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    Buchtipp  1682  0 Kommentare Die Kunst der richtigen Prognose

    Philip E. Tetlock / Dan Gardner, Superforecasting. Die Kunst der richtigen Prognose, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2016, 336 Seiten.

    Was könnte wichtiger sein, als zutreffende Prognosen abzugeben? Naiv ist es, wenn manche Menschen über Prognostiker die Nase rümpfen, weil sie immer wieder daneben liegen. Denn ein Leben, ohne Prognosen ist gar nicht denkbar. Wenn wir heiraten, treffen wir eine Prognose - ebenso wenn wir uns für ein Studienfach entscheiden, ein Haus kaufen oder in einen Aktienfonds investieren. Auch wenn wir uns selbst nicht darüber bewusst sind, beinhaltet jede dieser Entscheidungen eine Annahme über künftige Entwicklungen. Daher interessierte mich dieses Buch, das davon handelt, wie man seine Fähigkeit, zutreffende Prognosen abzugeben, verbessern kann.

    Der Autor, ein anerkannter Wissenschaftler auf seinem Gebiet, berichtet nicht von subjektiven Erfahrungen mit Prognosen und gibt auch nicht einfach Meinungen zum Thema zum Besten. Sondern er beschreibt ein von der 2006 gegründeten Behörde IARPA (Intelligence Advanced Research Projects Agency) in Auftrag gegebenen Forschungsprojekt, dessen Ziel es war, die Treffergenauigkeit von Prognosen der US-Nachrichtendienste zu verbessern.

    2010 wurden dafür 2800 Freiwillige rekrutiert - ganz normale Menschen, keine Prognoseexperten. Leute aus unterschiedlichen Berufen, die in ihrer Freizeit nun regelmäßig Fragen analysierten und Prognosen dazu abgaben, wie sie auch für Nachrichtendienste typisch sind: Wird der Präsident von Tunesien nächsten Monat ins Exil fliehen? Wird ein Ausbruch der Vogelgrippe in China in den kommenden sechs Monaten mehr als zehn Menschenleben fordern? Werden Ärzte bei der Autopsie der Leiche von Palästinenser-Chef Arafat Reste eines Giftes finden? Wird Serbien am 31.Dezember 2011 offizieller Beitrittskandidat der EU?

    Die Fragen hatten meist einen kurz- und mittelfristigen Horizont, zumal der Autor der Ansicht ist, dass nur Prognosen mit einem vergleichsweise kürzeren zeitlichen Horizont einigermaßen treffsicher sein können. Seine Untersuchungen hätten gezeigt, dass das menschliche Gehirn nie in der Lage sein werde, auf Jahre hinaus entscheidende Ereignisse im Leben eines Menschen oder einer Nation vorherzusagen - so sehr wir auch an unseren Prognosemethoden feilen (S. 100). Zudem hatte dieser Zeithorizont auch den Vorteil für das Projekt, dass überhaupt geprüft werden konnte, ob die Prognosen richtig waren oder nicht. Bei Langzeitprognosen, die sich über viele Jahre erstrecken, wäre eine solche Überprüfung nicht möglich gewesen.


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Buchtipp Die Kunst der richtigen Prognose Philip E. Tetlock / Dan Gardner, Superforecasting. Die Kunst der richtigen Prognose, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2016, 336 Seiten.