguläre Schwankungen. Diese als

    Trend-Konjunktur-Komponente bezeichneten Werte weisen einen ruhigeren

    Verlauf auf und machen Veränderungen des Konjunkturverlaufes besser

    interpretierbar.

    Die Formulierung "veränderte sich gegenüber dem Vorjahr . . ."

    beschreibt hingegen eine Veränderung gegenüber der gleichen Periode

    des Vorjahres und bezieht sich auf unbereinigte Zeitreihen.

    Die Analyse der saison- und arbeitstägig bereinigten Entwicklung

    liefert genauere Informationen über den aktuellen Konjunkturverlauf

    und zeigt Wendepunkte früher an. Die Daten unterliegen allerdings

    zusätzlichen Revisionen, da die Saisonbereinigung auf statistischen

    Methoden beruht.

    Wachstumsüberhang

    Der Wachstumsüberhang bezeichnet den Effekt der Dynamik im

    unterjährigen Verlauf (in saisonbereinigten Zahlen) des

    vorangegangenen Jahres (t0) auf die Veränderungsrate des Folgejahres

    (t1). Er ist definiert als die Jahresveränderungsrate des Jahres t1,

    wenn das BIP im Jahr t1 auf dem Niveau des IV. Quartals des Jahres t0

    (in saisonbereinigten Zahlen) bleibt.

    Durchschnittliche Veränderungsraten

    Die Zeitangabe bezieht sich auf Anfangs- und Endwert der

    Berechnungsperiode: Demnach beinhaltet die durchschnittliche Rate

    2005/2010 als 1. Veränderungsrate jene von 2005 auf 2006, als letzte

    jene von 2009 auf 2010.

    Reale und nominelle Größen

    Die ausgewiesenen Werte sind grundsätzlich real, also um

    Preiseffekte bereinigt, zu verstehen. Werden Werte nominell

    ausgewiesen (z. B. Außenhandelsstatistik), so wird dies eigens

    angeführt.

    Produzierender Bereich

    Diese Abgrenzung schließt die NACE2008-Abschnitte B, C und D

    (Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Herstellung von Waren,

    Energieversorgung) ein und wird hier im internationalen Vergleich

    verwendet.

    Inflation, VPI und HVPI

    Die Inflationsrate misst die Veränderung der Verbraucherpreise

    gegenüber dem Vorjahr. Der Verbraucherpreisindex (VPI) ist ein

    Maßstab für die nationale Inflation. Der Harmonisierte

    Verbraucherpreisindex (HVPI) ist die Grundlage für die vergleichbare

    Messung der Inflation in der EU und für die Bewertung der

    Preisstabilität innerhalb der Euro-Zone (siehe auch

    [http://www.statistik.at/] (http://www.statistik.at/) ).

    Die Kerninflation als Indikator der Geldpolitik ist nicht

    eindeutig definiert. Das WIFO folgt der gängigen Praxis, für die

    Kerninflation die Inflationsrate ohne die Gütergruppen unverarbeitete

    Nahrungsmittel und Energie zu verwenden. So werden über 87% der im

    österreichischen Warenkorb für den Verbraucherpreisindex (VPI 2015)

    enthaltenen Güter und Dienstleistungen in die Berechnung der

    Kerninflation einbezogen.

    WIFO-Konjunkturtest und WIFO-Investitionstest

    Der WIFO-Konjunkturtest ist eine monatliche Befragung von rund

    1.500 österreichischen Unternehmen zur Einschätzung ihrer aktuellen

    und künftigen wirtschaftlichen Lage. Der WIFO-Investitionstest ist

    eine halbjährliche Befragung von Unternehmen zu ihrer

    Investitionstätigkeit ( [http://www.konjunkturtest.at]

    (http://www.konjunkturtest.at) ). Die Indikatoren sind Salden

    zwischen dem Anteil der positiven und jenem der negativen Meldungen

    an der Gesamtzahl der befragten Unternehmen.

    Arbeitslosenquote

    Österreichische Definition: Anteil der zur Arbeitsvermittlung

    registrierten Personen am Arbeitskräfteangebot der Unselbständigen.

    Das Arbeitskräfteangebot ist die Summe aus Arbeitslosenbestand und

    unselbständig Beschäftigten (gemessen in

    Standardbeschäftigungsverhältnissen). Datenbasis: Registrierungen bei

    AMS und Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger.

    Definition gemäß ILO und Eurostat: Als arbeitslos gelten Personen,

    die nicht erwerbstätig sind und aktiv einen Arbeitsplatz suchen. Als

    erwerbstätig zählt, wer in der Referenzwoche mindestens 1 Stunde

    selbständig oder unselbständig gearbeitet hat. Personen, die

    Kinderbetreuungsgeld beziehen, und Lehrlinge zählen zu den

    Erwerbstätigen, nicht hingegen Präsenz- und Zivildiener. Die

    Arbeitslosenquote ist der Anteil der Arbeitslosen an allen

    Erwerbspersonen (Arbeitslose plus Erwerbstätige). Datenbasis:

    Umfragedaten von privaten Haushalten (Mikrozensus).

    Begriffe im Zusammenhang mit der österreichischen Definition der

    Arbeitslosenquote

    Personen in Schulungen: Personen, die sich zum Stichtag in

    AMS-Schulungsmaßnahmen befinden. Für die Berechnung der

    Arbeitslosenquote wird ihre Zahl weder im Nenner noch im Zähler

    berücksichtigt.

    Unselbständig aktiv Beschäftigte: Zu den "unselbständig

    Beschäftigten" zählen auch Personen mit aufrechtem Dienstverhältnis,

    die Kinderbetreuungsgeld beziehen bzw. Präsenzdienst leisten. Zieht

    man deren Zahl ab, so erhält man die Zahl der "unselbständig aktiv

    Beschäftigten".

    Rückfragehinweis:

    Rückfragen bitte am Dienstag, dem 7. Februar 2017, zwischen 9 und 12 Uhr an Dr. Christian Glocker, Tel. (1) 798 26 01/303, christian.glocker@wifo.ac.at

    Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom

    *** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

    INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

    OTS0010 2017-02-07/09:00





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