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     940  0 Kommentare Studie – niedrige Zinsen sorgen für Ärger

    EZB_Euro_1Die EZB beschließt ein Anleihenkaufprogramm in der Größe des Saarlandes. Dieser Satz ergibt natürlich wenig Sinn, wenngleich wir ihn gerne einmal in der Zeitung lesen würden. Denn zum einen jongliert der Italiener in der Frankfurter EZB-Zentrale mit Summen, die wenig greifbar sind. Zum anderen freuen sich die Rheinland-Pfälzer im Team wenn das Saarland in den Medien als Maßeinheit missbraucht wird.

    Nun – wie kommen wir vom Saarland zu Mario Draghi und dem Anleihenkaufprogramm? Im äußersten Westen der Republik ist der Ärger über die Niedrigzinsphase am größten. Dies hat eine repräsentativen Befragung der ING-DiBa ergeben. Fast die Hälfte der Deutschen sind aufgrund der niedrigen Zinsen „unzufriedene Sparer“. Im europäischen Vergleich sind nur die Österreicher mit 58 Prozent noch weniger glücklich. Das ist eine der Erkenntnisse aus einer repräsentativen Befragung der ING-DiBa, bei der Konsumenten in 13 europäischen Ländern sowie Australien und den USA zum Thema Sparverhalten in der Niedrigzinsphase befragt wurden. Die Umfrage ergab, dass aber nicht nur die Sparnation Deutschland unter dem anhaltenden Zinstief leidet, denn auch in den übrigen Ländern Europas gibt es mehr Sparer als Kreditnehmer.

    Was tun gegen die niedrigen Zinsen? Eine Möglichkeit gegenzusteuern, ist die Festzinsanleihe Plus der IKB (WKN: A2BN96), die eine Mindestverzinsung von 1,2 Prozent zahlt und von steigenden Zinsen profitiert…

    Sparer in ganz Europa leiden unter der Niedrigzinspolitik der EZB

    In jedem Land der Umfrage übersteigt der Wert der negativen Empfindungen hinsichtlich des aktuellen Zinsniveaus den der positiven. So haben mit 44 Prozent die meisten Deutschen geantwortet, dass sie durch die Niedrigzinsen verärgert sind (europäischer Durchschnitt: 37 Prozent). Knapp dahinter steht die Besorgnis bei den Deutschen an zweiter Stelle: 43 Prozent der Befragten gaben an, aufgrund der Zinspolitik der EZB allgemein besorgt zu sein. Auch die restlichen Europäer empfinden mit 39 Prozent ähnlich. 39 Prozent der Deutschen sind über die niedrigen Zinsen sogar frustriert. Dies entspricht exakt dem europäischen Durchschnitt. „Vor allem aus Deutschland bläst der EZB der Wind ins Gesicht – als selbstverstandene Sparernation wähnt man sich im Fadenkreuz der Währungshüter und drängt aufgrund der anziehenden Inflation auf ein Ende der Niedrigzinspolitik“, so Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING-DiBa. „Aber die bei uns höhere Preissteigerung ist letztlich einer rund laufenden Wirtschaft und hoher Beschäftigung zu verdanken – und darauf möchten wir ja auch nicht verzichten.“

    Deutsche sind unzufrieden und sorgen sich um ihre Rente

    Börse_2017_1Genauer nach den Ursachen für ihren Unmut befragt, sagten 48 Prozent der Deutschen, dass sie aktuell wegen der Niedrigzinsen mit dem Sparen unzufrieden sind. 26 Prozent gaben an, sich um ihre Rentensparziele sorgen zu machen; 18 Prozent waren der Auffassung, dass sie ihre Sparziele momentan nicht erreichen können. Andererseits gaben 19 Prozent der befragten Deutschen an, nun mehr Geld auszugeben.

    Besorgte Saarländer

    Im bundesweiten Vergleich sticht vor allem das kleinste deutsche Flächenland hervor: Während die Befragten in allen anderen Bundesländern den Aussagen „Ich bin über niedrige Zinssätze besorgt“, „Ich bin über niedrige Zinssätze frustriert“ und „Ich ärgere mich über niedrige Zinssätze“ zwischen 30 bis 50 Prozent zustimmten, sind es im Saarland um die 70 Prozent. Möglicherweise liegt die hohe Unzufriedenheit an der dortigen Kleinsparerdichte: Unter den Befragten mit drei verfügbaren Monatsgehältern oder weniger weist das Saarland den höchsten Anteil auf. Auch der Anteil mit Ersparnissen von weniger als einem verfügbaren Monatseinkommen ist hier am höchsten. Wer aber nur über geringe Ersparnisse verfügt und mögliche Verluste nicht tragen kann, für den ist ein Ausweichen auf rentablere, aber riskantere Anlagemöglichkeiten keine gute Alternative – und somit trifft die aktuelle Zinssituation solche Kleinsparer besonders hart.

    Quelle: ING Diba




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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