Unsichere Zeiten voraus
Autokredite und Verbraucherkredite könnten das Zünglein an der Waage sein
Die internationalen politischen und wirtschaftlichen Veränderungen veranlassen Experten immer öfter dazu, vor einer neuen Finanzkrise zu waren. Bei Staaten, Unternehmen und privaten Haushalten steigt die Verschuldung. Vor allem in den USA könnte es brenzlig werden.
Die internationalen politischen und wirtschaftlichen Veränderungen veranlassen Experten immer öfter dazu, vor einer neuen Finanzkrise zu waren. Es ist zu beobachten, dass in den Banken, an den Märkten und in der Politik sich eine neue Sorglosigkeit breit macht, wodurch sich unsere Entscheider in Sicherheit glauben. Die Harvard-Historiker Niall Ferguson konstatierte: "Niemand sollte so tun, dass die Regulierung, die man seit 2008 auf beiden Seiten des Atlantik geschaffen hat, das Finanzsystem stabiler gemacht hätte." (“Welt am Sonntag”). Eher das Gegenteil sei der Fall, denn zwar haben Banken durch neue Gesetze und Verordnungen größere Kapitalpuffer geschaffen, jedoch sei das Finanzsystem wesentlich komplexer geworden. In den Augen von Ferguson läuft vieles so weiter wie vor der Krise - dazu gehören die Ratingagenturen, die Derivatemärkte und eine hohe Verschuldung.
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Ebenso wie vor der großen Finanzkrise 2007/2008 operiere die Welt erneut mit gewaltigen Schulden, denn mit Ausnahme von Deutschland, steigen die Verbindlichkeiten der Länder immer höher, so Ferguson. Darüber hinaus haben Unternehmen und private Haushalte die niedrigen Zinsen genutzt, und ihre Verschuldung erhöht. Der Blick auf Amerika ist besonders erschreckend, denn die Verbraucherkredite haben einen neuen Höchstwert erreicht und die Autokredite sind so hoch wie nie zuvor: 412 Milliarden Dollar. Ferguson befürchtet, dass bei einer Krise der hohe Einsatz von Fremdkapital wie ein Brandbeschleuniger wirken könnte.