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    Grüner Fisher  869  0 Kommentare Die wahren Trends der Zukunft - Seite 2



    Auch auf der Unternehmensseite sorgt das Niedrigzinsumfeld für günstige Rahmenbedingungen. Planungssicherheit für Großprojekte, volle Flexibilität im Bereich der Fremdfinanzierung. Diese Effekte werden noch über viele Jahre hinweg für Entspannung in den Bilanzen sorgen. Für Unternehmen, die ohnehin auf gigantischen Cash-Bergen sitzen, ist die Anleihe zur „zusätzlichen Finanzierungsoption“ geworden, die aus steuerlichen Gründen in Anspruch genommen werden kann.

    Ungerechtigkeit? Immer auf die Kleinen?

    Wenn die Staaten also ihre Schuldenportfolios nachhaltig aufpolieren können und die Unternehmen flexibler werden, wer sind dann die Leidtragenden der vielgescholtenen Niedrigzinsphase? Der Fall scheint - auch durch den Wahlkampf befeuert - klar: Es wird wieder mal der arme Kleinsparer bevorzugt zur Kasse gebeten! Medienwirksam aufgearbeitete Einzelschicksale, die „um den Sparbuchzins beraubte“ Anleger zeigen, verfestigen diesen Eindruck. Unsinn! In der Realität bluten natürlich vor allem „die Großen“. Es gilt die simple Regel: Je höher das festverzinslich angelegte Vermögen, desto größer ist natürlich auch der Zinsverlust!

    Wie die Vermögensverhältnisse der deutschen Anleger offenbaren, befinden sich immer noch Summen in Billionenhöhe in festverzinslichen Anlagen. Kombiniert mit der viel kritisierten Tatsache, dass „zehn Prozent der Bevölkerung über 90 Prozent des gesamten Vermögens verfügen“ wird offensichtlich, dass es vor allem die sehr vermögenden Anleger sind, die durch den Wegfall der Zinsen eine einschneidende Veränderung hinnehmen müssen. Vorbei sind die Zeiten hoher Zinserträge bei defensiv angelegten Vermögen!

    Niedrigzinsen sind eine Vermögenssteuer!

    Letztendlich hat das Niedrigzinsumfeld ganz simpel und vor allem den Effekt einer gigantischen Vermögenssteuer. Schon vergessen? Man erinnere sich an die Jahre nach 2008, als von der Politik mehrfach die Einführung einer „Zwangsanleihe“ gefordert wurde, die vermögende Anleger in die Pflicht nimmt, zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage beizutragen. Eine Verzinsung von zwei Prozent (was damals tatsächlich einem Abschlag gegenüber den Marktkonditionen entsprach) über 15 Jahre wurde in den Raum gestellt. Über derartige „Zwangsanleihen“ würden sich heute die vermögenden Anleger kaputtlachen - sie würden ein Instrument in den Händen halten, das ihnen gegenüber den heutigen Marktkonditionen einen signifikanten Vorteil bescheren würde. Politische Eingriffe in die Wirtschaft waren in der gesamten Historie noch nie von durchschlagendem Erfolg gekrönt! Schnapsideen dagegen gab es zur Genüge.
    Thomas Grüner
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    Thomas Grüner ist Gründer und Vice Chairman der Vermögensverwaltung „Grüner Fisher Investments“ mit Sitz in Rodenbach bei Kaiserslautern. Grüner Fisher Investments arbeitet eng mit „Fisher Investments“, einem der größten amerikanischen Vermögensverwalter zusammen. Weitere Informationen unter: www.gruener-fisher.de. Bitte beachten Sie den dort hinterlegten Disclaimer sowie die Nutzungsbedingungen.

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    Verfasst von Thomas Grüner
    Grüner Fisher Die wahren Trends der Zukunft - Seite 2 Die Aussichten für die nahe Zukunft fallen trotz konjunktureller Stärke selten rosig aus. Im startenden Bundestagswahlkampf zeichnet SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz ein negatives Zerrbild der Realität.