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    Ein hübsches Sümmchen!  9475  0 Kommentare So viel Geld wie er hat wohl kein anderer Deutscher im letzten Jahr verdient

    Wer den jüngsten Thriller um eine erfolgreiche Shortattacke auf deutschem Boden verfolgt hat, dem dürfte der Name des Holding-Chefs auf jeden Fall geläufig sein. Im letzten Jahr wusste der Mann indes noch nicht, was ihm dank des Spekulanten namens Gotham City demnächst blühen würde. Stattdessen hat er munter jede Menge Geld gescheffelt. 

    Ob man gern in der Haut von Aurelius-Chef Dirk Markus stecken möchte oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Dafür spricht auf jeden Fall sein stattliches Jahresgehalt aus 2016, welches sich laut Informationen der "WirtschaftsWoche" auf mindestens 9,1 Millionen Euro beläuft. Als Vorstandschef der Münchener Beteiligungsfirma dürfte für ihn allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit noch viel mehr herausgesprungen sein.

    Denn insgesamt sei eine Summe von 27,4 Millionen Euro unter den drei Vorstandsmitgliedern aufgeteilt worden - in der Regel kriegen die Vorsitzenden das Doppelte bis Dreifache dessen, was ihre Kollegen verdienen. Wer nun genau wie viel bekommen hat, wollte das Unternehmen allerdings nicht preisgeben.

    So oder so, mit seinem Einkommen hat Markus den Normalo-DAX-CEO mit einem durchschnittlichen Verdienst von "gerade mal" 6,3 Millionen Euro weit hinter sich gelassen. Dass es für ihn obendrauf noch weitere „Managementleistungen jeder Art“ in Höhe von 2,9 Millionen Euro gegeben hat - geschenkt.

    Was nun aber gegen den Rollentausch mit dem bestverdienendsten Firmenchef Deutschlands spricht, sind die Anschuldigungen eines Shortsellers, der unter dem geheimnisvollen Namen Gotham City agiert. Geheimnisvoll scheint das Ganze auch deswegen, weil über die dahinterstehende Person nicht viel bekannt ist. Vor drei Jahren fand der "Telegraph" immerhin heraus, dass es sich bei dem Unbekannten um Daniel Yu handelt, einem Mathematikgenie mit chinesischer oder koreanischer Abstammung. 

    Ob es dem Spekulanten nun um den eigenen Profit ging oder ob er mit seinem Befund ernsthafte moralische Absichten verfolgte, darüber streiten sich die Geister bis heute. Mit seinen vorherigen Attacken hatte er zumindest in der Vergangenheit nicht nur einmal richtig gelegen und diverse Missstände bei Unternehmen wie Quindell oder Let’s Gowex aufgedeckt. Diese mussten ihre Bilanzen daraufhin komplett neu aufstellen - oder gleich ganz dichtmachen. 

    Die jüngsten Manipulationsvorwürfe Gotham City's gegen Aurelius hatten und haben es ebenfalls in sich. So kam der selbst ernannte Research-Dienst in seiner Analyse unter anderem zu dem Schluss, dass fast 60 Prozent der von Aurelius veräußerten Unternehmen im Nachhinein bankrott gegangen sind - ein herber Schlag gegen den Private-Equity-Investor, der schließlich auf das Vertrauen seiner Käufer angewiesen ist. Zudem sei der Leerverkäufer auf diverse Ungereimtheiten in der Bilanzierung sowie falsch ausgewiesene Gewinne der Tochtergesellschaften gestoßen.

    Auf alles hatte die Investmentgruppe sofort ein Antwort parat, welche im Rahmen eines ausführlichen Dementis in Windeseile an die Öffentlichkeit getragen wurde. Man sei „seit seiner Gründung vor mehr als zehn Jahren ein kerngesundes, stabiles und wachsendes Unternehmen“ hieß es darin, die Anschuldigungen basierten auf „fundamentalen intellektuellen Fehlern“ und seien "ausnahmslos falsch".

    Gebracht hat die schnelle Reaktion wenig. Nach Bekanntwerden der Shortattacke konnte man förmlich dabei zusehen, wie sich der Kurs der börsennotierten Beteiligungsgesellschaft in kürzester Zeit halbierte. Von 67 Euro ging es in fünf Tagen auf knapp über 35 Euro nach unten. Dass gleichzeitig die Nachricht über die weitreichenden Privatverkäufe von Aurelius-Anteilen durch das Management durchsickerte, war zu dem Zeitpunkt natürlich auch wenig förderlich. 

    Noch hat sich bei dem Papier nicht viel getan, Markus dürfte seinerseits alle Hände voll zu tun haben, den Schaden irgendwie zu begrenzen. Kein leichtes Unterfangen angesichts der Tatsache, dass alle insgesamt sieben von Gotham City in der Vergangenheit angegriffenen Unternehmen noch bis zu sechs Monate später keine vollständige Kurserholung verbuchen konnten.

    Ob der Manager da noch Zeit findet, in den Genuss seines stattlichen Gehalts aus dem letzten Jahr zu kommen, kann man bezweifeln. Für Gotham City scheint die Sache hingegen beendet. Bereits kurz nach seiner Attacke hatte der Hedgefonds die Short-Positionen aufgelöst und die Gewinne mitgenommen. 




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