Staatsfonds des Emirats Katar investiert
Millionen für HelloFresh-Kochkiste, die nur rote Zahlen kocht
Der Kochbox-Macher HelloFresh erhielt im Dezember 2016 eine Kapitalspritze i.H.v. 85 Millionen Euro. Der Geldgeber blieb seinerzeit lieber anonym. Jetzt ist bekannt: Es war der Staatsfonds des Emirats Katar.
Die Qatar Investment Authority war bei der letzten Finanzierungsrunde beteiligt, obwohl HelloFresh eine Pre-Money-Bewertung von nur zwei Milliarden erhalten hatte - 600 Millionen weniger als bei den beiden vorangegangenen Finanzierungen, siehe hier.
Das Start-up HelloFresh ist aus der Gründungsphase raus und kommt doch nicht auf eigene Beine. Das Unternehmen ist weiterhin im Investitionsmodus und rechnet auch 2017 mit Verlusten. Erst im vergangenen April hatte Hello Fresh von seinem größten Anteilseigner Rocket Internet eine Kreditsumme von 50 Millionen Euro erhalten. Daneben besteht ein 20-Millionen Darlehen der niederländischen Rabobank, siehe hier.
Aus der Gemüsekiste vom regionalen Biobauern machte HelloFresh die Geschäftsidee einer Kochbox mit Rezepten. Alle Zutaten sind in der entsprechenden Menge vorhanden. Sie ersetzt inspirierende Kochbücher und interessante Einkaufserlebnisse. Ob die hohen Ausgaben für Marketing - 120 Millionen in den ersten neun Monaten 2016 - das Ruder rumreißen werden, bleibt ungewiss. Über einen neuen IPO-Termin - der erste wurde Ende 2015 abgesagt - gibt es bislang keine Informationen.
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Das Papier von Rocket Internet rangiert wesentlich unter dem Ausgabekurs von 42,50 Euro. Im Vorjahresvergleich ging der Preis von 29 Euro (Schlusskurs 13.04.2016) auf 16,43 Euro (Schlusskurs 16.03.2017) zurück und fiel damit auf ein neues Rekordtief.