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    Buchtipp  3009  2 Kommentare Dieses Buch entlarvt die Afrika-Illusionen der Politiker

    Dambisa Moyo, Dead Aid. Warum Entwicklungshilfe nicht funktioniert und was Afrika besser machen kann, Haffmans & Tolkemitt, Berlin 2012.

    Zu den Lieblingsphrasen deutscher Politiker im Zusammenhang mit der Flüchtlingspolitik gehört, man müsse "die Fluchtursachen beseitigen", insbesondere in Afrika. Ob nun Angela Merkel, die in ihrer Hybris erklärte, Afrikas Probleme lösen zu wollen, damit die Afrikaner keinen Grund mehr haben, nach Europa zu kommen, oder Entwicklungshilfeminister Müller (CSU), der vehement einen "Marshallplan für Afrika" fordert - alle sind sich einig, dass der Königsweg der Flüchtlingspolitik der ist, wirtschaftliche Not, Hunger und Bürgerkriege in Afrika zu beseitigen. Wer wollte solch hehren Zielen widersprechen?

    Die Autorin warnte schon 2009

    Die Autorin dieses Buches warnte schon 2009: "Die vier Reiter der afrikanischen Apokalypse - Korruption, Krankheit, Armut und Krieg - können schnell die internationalen Grenzen überschreiten und die Menschen im Westen ebenso in Gefahr bringen wie die Afrikaner. Unterschlagenes Geld, das auf europäische Bankkonten überwiesen wurde, kann zur Finanzierung terroristischer Aktivitäten verwendet werden. Krankheit, Armut und Krieg können derartige Wellen von entrechteten Flüchtlingen und unkontrollierter Immigration auslösen, dass die westlichen Sozialsysteme damit völlig überfordert wären." Zudem bestehe die Gefahr, dass "fragile und verarmte afrikanische Staaten zu Zufluchtsstätten und Operationsbasen für global agierende Terroristen" würden. (S. 208)

    Die Autorin wurde in Sambia geboren, studierte in Harvard und promovierte später in Oxford, arbeitete dann einige Jahre bei der Weltbank und bei Goldman Sachs. "Für mich ist die Suche nach einer nachhaltigen Lösung für Afrikas Nöte ein persönliches Anliegen. Groß geworden in einem der ärmsten Länder der Welt, treibt es mich um, Familien wie die meine, die jeden Tag ihres Lebens unter den Konsequenzen des wirtschaftlichen Scheiterns leiden müssen, beizustehen und zu helfen." (S.19)

    Entwicklungshilfe hat mehr geschadet als genutzt

    Die Folgerungen der Autorin sind jedoch völlig andere als jene, die Merkel und andere europäische Politiker ziehen. Nicht etwa, wie Merkel, Müller & Co. dies als Patentrezept verkaufen, eine Ausweitung der Entwicklungshilfe, sondern ein sukzessiver Ausstieg aus diesem System ist nach ihrer Meinung die erste Voraussetzung, um Afrikas Probleme zu lösen. In den letzten 50 Jahren, so Moyo, wurde im Rahmen der Entwicklungshilfe über eine Billion Dollar Hilfsleistungen von den reichen Ländern nach Afrika überwiesen (S. 21). "Doch geht es den Afrikanern durch die mehr als eine Billion Dollar, die in den letzten Jahrzehnten gezahlt wurden, tatsächlich besser? Nein, im Gegenteil: Den Empfängern der Hilfsleistungen geht es wesentlich schlechter. Entwicklungshilfe hat dazu beigetragen, dass die Armen noch ärmer wurden und dass sich das Wachstum verlangsamte... Die Vorstellung, Entwicklungshilfe könne systematische Armut mindern und habe dies bereits getan, ist ein Mythos. Millionen Afrikaner sind heute ärmer - nicht trotz, sondern aufgrund der Entwicklungshilfe." (S.22)


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Buchtipp Dieses Buch entlarvt die Afrika-Illusionen der Politiker Dambisa Moyo, Dead Aid. Warum Entwicklungshilfe nicht funktioniert und was Afrika besser machen kann, Haffmans & Tolkemitt, Berlin 2012.