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Hat FXCM eine Zukunft?
Zwei Jahre zum Vergessen für FXCM ist wohl noch moderat ausgedrückt. Denn dass durch die US-Turbulenzen auch den anderen Niederlassungen Gefahr drohen könnte, ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Aber gewichtige Argumente sprechen auch für den Überlebenskünstler FXCM. Versuch einer Bestandsaufnahme.
Für die wenigen Trader und Leser, die von den jüngsten Geschehnissen noch nichts mitbekommen haben sollten: der amerikanischen Niederlassung von FXCM wurde nach einer Strafe auch die Lizenz entzogen, samt Bann für die beiden Geschäftsführer. Der Vorwurf: zugkräftige Werbung indem man sich als "No Dealing Desk"-Broker bezeichnete, dabei aber indirekt an einem der angeschlossenen Liquiditätsprovider beteiligt war. Der bevorzugt Orders erhalten haben soll, und im Gegenzug Provisionen an FXCM zahlte. Einen kurzen Überblick dazu finden Sie in diesem letzten Artikel.
Um den Überblick nicht zu verlieren, kann man sich etwa an dieser chronologischen Zeitlinie orientieren:
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Folgende Aufstellung hat natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Quellen sind sich nicht immer einig, und von offizieller Seite hält man sich zurück mit Detaileinblicken. Aber nicht wenige Mitglieder haben ein oder mehrere Konten bei FXCM und viele drängende Fragen. Daher dieser Versuch eines Blicks in die Kristallkugel. Die Frage, ob FXCM eine glänzende Zukunft hat, oder doch das Damoklesschwert fallen wird, versuchen wir für uns anhand einer klassichen Pro- und Contra-Analyse zu klären.
Das wird schon wieder
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Wo ist der Schaden für die Kunden? Ist der tatsächlich erwiesen? Man darf nicht aus dem Auge verlieren, von wem die Strafe und der Bann ausgesprochen wurden. Von der CFTC. Der US Commodity Futures Trading Commission. Dass denen die FX-Broker ein Dorn im Auge sind, ist ein alter Hut.
Wenn die Kunden nun tatsächlich einen Schaden erlitten haben, warum dann die relative niedrige Strafzahlung von 7 Millionen USD, und keine Rückerstattung an die Kunden, wie davor auch schon mal praktiziert wurde? In diesem interessanten Artikel legt ein ehemaliger leitender Angestellter von FXCM dar, warum seiner Meinung nach der Bann von FXCM in den USA eine ganz schiefe Optik hat.
Kurz zusammengefasst: der Liquiditätsprovider Effex Capital soll sich bei seiner Preisstellung nicht am Interbankenmarkt oder Reuterskursen orientiert haben, sondern an den FXCM-Kursen. So konnte regelmäßig gegenüber den anderen angeschlossenen LP´s ein besserer bid/ask gestellt werden, und wurde in logischer Folge ein großes Ordervolumen angesaugt.
WENN diese an Effex Capital gerouteten Orders also zum besten verfügbaren Kurs ausgeführt werden konnten, dann entstand den Kunden auch kein Schaden. Dass von LP´s Rebates gezahlt werden, ist auch kein Sonderfall. Der Artikel mag nicht ganz objektiv sein, aber war es die CFTC?