Deutsche Bank bis Apple – Crash Warnung
Für Bill Gross balanciert die US-Wirtschaft auf einem schmalen Grad. Der Pimco-Gründer stimmt in den Chor von Carl Icahn ein und warnt vor einer deutlichen Korrektur an den Märkten. Gross verweist auf das aufgeblasene Schuldensystem, dass jederzeit platzen könne. Auf der Haben-Seite steht die Rekapitalisierung der Banken, das Job-Wachstum und, wichtig für die FED, die US-Börsen auf Rekordniveau. Gleichzeitig erachtet er das stark kreditfinanzierte System wie eine LKW-Ladung Nitroglycerin auf einer holprigen Straße.
Für Gross könnte ein Fehler eine Kredit-Implosion auslösen. Bei einem Zusammenbruch der Kreditblase würden Investoren ihr Kapital aus allen Anlageklassen wie Aktien, Immobilien oder Anleihen abziehen. Doch die Lage ist anders als 2008, als die Zentralbanken ein breites Portfolio an Maßnahmen zur Verfügung hatten. Heute sind die Zinsen niedrig und es bleibt wenig Spielraum. Soweit die Mahnung von Bill Gross im März-Ausblick.
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Unser Blick auf die vergangene Woche und die Märkte:
Der US-Arbeitsmarkt läuft und läuft. Die Zahlen vom Freitag unterstreichen einmal mehr, dass die nächste Zinserhöhung in den USA ausgemachte Sache ist. Einzige Frage nun – wieviele weitere folgen 2017? Wir gehen von drei Zinsschritten aus, denn der Inflationsdruck könnte mit Blick auf den Ölpreis durchaus ab dem Sommer nachlassen. Anker hierfür werden ab sofort die Löhne sein.
Fundamental ist das Chance-Risiko-Verhältnis für den DAX klar gesagt „bescheiden“. Boomende Arbeitsmärkte, bessere Weltkonjunktur und Trumponomics sind reichlich eingepreist. Die Volatilität hängt am Tiefpunkt, die Sorglosigkeit ist groß. Dennoch können Märkte länger irrational bleiben als man selber liquide, so ein Börsensprichwort. Deshalb ist ein Fortgang der Rally weiterhin möglich, ein Anstieg des DAX auf sein Rekordhoch durchaus denkbar, die fehlenden rund 350 Zähler könnten mit zwei sehr guten Tagen schon kommende Woche geschafft werden.
Um es aber noch einmal klar zu sagen – nach Chance-Risiko-Verhältnissen ist es unvernünftig, jetzt den steigenden Kursen hinterher zu laufen. Die Wirtschaftsdaten sind speziell in den USA robust, da werden teure Aktienmärkte momentan billigend in Kauf genommen. Doch viele Investoren agieren eben prozyklisch und genau das könnte die Indizes weiter treiben. Man erinnere sich ein Jahr zurück, als der DAX um 9.000 notierte. Damals war das Chance-Risiko–Verhältnis exzellent, doch niemand wollte Aktien haben. Warum? Weil die Volatilität hoch und die Angst groß waren. Jetzt ist es genau umgekehrt und allen Antizyklikern sollte dies Warnung genug sein. Die Aktienampel steht auf grün, doch die Bewertungsampel auf feuerrot.
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