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     1533  1 Kommentar VW – fast unglaubliches Kursziel

    VW_BerlinLiebe Leser von Feingold Research, selten war die Aussage “Aktien sind teuer / billig” so schwierig und komplex zu treffen wie jetzt. Ein Beispiel – wir halten US-Aktien für absurd teuer. Das Shiller KGV für den US-Markt liegt bei 29 – absolutes Krisenniveau. Wir haben Ihnen in zwei Videos (Finanzmarktrunde sowie Charts mit Franz-Georg) diese Woche erläutert, was es dazu mit VIX und KGV im Verhältnis auf sich hat. Das Shiller KGV für den DAX liegt bei 17 – durchaus o.k. Jedoch wird sich der DAX bei einem Rutsch in den USA kaum entziehen können. Folge – sichern Sie bei dieser VOLA mit Puts auf jeden Fall das Depot ab. Es ist unfassbar günstig momentan, das zu tun, die WKNs CN7YYN auf DAX, DL26KN auf Dow und GL20B1 auf den S&P 500 sind unsere Instrumente.Charttechnisch zeigt der DAX ein durchaus anständiges Bild noch, ebenso wie viele Einzeltitel. Manche überhitzen aber beim Abstand zur 200-Tage-Linie und dann packen Analysten oft einen drauf. So auch bei VW. Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für die Volkswagen-Vorzugsaktien von 193 auf 197 Euro angehoben und die Einstufung auf “Overweight” belassen – 40 Prozent Potenzial. Im Bestreben, die Kernmarke VW rentabler zu machen, nehme der Autokonzern nun so viele Probleme in Angriff wie seit zehn Jahren nicht mehr, schrieb Analyst Jose Asumendi in einer Studie. Dies müsse zwangsläufig zu einer höheren Bewertung der Marke führen.

    Unsere Chartanalyse:

    Die Obergrenze des aktuellen Aufwärtstrends bleibt nach wie vor so fest wie eine Mauer. Auch die jüngsten Gewinnmitnahmen auf diesem Niveau überraschen daher nicht. Das dadurch beschränkte kurzfristige Aufwärtspotenzial des Deutschen Aktienindex schreckt bislang aber nur Wenige ab, solange die Richtung stimmt.

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    Verbindet man die Hochpunkte des DAX seit Ende Januar, ergibt sich eine erstaunlich präzise Trendgerade (orange punktiert), die sich auch in der zweiten Wochenhälfte erneut bewährte. Exakt an dieser aktuell bei rund 12.180 verlaufenden Linie drehte der Index wieder nach unten. Zum Glück existiert ein weiterer charttechnischer Einflussfaktor, der momentan mit ähnlicher Genauigkeit auf der Unterseite als Unterstützung wirksam ist: Am Monatsdurchschnittskurs (blaue Kurve) bei momentan knapp 11.940 wird derzeit regelmäßig gekauft, was den Index schon häufig in den Vorwochen stabilisierte.

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    Auch im Tageschart ist ein Aufwärtstrendkanal (grün) ersichtlich, dessen oberer Rand schon vielfach als Hürde diente (rote Kreismarkierungen). Das nicht mehr weit entfernte Allzeithoch dürfte erfahrungsgemäß ebenfalls Gewinnmitnahmen auslösen, sobald sich die Notierungen diesem Niveau stärker annähern.

    Auch der Blick auf den Kerzenchart macht das aktuelle Verhalten der Marktteilnehmer gut erkennbar. Er zeigt Eröffnungs-, Hoch-, Tief- und Schlusskurse für jeden Tag. Hier ist zu sehen, dass immer nach einem neuen Hoch im laufenden Trend (rote Pfeile) sofort Gewinnmitnahmen erfolgen. Wenige Tage später stabilisiert sich der DAX dann aber, um auf das jeweils nächste Zwischenhoch zu springen. Das gestrige neue Hoch – immerhin der höchste Wert seit April 2015 – unterschied sich jedoch geringfügig von den meisten der bisherigen Kursspitzen: Diesmal lag der Schlusskurs (Close) des Tages deutlich unter dem Eröffnungskurs (Open), es wurden somit sehr schnell wieder Gewinne mitgenommen, und nicht wie bisher zumindest zum Folgetag gewartet. Anleger werden also zunehmend nervöser, der Markt schnelllebiger. Das deutet auf ein geringer werdendes Aufwärtspotenzial hin.

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    Anleger können auf Grund des unverändert intakten Aufwärtstrends zwar bullish bleiben, sollten aber kurzfristig nicht mit Ausbrüchen über die entsprechenden Trendlinien zwischen 12.135 und 12.180 rechnen. Auch die Gefahr einer neuen kurzfristigen Konsolidierungsphase mit Zielen in Richtung 11.940 oder sogar 11.850 ist nicht von der Hand zu weisen. Wer weiter auf steigende Kurse setzen will, sollte zumindest solch eine kleinere Korrektur vor dem Aufbau neuer Positionen abwarten, um sein Chance-Risiko-Verhältnis beim Kauf zu verbessern.

    Diese Chartanalyse stellen wir Ihnen gemeinsam mit Index-Radar zur Verfügung. Wenn Sie uns oder ihn unterstützen möchten, würden wir uns freuen, wenn Sie sich den Premium-Bereich von Index-Radar einmal ansehen. Hier geht`s dorthin…




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    VW – fast unglaubliches Kursziel Liebe Leser von Feingold Research, selten war die Aussage “Aktien sind teuer / billig” so schwierig und komplex zu treffen wie jetzt. Ein Beispiel – wir halten US-Aktien für absurd teuer. Das Shiller KGV für den US-Markt liegt bei 29 – …