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    Marktkommentar  654  0 Kommentare Igor de Maack (DNCA): Wöchentlicher Kommentar zu den Märkten (24. Februar 2017)

    In seiner Kolumne nimmt Igor de Maack eine weitere, möglicherweise lohnende Sektorrotation in den Blick: die der Telekommunikationsbranche.

    ​Eine vorübergehende, jedoch willkommene Abwechslung vom Politikgeschehen bietet uns die Jahresberichtssaison. Nach den Banken im zweiten Halbjahr 2016 hat nun die Telekommunikationsbranche bewiesen, dass sich eine Sektorwette im Jahr 2017 durchaus lohnen könnte. Telecom Italia, Telefonica, Orange und Bouygues haben solide Zahlen vorgelegt.

    Überall in Europa ist weiterhin ein hohes Wachstum bei der Anzahl der Glasfaser- und Breitband-Abonnenten zu beobachten, und bei den ARPU (den durchschnittlichen Erlösen pro Kunde) vermeldet die Mobilfunkbranche eine allmähliche Stabilisierung. Somit dürften die Mobilfunkanbieter nun endlich Zuwächse bei ihren Bruttobetriebsergebnissen wie auch bei den Dividenden verzeichnen. Eine entscheidende Rolle werden die Anbieter von Telekom-, Medien- und Datenbank-Infrastrukturen spielen. Sie stellen somit ein bevorzugtes Anlagethema unserer Fonds dar, zumal sich die Bewertungen bislang in einem vernünftigen Rahmen bewegen.

    Am Anleihenmarkt warten insbesondere die amerikanischen Anleger vorerst die nächsten Schritte der Fed ab. In den letzten zehn Jahren hat die amerikanische Notenbank die Zinsen lediglich zweimal angehoben, während in den 70er Jahren 35, in den 80er Jahren 28, in den 90er Jahren 11 und in den 2000er-Jahren jeweils 20 Zinsschritte nach oben erfolgt sind.

    Der jetzige geldpolitische Zyklus ist somit absolut außergewöhnlich, wie im Übrigen auch die Rekordhochs an der amerikanischen Börse. In Europa mussten die Aktienmärkte im zurückliegenden Jahrzehnt gleich mehrere Phasen ausgeprägter Volatilität verkraften (die Subprime-Krise 2008 und die Euro-Krise 2011). Zunehmende Sorge bereitet den Sparern aber auch die Fragilität der demokratischen Systeme, die von allen Seiten dem Ansturm von Quacksalbern ausgesetzt sind.

    Diese versprechen ausnahmslos eine bessere Zukunft anhand alter Rezepte, die sich leider bereits in der Vergangenheit als Irrwege erwiesen haben.

    Seit Kurzem keimt jedoch neue Hoffnung auf. Bereits in der fünften Woche in Folge konnten europäische Aktien Nettozuflüsse verbuchen (in einer Größenordnung von 5 Milliarden Dollar). Dieser Lichtstrahl am Horizont trotz der anstehenden politischen Stichtage könnte eine neue Dynamik für einen Aktienmarkt bedeuten, von dem sich die Anleger nun seit Jahren abgewendet haben – genauer gesagt, seit dem Platzen der Bewertungsblasen (Dotcom, Immobilien etc.) in Zeiten eines allzu hohen Vertrauens in eine einzige Anlagenklasse.

    Trotz der inhärenten Risiken gilt für Aktienanlagen eben jenes lateinische Sprichwort, das manchmal auf bestimmten Weinflaschen zu lesen ist: Abusus non tollit usum – Missbrauch hebt den rechten Gebrauch nicht auf.




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    Marktkommentar Igor de Maack (DNCA): Wöchentlicher Kommentar zu den Märkten (24. Februar 2017) In seiner Kolumne nimmt Igor de Maack eine weitere, möglicherweise lohnende Sektorrotation in den Blick: die der Telekommunikationsbranche.