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    Marktkommentar  750  0 Kommentare Andrew Rose (Schroders): Zusammentreffen von Trump und Abe positiv für Japan

    Die freundliche Atmosphäre zwischen Shinzo Abe und Donald Trump vertagt die tatsächlichen Auseinandersetzungen wohl nur, so Andrew Rose.

    US-Präsident Donald Trump und der japanische Premierminister Shinzo Abe verbrachten ein gemeinsames Wochenende zwischen Golf und Gesprächen in Washington und Florida. Trotz fragwürdiger Körpersprache und einem recht gequält wirkenden Handschlag schien die Atmosphäre freundlicher als allgemein erwartet. Während Abe kaum mehr als neue Arbeitsplätze in den USA angesprochen haben dürfte, zeigte sich Trump bemüht, die offensichtlichen Handelskonflikte mit Japan kleinzureden – zumindest für den gegenwärtigen Zeitpunkt.

    Was über den Handschlag hinausgeht

    Überraschend schien, dass sich beide Seiten einigermaßen passiv verhielten – ganz besonders vor dem Hintergrund der lauten Töne um das transpazifische Handelsabkommen TPP. Als praktisch erste Amtshandlung hatte Trump den Rückzug aus TPP angekündigt. Oder andersherum: Er ließ keinen Zweifel daran, jede asymmetrische Verhandlungsposition und jeden möglichen Nachteil für die USA aggressiv anzugehen. Damit scheinen die Positionen Trumps negative Folgen für die japanische Wirtschaft zu bedeuten – was zu unübersehbaren Sorgen in Japan geführt hatte. Dass Shinzo Abe nun das Zusammentreffen mit Trump ohne offenbare Beschädigung überstanden hat, dürfte seine Position in der Heimat durchaus gestärkt haben.

    Ebenfalls nicht einfach und eine potenzielle Mine in den Beziehungen der beiden Staaten: Trump hatte Japan bezichtigt, Währungskurse zu manipulieren – was Beobachter unzutreffend oder zumindest nicht mehr zutreffend nennen. Doch allein die Tatsache, dass der japanische Finanzminister Aso zu Gesprächen nach Washington gereist war, befeuerte erneut die Unsicherheiten. Doch auch hier scheint Japan ohne weitere Beschädigung davongekommen zu sein – zumindest in offiziellen Verlautbarungen.

    Der Feind meines Feindes …

    Dinnerpartys und die ein oder andere Runde Golf unter der Sonne Floridas: Was nicht nach hart geführten Verhandlungen aussieht, stand entsprechen kurz vor dem Abrutschen in völlig bedeutungslose Langeweile. Allerdings nur so lange, bis Nordkorea mit dem Test einer ballistischen Rakete im wahrsten Wortsinn wieder Feuer in die Gespräche brachte. Oder andersherum, für Trump und Abe die perfekte Kulisse von Harmonie und Einmütigkeit zu schaffen: So zeigte man auf einer eilends einberufenen Pressekonferenz demonstrative Geschlossenheit gegenüber dem gemeinsamen Gegner. Nicht ohne dass jedoch Trump den Bogen fast überspannt hätte, als er den Schulterschluss von Japan und den Vereinigten Staaten gegenüber Nordkorea betonte – und dabei die Rolle Südkoreas vollkommen unerwähnt ließ.

    So scheint es unter dem Strich ein gutes Wochenende für Shinzo Abe gewesen zu sein. Selbst wenn die wichtigen inhaltlichen Auseinandersetzungen ganz offensichtlich nur vertagt sind.




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    Marktkommentar Andrew Rose (Schroders): Zusammentreffen von Trump und Abe positiv für Japan Die freundliche Atmosphäre zwischen Shinzo Abe und Donald Trump vertagt die tatsächlichen Auseinandersetzungen wohl nur, so Andrew Rose.