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    Rekord für nachhaltige Geldanlagen in Deutschland

    Der Trend ist ungebrochen – Das Volumen von Ökofonds war noch nie so hoch wie im Jahr 2016. Privatanleger schärfen ihr Bewusstsein für nachhaltige Kapitalanlagen – auch in Form von Festzinsanlagen und Sachwert-Investments. Außerdem gibt es gute Neuigkeiten: Nachhaltigkeit wird jetzt endlich messbar.

    Das Volumen von Nachhaltigkeitsfonds hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht. Bis zum Jahreswechsel stieg das in diesen Fonds verwaltete Vermögen auf 43,8 Milliarden Euro an. Dies sind 16 Prozent mehr als noch im Vorjahr (2015: 37,6 Milliarden Euro) und mehr als dreimal so viel wie in 2006 (14 Milliarden), ergibt eine Untersuchung des ECOreporter. Auch die Anzahl der nachhaltigen Fonds schnellt in die Höhe – was es für Privatanleger schwieriger macht, sich auf dem Markt zu Recht zu finden.

    Eine erste Orientierung bietet da die Suche nach den versteckten Champions. Stefan Dorst vom Vermögensmanager avesco sucht im Markt nach erfolgreichen, aber eher unbekannten Unternehmen, die nachhaltig arbeiten. „Ein „immer mehr“ wird es nicht geben, speziell in einer Welt mit endlichen Ressourcen ist das auch gar nicht möglich“, sagt Dorst im Gespräch mit dem Fondsvermittler FondsDISCOUNT.de. „Nachhaltig Investieren heißt, Kapitalströme in verantwortungs- und wirkungsvolle Investment-Konzepte einzubringen. Mit seinem seit Januar 2015 aufgelegten Aktienfonds avesco Sustainable Hidden Champions (SHC-Fonds; ISIN R-Tranche: DE000A1J9FJ5; ISIN I-Tranche:  DE000A12BKF6) geht Dorst dieser Definition nach.

    Ebenfalls interessant für nachhaltig orientierte Anleger ist der Rentenfonds Dual Return Fund – Vision Microfinance (ISIN: LU0236782842). Mit ihm unterstützen Anleger die Vergabe von Mikrokrediten in mehr als 50 Ländern. Alleine 2016 wurden über den Fonds rund 219 Millionen US-Dollar an Darlehen an Mikrofinanzinstitute etwa in Indonesien, Bolivien oder Ghana vergeben. Seit der Auflage des Mikrofinanzfonds im April 2006 bis zum Dezember 2016 wurden rund 900 Millionen US-Dollar in Form von Krediten vergeben, mit denen sich Kleinst- und Kleinunternehmen ihre Existenz sichern und ihr Geschäft ausbauen können. Seit Mai 2016 ist der Mikrofinanzfonds auch für Privatanleger in Deutschland zugelassen. Die Wertentwicklung in den vergangenen fünf Jahren lag bei 12,48 Prozent (Stand: 3. Februar 2017, Quelle: FWW). „Wir beobachten, dass immer mehr Anleger sehr bewusst investieren möchten“, sagt Günther Kastner, CIO der C-Quadrat Asset Management GmbH.

    Wer etwas mehr Risiko eingehen möchte, investiert in den Deutsche Global Hybrid Bond Fund (ISIN: DE0008490988). Der Fonds investiert überwiegend in Genussscheine, Wertpapiere ähnlichen Charakters (z.B. sog. Tier-1 Anleihen) und andere nachrangige Schuldverschreibungen (siehe Vergleichs-Chart).

    Nachhaltige Aktien werden künftig schneller im Kurs steigen

    Mit der steigenden Nachfrage mus auch die Qualität der Kapitalanlagen sichergestellt werden. Zahlreiche Organisationen bemühen sich um die Einordnung der offenen Investmentfonds in nachhaltige und weniger nachhaltige Kategorien. Ein neues Kapitel in der Geschichte der Nachhaltigkeit zeichnet sich mit dem Projekt ‚S-Ray‘ ab. Das zusammengesetztes Wort aus ‚Sustainability (Nachhaltigkeit)‘ und ‚X-Ray (Röntgen)‘ ist der Name für eine Kennzahl, die Nachhaltigkeit messbar machen soll. Sein Initiator Arabesque - bekannt durch den eigenen SICAV-Fonds Arabesque Systematic R (ISIN: LU1164757400) - setzt sich zum Ziel, die Fülle der Informationen zu bündeln und einer breiten Masse transparent und kostenfrei auf einem Portal zur Verfügung zu stellen. „Durch die entstehende Transparenz erwarten wir Portfolio-Umschichtungen in Aktien, die einen besseren UN Global Compact Wert haben“, erklärt Andreas Feiner, Head of ESG Research and Advisory bei Arabesque, im Gespräch auf dem Fondskongress in Mannheim. „Der Effekt von transparent verfügbaren Nachhaltigkeitsinformationen ist vergleichbar mit dem Effekt, den das Röntgengerät für die Medizin hat: Beide schaffen durch zusätzliche Informationen eine bessere Entscheidungsgrundlage für alle Beteiligten“, so Feiner.

    „Wasser ist kein Spekulations-Objekt“

    Nicht ganz so euphorische Töne zum Thema Nachhaltigkeit kommen von Martin Klöck, Managing Partner der Signina Capital AG. „Wenn man es zynisch ausdrücken möchte, könnte man sagen: Aus der Finanzbranche überwiegt der Trend, auf den man aufspringen will, auf Anlegerseite überwiegt der Wille, Gutes zu tun.“ Vor allem Pensionskassen und Versicherungen müssten über einen Zeitraum von 20 Jahren denken und Investitionen tätigen, die für Generationen halten. Auch hier sei das Interesse von zwei Seiten begründet, man möchte Gutes tun und vom Trend profitieren.

    Klöck beschäftigt sich hauptsächlich mit Wasser als Investment und warnt: „Wasser ist kein Spekulations-Objekt. Wir verkaufen kein Trinkwasser aus Verpackungen oder das Wasser aus den Leitungen. Wir bauen auch keine Pipelines.“ Wasser sei kein Rohstoff, der zu einem bestimmten Preis gehandelt werden sollte. „Wir investieren ausschließlich in den Ausbau bestehender Infrastrukturprojekte“, so Klöck. Signina Capital baue Anlagen, die dafür sorgen, dass aus Wasser saubere Energie gewonnen werden kann. Privatanleger können sich mit der Wasser-Infrastruktur-Anleihe 1 an diesen Projekten beteiligen. Wie genau diese Anleihe funktioniert, verrät Thomas Mitroulis von Apano im Video-Interview.

    5,5 % Rendite p.a. mit der Wasser-Infrastruktur-Anleihe

    Wer befürchtet, dass bei einem Wasser-Investment die Felle davonschwimmen könnten, interessiert sich vielleicht für handfestere Rohstoffe, wie zum Beispiel Holz. Eine der wenigen Holz-Kapitalanlagen für Privatanleger bietet FamilyTrees an. „Lettland und Litauen sind für uns ideale Standorte für Baumplantagen: Es gibt genügend gutes Land, das nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittel- oder Energieerzeugung steht“, verrät Geschäftsführer Vytautas Šaukščius im Interview. „Durch unseren Mix der Baumarten beginnt die Erntemöglichkeit etwa nach 15 Jahren bei den Espen, bei Birken nach rund 18 Jahren.“ Gesunde Bäume sollten aber Zeit bekommen, damit sie an Volumen zunehmen. „Dies gilt besonders für die Vogelkirschen und die Lärchen, die gutes und teureres Holz geben, wenn man sie bis zum Vertragende stehen lässt“, sagt Šaukščius. Erlöse aus Durchforstungen, die erstmals nach etwa sechs bis sieben Jahren anstehen, fließen dem Kunden natürlich bereits vorher zu.

    Subventions-Kürzung wirft lange Schatten über die Solarindustrie

    Mit Investitionen in neue Energieträger, wie zum Beispiel Windparks und Solaranlagen, konnten Anleger in den vergangenen zehn Jahren stattliche Renditen erzielen. Doch die Energiewende in Europa schreitet immer schneller voran. Der Markt wird effizienter, Subventionen werden gekürzt oder ganz gestrichen. Das Verfassungsgericht in Italien hat die rückwirkende Kürzung des Fördertarifs für Photovoltaik-Anlagen (PV) kürzlich als rechtmäßig erklärt. Die Preise für PV-Anlagen hätten sich in den vergangenen Jahren drastisch reduziert und moderne Anlagen seien effektiver als noch vor einigen Jahren, lautet die Begründung – der europäische Markt wird sich zunehmend selbst überlassen. Für Anlagenbetreiber könnte das künftig Einbußen bedeuten.

    Ganz anders hingegen sieht es im Solarmarkt außerhalb Europas. Das Investmenthaus Thomas Lloyd ist ein Spezialist für die Sektoren Cleantech und Infrastruktur in Asien. Über Fonds können Privatpersonen in nachhaltige Energieversorgung durch Solar- und Biomassekraftwerke in den Philippinen investieren.

    Mit der Vermögensanlage Cleantech Infrastrukturfonds (CTI 5 D) von ThomasLloyd investieren Anleger als Co-Investor gemeinsam mit institutionellen Großanlegern gleichzeitig in 30 bis 50 Projekte aus den Bereichen Wind-, Solar- und Bioenergie. Damit ist das Investment bereits diversifiziert, denn die Größe einer einzelnen Investition darf einen Anteil von 15 Prozent nicht übersteigen. Die prognostizierte Rendite beträgt 9,8 Prozent pro Jahr bei einer Mindestlaufzeit von fünf Jahren. Die Beteiligung ThomasLloyd CTI 9 D ist ab 10.000 Euro erhältlich und läuft neun Jahre. Dafür liegt die prognostizierte Rendite bei üppigen 15 Prozent. Durch den Kapitalrückfluss reduziert sich das Risiko der Investition bereits nach drei Jahren um 45 Prozent.

    Nachhaltigkeit war auch das beherrschende Thema auf dem Fonds Kongress in Mannheim Ende Januar. Es ist also damit zu rechnen, dass die Anzahl der nachhaltigen Investitionsmöglichkeiten künftig noch zunehmen wird.


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