Analyse
DAX: EZB und NFP bringen keine neuen Impulse
Der deutsche Leitindex kam auch in der vergangenen Handelswoche nicht wirklich vom Fleck und notiert weiterhin seitwärts im Bereich der übergeordneten Trendkanallinie und der psychologischen 12.000 Punkte Marke. Dabei standen mit dem Zinsentscheid der EZB und dem US-Arbeitsmarktbericht Termine mit erhöhtem Bewegungspotenzial auf der Agenda. Neue bullishe oder bearishe Impulse blieben aber aus, sodass neben der technischen auch die fundamentale Lage unverändert bleibt.
Marktsituation DAX – 13. März 2017
Mario Draghi und die EZB behalten ihren Kurs bei und sind in der vergangenen Handelswoche nicht von der ultralockeren Geldpolitik abgerückt. Drgahi betonte, dass die Schlüsselzinssätze auch lange nach dem Auslaufen des Anleihekaufprogramms auf dem aktuellen Niveau liegen könnten.
Auch an den insbesondere in Deutschland umstrittenen Anleihenkäufen machten die Währungshüter keine Abstriche. Sie sollen bis mindestens Ende 2017 laufen und dann ein Volumen von 2,28 Bio. € erreichen. Aus Deutschland kamen in der Folge kritische Stimmen. Diese gibt es allerdings schon seit Monaten und Draghi zeigte abermals, dass er sich davon nicht beindrucken lässt und ungeachtet dessen seinen Kurs weiterverfolgt. Als Grund nannte er unter anderem die andauernd niedrige Kern-Inflation. In dieser werden die schwankungsanfälligen Öl- und Lebensmittelpreise ausgeklammert. „Ein sehr erhebliches Ausmaß an geldpolitischer Unterstützung wird immer noch benötigt“, sagte Draghi auf der anschließenden Pressekonferenz.
Damit traf die EZB auch die Erwartungen des Finanzmarktes, der im Vorfeld nicht davon ausgegangen war, dass die EZB von ihrem aktuellen Kurs abrückt. Hier hatte es keine vorbereitenden Äußerungen Draghis gegeben und überraschende Kehrtwenden sind durch Notenbanken in der Regel nicht zu erwarten.
Daher gab es auch beim DAX keine nennenswerten Bewegungen. Dieser notiert im Tageschart weiterhin an der oberen Trendkanallinie, wodurch das übergeordnete Chartbild weiterhin bullish bleibt. Ein Angriff auf das bisherige Allzeithoch ist damit auch in den kommenden Tagen und Wochen sicher nicht auszuschließen. Allerdings kam der DAX kurz vor dem Wochenende im Zuge des US-Arbeitsmarktberichtes wieder stärker unter Druck, weshalb zum Wochenauftakt erstmal der temporäre Unterstützungsbereich bei 11.900 Punkten im Fokus stehen dürfte.