Barrick Gold, Newmont Mining, Goldcorp – Zurück zu altem Glanz
Die Party bei den Goldförderern hat erst begonnen. Seit Mitte Dezember ist die Notierung des Edelmetalls kräftig auf dem Weg nach oben. Da die Aktien der Goldförderer um das Vielfache gestiegen sind, sind sie einer der Lieblinge der Investoren. Umso wichtiger ist es, ob der Aufwärtstrend beim Goldpreis weitergeht. Bereits im ersten Teil unseres Beitrags haben wir unsere Einschätzungen zur Branche präsentiert, die wir an dieser Stelle weiterführen wollen.
Barricks Firmenchef Kelvin Dushnisky hat die Produktionsprognose für 2017 auf 5,6 bis 5,9 Mio. Unzen deutlich angehoben, was Investoren überzeugt hat. Gleichzeitig sollen die Vollkosten mit 720 bis 770 Dollar niedriger sein als bislang geplant. Der Firmenlenker prognostizierte allerdings, dass die Förderung 2018 auf 4,8 bis 5,3 Mio. Unzen sinken werde. Barrick hat damit ähnliche Probleme wie viele andere Unternehmen der Branche, denen es zusehends schwer fällt, neue Goldvorkommen zu erschließen.
So waren die Reserven von Barrick auf 85,9 Mio. Unzen gesunken, gegenüber 91,9 Mio. Unzen für Ende 2015. Nachdem sich der Konzern in den vergangenen Jahren vor allem auf die Erforschung der bestehenden Vorkommen fokussiert hat, will Dushnisky nun verstärkt Geld in die Erforschung von „Greenfield“-Projekten stecken, also quasi auf der grünen Wiese nach Gold suchen.
Anleger, die aufgrund der Problematik lieber auf die gesamte Branche als auf Einzelwerte setzen, greifen häufig zum Comstage NYSE Arca Gold Bugs ETF (WKN ETF091). Der ETF hat ein Fondsvolumen von rund 260 Mio. Dollar und eine Gesamtkostenquote von lediglich 0,65 Prozent. Für Bullen eignet sich der Turbo-Bull auf Barrick Gold mit der WKN DM1K0L aus unserer ISIN-Liste.
Vor Barrick hatte bereits der kanadische Konkurrent Goldcorp starke Zahlen vorgelegt. So waren die Vollkosten des Branchendritten 2016 auf 856 Dollar je Unze gesunken. Für 2017 peilt der Konzern rund 850 Dollar an, während das Management die mittelfristigen Ziele bekräftigt hat. Bis 2021 sollen die Produktion und die Reserven um jeweils 20 Prozent gesteigert werden, während die Vollkosten um 20 Prozent gesenkt werden sollen.
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Optimistischer Ausblick bei Newmont Mining
Newmont Mining hatte für 2016 eine Förderung von 4,8 bis 5,0 Mio. Unzen Gold prognostiziert. Zwar sind die Vollkosten im dritten Quartal etwas gestiegen auf 925 Dollar je Unze. Im Gesamtjahr sollen sie allerdings bei lediglich 870 bis 930 Dollar liegen. Weil das US-Unternehmen relativ wenig verschuldet ist, treibt Vorstandschef Gary Goldberg die Expansion zügig voran. Er dürfte ebenfalls einen optimistischen Ausblick abgeben.
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Der Goldpreis könnte in den nächsten Monaten weiter deutlich klettern. Dazu muss er die 200-Tages-Linie bei rund 1.265 Dollar dauerhaft durchbrechen, womit sich das charttechnische Bild weiter deutlich aufhellen würde. In dem Umfeld sollte der Glanz der Goldförderer zusehends zurückkehren. Immerhin notiert der NYSE Arca Gold Bugs Index trotz der jüngsten Rally immer noch um 65 Prozent unter dem Rekordhoch vom 9. September 2011. Dabei haben sich die Ergebnisse etlicher Unternehmen in den vergangenen Quartalen deutlich verbessert.