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    Gelassenheit bei steigenden Zinsen  1598  0 Kommentare Die Mischung macht’s

    Das Jahr 2017 mag für manche Überraschung gut sein. Dass die Federal Reserve, kurz Fed, die Leitzinsen erhöhen wird, hat mich jedoch nicht erstaunt. Bereits im Dezember hob die US-Zentralbank den Richtwert um 0,25 Prozent auf einen Korridor von 0,5 bis 0,75 Prozent an. Für das soeben begonnene Jahr ist eine weitere schrittweise Erhöhung angekündigt.

    „Die Zinserhöhung spiegelt die Tatsache wider, dass die Wirtschaft deutliche Fortschritt gemacht hat“, erklärt Fed-Chefin Janet Yellen. Die Finanzkrise, so lautet die Botschaft, ist endgültig Vergangenheit. Bis Ende 2017 will Yellen den Leitzins auf 1,4 Prozent anheben. Ende 2019 soll er bereits bei 2,9 Prozent stehen.

    Damit unterscheidet sich das Vorgehen in den USA stark von Europa. Die Europäische Zentralbank hält den Leitzins zumindest bis März bei null Prozent. Darüber hinaus will sie mit milliardenschweren Wertpapierkäufen die Konjunktur stützen. Eine von manchen geforderte Kurswende ist noch nicht in Sicht.

    Fragt sich nur, was die Diskrepanz zwischen der europäischen und US-amerikanischen Zinspolitik für die Anleger bedeutet? Nach den bisherigen Erfahrungen könnte zunächst der Dollar gestärkt werden. Was für die Europäer die Importe teuer und Exporte billiger machen würde und eine leichte Inflation in Europa begünstigen könnte.   

    Ganz gleich, wie die Entwicklungen tatsächlich verlaufen – auf unsere Anlagestrategie hat dies wenig Einfluss. Wir bei quirion raten unseren Kunden auch bei steigenden Zinsen zu Gelassenheit, weil wir nachhaltig, breit gestreut und weltweit diversifiziert investieren – auf  wissenschaftlicher Grundlage. Zu den anregenden Vordenkern ökonomischen Forschung zählt für mich Harry Markowitz. Er hatte bereits vor 65 Jahren die Nase voll von wilden Spekulationen auf dem Börsenparkett und den irrationalen Hoffnungen auf den großen Coup.

    Bis heute ist der inzwischen 89-jährige Professor aus Chicago ein Avantgardist der Finanzbranche. Den Grundstein dafür legte er mit dem Aufsatz über die Eckpunkte seiner Portfoliotheorie. Eine Anlage betrachtete Markowitz unter drei Aspekten: Die Renditechancen, das Risiko und vor allem die Entwicklung einer Anlage im Vergleich zu weiteren Anlagen im Portfolio.

    Im Kern ging es dem Kapitalmarktforscher um die optimalen Mischungsverhältnisse von Anlagen auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse. Er wollte die Titel des Portfolios so kombinieren, dass ihre Ertragschancen an unterschiedliche Voraussetzungen gekoppelt waren. Dadurch können eventuelle Wertverluste in einem Bereich durch Gewinne aus anderen aufgefangen werden.

    Markowitz vertraut darauf, dass eine gute Streuung in einem Portfolio das Risiko einer Anlage minimiert. Darüber hinaus erforschte er, wie das optimale Mischungsverhältnis von Aktien und risikoarmen Anlagen aussehen könnte. Auf diese Weise konnte er Depots zusammenstellen, die durch Streuung die bestmögliche Rendite erwirtschaften.

    Natürlich wurde die Theorie von Markowitz im Laufe der Jahre immer weiter verfeinert. Die Eckpfeiler aber haben bis heute Bestand. Bei quirion legen wir auf den wissenschaftlichen Unterbau unseres Anlagemodells großen Wert und haben damit in der Praxis sehr gute Erfahrungen gemacht. Wir halten uns fern von spekulativen Stories und begrenzen das Anlagerisiko durch eine breite, weltweite Diversifikation. Insofern sind für uns die Unwägbarkeiten in der Zinspolitik kein Grund zur Unruhe.




    Anna Voronina
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    Nach einem Betriebswirtschaftsstudium war sie zunächst als Derivatehändlerin an der Stuttgarter Börse tätig, bevor sie sich voll und ganz der quirin bank verschrieb. Dort oblag ihr zunächst das Ordermanagement der IT-Abteilung, ehe sie an der Seite von Karl Matthäus Schmidt quirion nach und nach Leben einhauchte. Für die gebürtige Ukrainerin, eine ehemalige professionelle Bahnradfahrerin, gibt es in ihrer Freizeit nichts Besseres, als sich sportlich zu betätigen.
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    Verfasst von 2Anna Voronina
    Gelassenheit bei steigenden Zinsen Die Mischung macht’s Die aktuelle Zinspolitik fordert den Anlegern Nervenstärke ab. Unsere Erfahrungen zeigen, dass eine breite Investmentstreuung das Risiko überschaubar macht. Der US-Ökonom Harry Markowitz hat dies wissenschaftlich nachgewiesen.

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